Mönchengladbach. .
Patrick Herrmann ist eines der Talente aus dem Kader von Borussia Mönchengladbach. Der 19-Jährige ist erst vor kurzem aus dem Gladbacher Fußballinternat ausgezogen.
Nach dem berauschen Sieg gegen Leverkusen gab es zuletzt eine Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?
Patrick Herrmann: Das wir nach dem Leverkusen Spiel jetzt gegen Frankfurt so deutlich verloren haben ist schon noch in den Köpfen der Spieler, aber wir wollen das Spiel abhaken und schauen jetzt nach vorne.
Was wollen Sie denn gegen Stuttgart anders machen?
Herrmann: Wir wollen genau an der Leistung vom Leverkusen Spiel anknüpfen und uns auf unsere Stärken besinnen, die Räume eng machen und schnelle Konter fahren. Wenn uns das gelingt können wir auch dort Punkte holen.
Spüren Sie, dass schon Druck auf Ihnen persönlich lastet?
Herrmann: Ach Druck, nein, warum auch.
Sie sind für das „Tor des Monats“ nominiert. Wie schätzen Sie Ihre Siegchancen ein?
Herrmann: Also ich bin nominiert, aber die anderen haben auch schöne Tore gemacht. Das kann man jetzt noch nicht sagen.
Wenn Sie Zuschauer wären. Wen würden Sie wählen?
Herrmann: Das Tor von Lakic gegen die Bayern fand ich ganz gut.
In der U21-Nationalmannschaft haben Sie zuletzt ebenfalls getroffen. Schielen Sie schon mit einem Auge auf eine Nominierung von Joachim Löw?
Herrmann: Nein, überhaupt noch nicht. Ich bin ein junger Spieler und habe noch genügend Zeit. Ich muss erst einmal weiter konstant Leistung bringen, bevor so etwas wie die Nationalmannschaft ein Thema werden kann.
Als Jugendspieler hatten Sie Angebote einiger Vereine, unter anderem auch von Bayern München. Was hat Sie dazu bewogen, zur Borussia zu wechseln?
Herrmann: Ich habe mir die verschiedenen Angebote angeguckt und in Gladbach hat mir das Internat am besten gefallen. Die neue Infrastruktur und das familiäre Umfeld waren letztendlich ausschlaggebend. Zumal ich hier eine gute sportliche Perspektive gesehen habe, die ich in München so vielleicht nicht gehabt hätte.
Einen ähnlichen Weg hat Marko Marin eingeschlagen. Ist er eine Art Vorbild für Sie?
Herrmann: Auf jeden Fall! Marko hat das erreicht wovon jeder Fußballspieler träumt. Er hat bei Borussia Mönchengladbach sein erstes Bundesligaspiel gemacht und jetzt spielt er mit Werder Bremen Champions League und in der Nationalmannschaft.
Haben Sie sonst ein Vorbild?
Herrmann: Eigentlich nicht wirklich. Klar guckt man sich die Spiele von Barcelona und den Spaniern an, weil es da richtig schnell zur Sache geht.
Schauen wir mal in die Zukunft. Wenn es bei Ihnen steil bergauf geht, können Sie sich einen Weg wie Mesut Özil vorstellen, der jetzt bei Real Madrid spielt oder bleiben Sie dem VFL noch ein wenig erhalten?
Herrmann: Es ist natürlich für jeden Fußballer etwas Besonderes für Real Madrid oder einen anderen großen Verein zu spielen, aber ich habe hier noch vier Jahre Vertrag plus ein Jahr Option, also fünf Jahre noch und so schnell bin ich hier nicht weg.
Sie sind in letzter Zeit sehr erfolgreich im Torabschluss. Können Sie auch im Sturm agieren und wo sehen Sie sich am Stärksten?
Herrmann: Früher in meiner Jugendzeit habe ich oft im Sturm gespielt, aber mittlerweile sehe ich mich als Rechts- oder Linksaußen, weil das eher meine Stärke ist.
Sie sind kürzlich mit Ihrer Freundin zusammengezogen. Vermissen Sie das Leben im Fußballinternat?
Herrmann: Es hat zwei Seiten, weil ich mich im Internat sehr wohl gefühlt habe. Die ganzen zwei Jahre in denen ich im Internat gewohnt habe waren schon eine schöne Zeit und ich denke gerne daran zurück. Auf der anderen Seite ist man natürlich froh, wenn man eine eigene Wohnung hat und selbstständiger ist. Ich kann gar nicht sagen was besser ist.