Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach kassierte eine historische 0:4-Pleite im Europapokal gegen Wolfsberg. Trainer Rose fordert eine Reaktion am Sonntag.
m Tag nach der höchsten Europapokal-Heimniederlage von Borussia Mönchengladbach sprach Trainer Marco Rose noch einmal Klartext. „Das Spiel gestern wird unseren Ansprüchen nicht gerecht. Allein deshalb sollten wir schon ein Derby draus machen. Egal ob Buxtehude oder Düsseldorf“, sagte der 43-Jährige.
Bei der heftigen 0:4 (0:3)-Klatsche zum Europa-League-Auftakt gegen den Wolfsberger AC hatte sein Team am Donnerstagabend ein historisches Debakel erlebt. Nun soll die Wiedergutmachung am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) im Bundesliga-Spiel gegen Fortuna Düsseldorf gelingen. In dem Duell, das für viele Fans nicht als Derby zählt.
Pleite gegen Außenseiter
Im rheinischen Derby beim 1. FC Köln war die Borussia in der Vorwoche noch mit Leidenschaft und Kampfgeist aufgetreten. Der 1:0-Erfolg in dem Prestigeduell hätte Roses Team durchaus Schwung für die Europapokal-Partie gegen Wolfsberg geben können. Doch die fußballerischen Attribute, mit denen die Gladbacher in Köln dreifach gepunktet hatten, waren bei den Gastgebern im Spiel gegen den Außenseiter aus Österreich nicht zu erkennen. Roses Mannschaft wirkte mutlos. Ideenlos. Lustlos. Nach dem vierten Gegentreffer in der 68. Minute durch Mario Leitgeb, den Doppel-Torschützen des Abends, erhoben sich die ersten Zuschauer von ihren Sitzen, um das Stadion zu verlassen. Nach dem Abpfiff schlichen die Gladbacher Spieler mit gesenkten Köpfen zur Fankurve.
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Statt eines gellenden Pfeifkonzerts wie zur Halbzeitpause gab es aber nun aufmunternden Applaus für die Profis. „Die Fans haben großartig reagiert“, sagte Rose nach der Partie. „Man hat gespürt, dass uns dieses Derby, das wir gespielt haben, noch ein Stück weit trägt.“ Die wohlwollende Reaktion der Anhänger nach dem desaströsen Auftritt bedeutet aber nun, dass Gladbach bei den Fans in der Pflicht steht. „Wir haben richtig einen auf den Deckel bekommen. Das muss bei uns auslösen, dass wir dieses Gefühl in nächster Zeit nie mehr haben wollen“, sagte Rose. Für Innenverteidiger Matthias Ginter war es „ein Albtraum“.
Das Nachbarschaftsduell mit Düsseldorf wird in zweifacher Hinsicht zum Charaktertest für Gladbachs Profis. Im März verlor die Borussia unter Roses Vorgänger Dieter Hecking in Düsseldorf mit 1:3. Auch in diesem Spiel ließen die Gladbacher den nötigen Einsatz über weite Strecken vermissen. Durch die Niederlage rutschte die Mannschaft zudem aus den Champions-League-Rängen. Gladbach hat also noch eine Rechnung offen.
Gladbachs schwarze Heimserie
Borussias Hoffnung auf einen Sieg steht allerdings eine schwarze Heimserie gegenüber: Das letzte Pflichtspiel im eigenen Stadion gewann Gladbach am 26. Januar beim 2:0 gegen den FC Augsburg. In den folgenden elf Heimspielen gelang kein einziger Sieg – sieben davon verlor Gladbach. Zudem kassierte das Team in diesen Spielen insgesamt 26 Gegentore. Die Darbietung gegen Wolfsberg markierte einen neuen Tiefpunkt im Borussia-Park.
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Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel will sich davon nicht irritieren lassen. „Wir wissen um die Qualität der Borussia“, sagte der 65-Jährige am Freitag. „Daran ändert auch das gestrige Spiel nichts. Jeder hat mal einen schlechten Tag.“
Einen zweiten dieser Art darf sich Gladbach aber nicht erlauben.