Mönchengladbach. Die Gladbach-Fans sind wütend: Der Dachverband wirft Marco Rose „rücksichtslose Karriereplanung“ vor – und fordert das Aus für den Trainer.

Die Wut der Fans von Borussia Mönchengladbach wird immer größer: Einen Tag nach dem Viertelfinal-Aus im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund (0:1) forderte der Dachverband in einem langen Statement die Trennung von Trainer Marco Rose, der im Sommer zum BVB wechseln wird.

„Seit der Unruhe um den bevorstehenden Wechsel von unserem Trainer zu einem direkten und wahrhaft unbeliebten Konkurrenten ist die Mannschaft erfolglos. Die Verantwortung liegt beim Trainer und bei niemand anderem“, schrieb der FPMG Supporters Club. „Uns ist die Sinnhaftigkeit der Fortsetzung eines offensichtlich gescheiterten Projektes auch nicht wirklich bewusst. Wir bevorzugen in diesem Kontext lieber ein konsequentes Ende als ein weiteres Dahindümpeln Richtung untere Tabellenhälfte.“

Gladbach ist seit sechs Pflichtspielen sieglos. Seitdem am 15. Februar verkündet wurde, dass Rose von der Ausstiegsklausel in seinem Vertrag Gebrauch macht, um sich dem BVB anzuschließen, verlor die niederrheinische Borussia alle vier Partien. Der Fan-Dachverband will nun „nicht tatenlos zusehen, wie die rücksichtslose Karriereplanung eines überehrgeizigen Trainers mit seinem Stab unserem Verein für den Rest der Saison schadet“.

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Sportdirektor Max Eberl hatte eine vorzeitige Trennung von Rose abgelehnt. Der 44-Jährige werde auch im Falle einer weiteren Niederlage am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Bundesliga-Spiel gegen Bayer Leverkusen Trainer bleiben. In der Tabelle war Roses Mannschaft durch das 2:3 bei RB Leipzig auf Rang neun abgerutscht. Die erneute Champions-League-Qualifikation kann Gladbach mit neun Punkten Rückstand auf Platz vier kaum mehr schaffen. In der Königsklasse droht nach dem 0:2 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City das Aus.

Der Supporters Club kritisierte auch das Verhalten von Co-Trainer René Marić, der mit Rose zum BVB wechseln wird. Der Gladbacher Assistent hatte sich nach der Pokal-Niederlage mit Dortmunds Torjäger Erling Haaland in den Armen gelegen und angeregt unterhalten. Das sei „nicht naiv, emotional und unbedacht – es war eines der aussagekräftigsten Statements des gestrigen Abends“, heißt es in der Mitteilung.

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Marić und Haaland kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei RB Salzburg. Für den Plausch mit dem norwegischen Stürmerstar am Dienstagabend hatte sich Marić bereits entschuldigt: „Ich war und bin so angefressen und traurig, dass ich nicht an irgendwelche Kameras denken konnte. Dumm“, schrieb er bei Twitter. Die Szene sei „naiv, emotional & unbedacht“ gewesen. „Aber das ist doch nicht wahr!“ schimpfte der Dachverband: „Es war absolut authentisch!“ (nb)