Mönchengladbach. Vor 100 Tagen leitete Marco Rose sein erstes Training bei Borussia Mönchengladbach. Nun ist seine Mannschaft Bundesliga-Tabellenführer.

Die neue Zeitrechnung bei Borussia Mönchengladbach begann vor genau 100 Tagen. Am 30. Juni leitete Marco Rose sein erstes Training bei dem Fußball-Bundesligisten. Da versprach er den Fans im Borussia-Park: „Wir werden hart arbeiten, damit wir hier was zu feiern haben.“ Jüngst bejubelten die Gladbacher nach dem 5:1 gegen den FC Augsburg den Sprung an die Tabellenspitze. Der Klub vom Niederrhein ist obenauf – auch weil Rose einige Dinge verändert hat.

Das bedeutendste Novum für die Borussia war seine Spielidee. Jahrelang war der Gladbacher Fußball geprägt vom Ballbesitz. Rose setzt jedoch auf intensives Gegenpressing, viele Sprints und schnelles Umschaltspiel. Gegen Augsburg zeigte sein Team, wie dieser Stil eindrucksvoll umgesetzt werden kann. „Die Mannschaft merkt, dass die Dinge, die Marco und der Trainerstab vorgeben, funktionieren, wenn man es mit Überzeugung macht“, sagte Sportdirektor Max Eberl nach der Partie. „Heute war all das auf dem Platz zu sehen, was wir uns vorstellen.“

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Rose überraschte dabei mit seiner Ausrichtung. Zuvor hatte er seine Elf ausschließlich in einem 4-4-2-System mit Raute spielen lassen. Nun agierte Gladbach aber mit einer 4-3-3-Formation. Der Trainer bewies damit Flexibilität. Ganz vorne wirbelten Doppel-Torschütze Patrick Herrmann, Alassane Pléa und Marcus Thuram die Augsburger Abwehr kräftig durcheinander. „Wir haben uns viele Optionen gegenseitig gegeben, um mutig Fußball zu spielen“, stellte Rose fest.

Ginter und Lainer verletzt

Auch die Defensivkräfte haben maßgeblichen Anteil am Gladbacher Erfolg in der Bundesliga. Oscar Wendt, der bereits seit 2011 für den Klub spielt, bekam in diesem Sommer Konkurrenz auf seiner Position, als die Borussia Ramy Bensebaini vom französischen Erstligisten Stade Rennes verpflichtet hatte. Der Algerier überzeugte gegen Augsburg bei seinen dritten Startelf-Einsatz in dieser Saison. Stefan Lainer, der Rose vor der Spielzeit vom RB Salzburg nach Gladbach gefolgt war, hat sich bei der Borussia als laufstarker Rechtsverteidiger mit Offensivdrang in den Fokus gespielt.

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Allerdings zog sich der österreichische Nationalspieler im Duell mit dem FCA einen Kapselbandriss im linken Sprunggelenk zu. Lainer wird der Borussia ebenso wie Innenverteidiger Matthias Ginter (Schulterluxation) „bis auf Weiteres“ fehlen, wie der Klub am Montag mitteilte. Rose muss für seine Abwehr für die Partie bei Borussia Dortmund am 19. Oktober (18.30 Uhr/Sky) womöglich umbauen. Falls gleich beide Gladbacher Leistungsträger ausfallen sollten, dürfte das nur äußerst schwer zu kompensieren sein.