Mönchengladbach. Eigentlich hatte der FC Bayern das Spiel gegen Gladbach im Griff, doch die Borussia dreht die Partie und gewinnt gegen den Rekordmeister 2:1.
Der Borussia-Park bebte: Mönchengladbach feierte am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga einen späten 2:1 (0:0)-Sieg gegen den FC Bayern München. Beide Treffer für die Gastgeber erzielte Ramy Bensebaini (60., 90.+2/Foulelfmeter). Gladbach ist nach dem Erfolg im 102. Bundesliga-Duell der beiden Klubs mit 31 Punkten weiterhin Tabellenführer und liegt sieben Punkte vor dem Rekordmeister.
Rose hatte nach dem 4:2-Erfolg über den SC Freiburg vier Änderungen in seiner Anfangsformation vorgenommen. Matthias Ginter, Jonas Hofmann, Lars Stindl und Alassane Pléa zählten zur Startelf. Tony Jantschke, Florian Neuhaus, Patrick Herrmann und Breel Embolo saßen zunächst auf der Ersatzbank. Auch die Bayern gingen mit vier personellen Änderungen ins Duell im Borussia-Park: Jerome Boateng, Thiago, Corentin Tolisso und Kingsley Coman spielten von Beginn an. Sie waren für Javi Martinez, Benjamin Pavard, Serge Gnabry und Ivan Perisic in die erste Bayern-Elf gerückt.
Gladbach kann sich nur sporadisch befreien
Die Münchener verzeichneten in der siebten Spielminute die erste Chance der Partie. Corentin Tolisso schoss aus rechter Position im Strafraum flach in die Mitte, Thomas Müller verlängerte den Ball aus drei Metern Entfernung allerdings ins Toraus. Das Team von Trainer Hansi Flick gab zunehmend den Ton an und erspielte sich weitere Möglichkeiten: Robert Lewandowski verpasste das Tor mit einem Schlenzer von der linken Seite nur knapp (14.) und hatte gleich die nächste Möglichkeit, nachdem Thiago einen Freistoß über die Viererkette gehoben hatte. Die Direktabnahme der Stürmerstars verfehlte ihr Ziel nur um etwa einen Meter (16.).
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Die Bayern übten weiter Druck aus, die Gladbacher konnten sich in nur sporadisch befreien. Im Spiel nach vorne fehlte den Borussen aber auch die nötige Abstimmung. Die Gäste, bei denen Perisic für den verletzten Tolisso ins Spiel kam (20.), agierten bei gegnerischen Angriffsversuchen zudem schon im Mittelfeld kompakt und zweikampfstark. Yann Sommer in der ersten Halbzeit schließlich einen Rückstand der Gastgeber: Der Schweizer Nationaltorhüter parierte mit einem starken Reflex einen Flachschuss vom Müller (26.). Auch Kimmich probierte es aus der zweiten Reihe und hätte damit fast einen Fehler von Sommer provoziert. Der 30-Jährige sicherte den Ball, der fast über die Linie gerollt wäre, im Nachfassen (27.). Da fehlten nur Zentimeter.
Bayern belohnen sich nach dem Seitenwechsel
Roses Team lief in dem 4-4-2-System mit Raute dem Ball fast nur hinterher. Flicks Mannschaft kombinierte sicher über mehrere Stationen. Die einzige Gladbacher Chance in der ersten Hälfte hatte Pléa in der 41. Minute: Der Franzose zog aus 20 Metern halbrechter Position flach ab, doch Torwart Manuel Neuer hatte mit dem Schuss keine größeren Probleme. Er begrub die Kugel unter sich. Eine Führung der Borussen nach diesem überlegenen Auftritt des Rekordmeisters bis zur Pause wäre allerdings auch überaus unverdient gewesen.
Die Bayern belohnten sich dafür nach dem Seitenwechsel. Müller bediente Perisic im Strafraum mit einem halbhohen Zuspiel. Der Kroate schloss aus der Drehung ab, Sommer berührte den Ball zwar noch, konnte die Führung der Bayern aber nicht verhindern (49.). Die Gladbacher blieben auch nach dem Rückstand zunächst zu passiv, fanden aber dann etwas besser in Spiel. Und plötzlich gelang ihnen dann auch der Ausgleich, als Linksverteidiger Bensebaini nach einer Ecke von Hofmann wuchtig aus acht Metern einköpfte.
Gladbach im Spiel nach vorn konzentrierter
Die Münchener präsentierten sich anschließend nicht mehr so souverän wie zuvor. Die Gladbacher zeigten sich nun auch im Spiel nach vorne konzentrierter. Es entwickelte sich allmählich ein Duell auf Augenhöhe. Als Martinez in der Nachspielzeit Thuram im Strafraum legte, gab es einen Foulelfmeter. Martinez sah Gelb-Rot. Bensebaini lief an, verwandelte und brachte den Borussia-Park zum Beben.
Die Startaufstellungen:
Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini - Zakaria - Bénes, Hofmann - Stindl - Pléa, Thuram
München: Neuer - Kimmich, Boateng, Alaba, Davies - Thiago - Goretzka, Tolisso - Müller, Coman - Lewandowski