Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach verspielt einmal mehr eine Führung und verliert 1:2 gegen VfB Stuttgart. Chance auf Conference League schwindet.
Borussia Mönchengladbach droht die Teilnahme am internationalen Geschäft zu verpassen. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose unterlag dem VfB Stuttgart am Samstag trotz Führung mit 1:2 (1:0). Die Fohlen rutschten damit auf Platz acht ab. Den siebten Rang, der zum Einzug in die Play-offs zur neu gegründeten Europa Conference League berechtigt, belegt jetzt Union Berlin. Die Köpenicker erkämpften ein 1:1 bei Bayer Leverkusen und liegen vor dem letzten Spieltag dieser Bundesliga-Saison nun einen Punkt vor der niederrheinischen Borussia.
Gladbach zunächst aktiver als Stuttgart
Nach dem Gladbacher 0:6-Debakel beim FC Bayern München in der Vorwoche hatte Rose drei Wechsel in seiner Startelf vorgenommen. Im defensiven Mittelfeld begann Christoph Kramer statt Denis Zakaria, der wie die Offensivkräfte Breel Embolo und Valentino Lazaro diesmal auf der Bank Platz nahm. Neben Kramer gehörten auch Kapitän Lars Stindl, der nach seiner Verletzungspause in die Startelf zurückkehrte, sowie Alassane Pléa wieder zur Anfangsformation.
Beide Mannschaften schienen zunächst wenig riskieren zu wollen. Gladbach präsentierte sich aber als das etwas aktivere Team. Pléa traf in der zehnten Minute aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Nach einer starken Balleroberung von Florian Neuhaus spielte Stindl einen Steilpass auf Pléa. Der Franzose wurde aber beim Abschluss von Konstantinos Mavropanos gehindert – und konnte Torwart Gregor Kobel nicht überwinden (24.).
Beide Mannschaften tun sich schwer
Die Stuttgarter unterbanden die Gladbacher Offensivbemühungen zunächst mit konzentrierter Defensivarbeit. Zugleich verpassten es die Schwaben in der ersten Hälfte, ihre Konterchancen besser auszuspielen. So war es auch in der 21. Minute, als Stürmer Sasa Kalajdzic im Strafraum ohne erkennbaren Grund zögerte und den Ball vertändelte. Die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo strahlte in Hälfte eins kaum Torgefahr aus. Aber auch Roses Team tat sich lange Zeit ziemlich schwer.
Kurz vor der Pause allerdings gelang den Gladbachern noch ein erfolgreicher Angriff: Kramer erkämpfte den Ball an der Mittellinie, rückte mit nach vorne und kam im Strafraum wieder an die Kugel. Der Weltmeister von 2014 verzögerte an der Strafraumgrenze, passte dann gefühlvoll halbhoch zu Stindl, der volley zum 1:0 traf (45.). Der Gladbach-Kapitän erzielte sein 13. Tor in dieser Bundesliga-Saison. Inklusive seiner acht Torvorlagen kann er damit jetzt 21 Scorerpunkte vorweisen.
Stuttgart bestraft Gladbacher Passivität
In der zweiten Halbzeit rückte zunächst Gladbachs Nico Elvedi in den Fokus. Der Innenverteidiger scheiterte mit einer guten Chance zunächst an Kobel (51.), verhindert dann größere Gefahr bei einem Stuttgarter Konter, als er mit einer sauberen Grätsche Philipp Förster vom Ball trennte. Förster bereitete Gladbach-Torwart Yann Sommer mit einem schwachen Schuss aus rund 15 Metern zunächst keine Probleme (67.), doch dann schlug Stuttgarts Wataru Endo zu: Der Japaner markierte mit einem sehenswerten Schuss aus 18 Metern den Ausgleich (72.). Für Gladbach sollte es aber noch schlimmer kommen: Kalajdzic lenkte einen Schuss des eingewechselten Pascal Stenzel entscheidend ab (78.) – 2:1 für den VfB. Die Gastgeber wurden für ihre Passivität in der zweiten Halbzeit bestraft.
Trainer Rose, der im Sommer zu Borussia Dortmund wechselt, hatte die Fohlen in der Vorsaison noch auf Rang vier und damit in die Champions League geführt. Nun droht ihm ein Gladbach-Abschied ohne Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) muss die Borussia vom Niederrhein beim Abstiegskandidaten Werder Bremen antreten, Union Berlin empfängt derweil RB Leipzig. Schon jetzt steht fest: Gladbach hat die Teilnahme an der Conference League nicht mehr in der eigenen Hand.