Mönchengladbach. Mit dem 2:1 gegen Fortuna Düsseldorf hat Borussia Mönchengladbach den lange ersehnten Heimsieg geschafft. „Das tut gut“, sagt Sportchef Eberl.

Sie hüpften, sie feierten, sie sangen: „Die Nummer eins am Rhein sind wir!“ Die Profis von Borussia Mönchengladbach genossen den 2:1 (0:1)-Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf mit ihren Fans in vollen Zügen. Es waren Szenen der Erlösung im Borussia-Park, wo Gladbach zuvor am 26. Januar der letzte Dreier beim 2:0 gegen Augsburg gelungen war. Elf Pflichtspiele in Serie hatte die Mannschaft im eigenen Stadion nicht gewonnen. Drei Tage nach dem 0:4-Debakel beim Europa-League-Auftakt gegen den Wolfsberger AC brach im Bundesliga-Nachbarschaftsduell der Bann.

Lob für Trainer Rose

Auch Sportdirektor Max Eberl war die Erleichterung anzusehen: „Wir haben diese Serie endlich beendet und können jetzt ein, zwei Tage durchschnaufen. Das tut gut“, sagte der 46-Jährige. Der Manager verteilte dann auch gleich indirekt ein Lob an Trainer Marco Rose, der den Doppeltorschützen Marcus Thuram in der 67. Minute eingewechselt hatte: „Wenn du es so schlau machst, ihn bringst und er macht dann die beiden Tore, ist das großartig.“

Gladbach hatte sich in der ersten Halbzeit noch schwer getan. Die Borussen wirkten nervös, ihnen war die Verunsicherung nach der Pleite gegen Wolfsberg anzumerken. Die Fortuna dagegen begann forsch, spielte mutig Fußball nach vorne und wurde früh belohnt. In Minute sechs flankte Nico Gießelmann von links auf den zweiten Pfosten. André Hoffmann bediente von dort Kasim Adams. Dessen Kopfball prallte von der Unterkante der Latte zwar wieder aus dem Tor heraus, doch Schiedsrichter Christian Dingert erhielt per Torlinientechnik ein Signal auf seine Uhr: Treffer.

Gladbach mühte sich, hätte durch Breel Embolo auch kurz darauf ausgleichen können, doch der ehemalige Schalker scheiterte gleich zweimal nacheinander aus kurzer Distanz an Torwart Zack Steffen (12.). Die Borussen wirkten in der ersten Halbzeit noch unkonzentriert, was auch Torwart Yann Sommer hinterher bemängelte: „Wir hatten viel zu viele Ballverluste und Fehlpässe. Wir wussten gerade nach dem Donnerstag und unserer Heimserie der letzten Monate, dass wir uns steigern müssen in der zweiten Hälfte. Und das haben wir gemacht.“

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Gladbach investierte nach dem Seitenwechsel mehr. Die Borussia kämpfte und fand zu einem Rhythmus im Offensivspiel, der den Düsseldorfern, die lange Zeit leidenschaftlich verteidigt hatten, Probleme bereitete. „Wir haben zu viele Fehler gemacht, zu schnell den Ball verloren“, haderte Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel hinterher.

„Ganz wichtige drei Punkte“

Eine präzise flache Hereingabe von Stefan Lainer verwertete der für Alassane Pléa in der 67. Minute eingewechselte Thuram eiskalt zum 1:1 (74.). Es war der erste Bundesliga-Treffer des Neuzugangs, und es sollte nicht sein letzter an diesem Tag bleiben: Schiedsrichter Dingert wollte Thurams zweites Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zunächst nicht anerkennen, doch der Videoassistent korrigierte ihn: 2:1 für Gladbach (87.). Acht Tage nach dem 1:0-Sieg im Rheinderby beim 1. FC Köln wurde auch Düsseldorf bezwungen.

„In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft alles rausgehauen. Viel Wille, viel Moral, viel Einsatz“, lobte Eberl. Rose sprach seinem Team „ein großes Kompliment“ für die zweite Halbzeit aus. „Es sind ganz wichtige drei Punkte für uns, die uns wieder sehr viel Raum geben sollten. Aber wir haben auch noch eine Menge Arbeit.“