Mönchengladbach. Happy End für Borussia Mönchengladbach im Niederrhein-Derby: Dank Marcus Thuram siegte Gladbach gegen Düsseldorf nach 0:1-Rückstand mit 2:1.
Borussia Mönchengladbach hat im Nachbarschaftsduell Wiedergutmachung betrieben. Drei Tage nach dem Europa-League-Debakel gegen den Wolfsberger AC (0:4) gewann das Team von Trainer Marco Rose das Bundesliga-Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf durch zwei Treffer von Marcus Thuram (74./88.) mit 2:1 (0:1). Damit ist auch der Heim-Bann im Borussia-Park gebrochen. Der zuvor letzte Sieg war dem Team am 26. Januar mit dem 2:0 gegen den FC Augsburg gelungen.
Rose hatte seine Startelf nach der Blamage gegen Wolfsberg auf vier Positionen verändert. Auf der linken Abwehrseite spielte wieder Oscar Wendt statt Ramy Bensebaini. In der Innenverteidigung erhielt Tony Jantschke diesmal den Vorzug vor Nico Elvedi. Breel Embolo, der gegen Wolfsberg erst zur zweiten Hälfte eingewechselt worden war, besetzte die Offensivzentrale. Im Angriff kam Patrick Herrmann zu seinem ersten Startelf-Einsatz in dieser Saison. Marcus Thuram saß dafür auf der Bank. Auch Christoph Kramer war diesmal unter den Reservisten.
Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel hatte drei Änderungen nach dem 1:1 gegen den VfL Wolfsburg vorgenommen. Die Abwehrspieler Kasim Adams und Jean Zimmer gehörten ebenso zur Anfangsformation wie Stürmer Kenan Karaman. Mittelfeldspieler Erik Thommy und Stürmer Rouwen Hennings saßen auf der Bank. Oliver Fink musste wegen Adduktorenproblemen passen.
Auch interessant
Die Düsseldorfer begannen mutig und setzten die Gastgeber früh unter Druck. Die Gladbacher dagegen wirkten nervös, die Verunsicherung nach dem Wolfsberg-Spiel war spürbar. In der 7. Minute flankte Fortunas Nico Gießelmann von links auf den zweiten Pfosten. André Hoffmann bediente von dort Adams, der den Ball ins Tor köpfte. Das Spiel lief zunächst weiter, weil der Ball nach einem Gladbacher Rettungsversuch hinter der Linie von der Unterkante der Latte wieder ins Feld sprang. Die Torlinientechnik lieferte Schiedsrichter Christian Dingert allerdings dann ein Signal. Und der Unparteiische zeigte es an: Treffer für Düsseldorf! Gladbach wurde kalt erwischt – ähnlich wie drei Tage zuvor gegen Wolfsberg.
Im Borussia-Park ging es rauf und runter
Es folgte ein temporeicher Schlagabtausch. Im Borussia-Park ging es rauf und runter. Karaman verpasste das Gladbacher Tor mit einem Flachschuss knapp (12.), auf der Gegenseite ließ Embolo die große Möglichkeit zum Ausgleich liegen, als er gleich zweimal aus kurzer Distanz an Zack Steffen scheiterte (12.). Drei Minuten später verhinderte Adams einen Gladbacher Treffer, als er einen Schuss von László Bénes aus rund zehn Metern noch rechtzeitig blockte. Roses Mannschaft übernahm die Spielkontrolle, Funkels Team geriet immer mehr in Bedrängnis. Allerdings fehlte den Borussen oftmals auch die nötige Präzision im Offensivspiel. Was auch an Embolo lag, dem insgesamt wenig gelang.
Gladbachs Torwart Yann Sommer wehrte in der 34. Minute einen Schuss von Dawid Kownacki aus rund 25 Metern mit den Fäusten ab. Karaman lauerte bereits, bekam den Ball aber nicht unter Kontrolle. Kurz darauf bekam Borussias Innenverteidiger Matthias Ginter nicht genug Druck hinter einen Kopfball – Steffen war zur Stelle (39.). Als der Halbzeitpfiff ertönte, jubelten die mehr als 5000 angereisten Düsseldorfer Fans. Gladbachs Spieler wurden mit Pfiffen in die Kabine begleitet.
In der 51. Minute krachten Embolo und Jantschke nach einer Ecke zusammen. Embolo traf seinen Mitspieler mit dem Knie am Kopf. Jantschke musste vom Feld, Elvedi kam somit ins Spiel. Die Riesenchance hatte zum 1:1 hatte Herrmann nach einem Zuspiel von Wendt auf dem Fuß. Torwart Steffen parierte den Schuss aus neun Metern glänzend (54.). Die Gladbacher spielten zwar über mehrere Stationen mit Zug nach vorn, allerdings häuften sich dabei auch die Abspielfehler. Und wenn es vor dem Tor der Gäste mal gefährlicher wurde, verteidigten die Düsseldorfer leidenschaftlich im Kollektiv.
Der für Alassane Pléa eingewechselte Thuram war es schließlich, der die Borussen noch jubeln ließ: Nach einer flachen Hereingabe von Stefan Lainer setzte sich der Stürmer gegen Innenverteidiger Kaan Ayhan durch, ließ Steffen keine Chance und traf zum 1:1. Kurz vor Schluss legte Thuram dann nach: Schiedsrichter Dingert wollte seinen Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zunächst nicht geben, entschied sich aber nach Intervention des Videoassistenten anders: 2:1 für Gladbach. Wiedergutmachung gelungen.
So spielten Mönchengladbach und Fortuna Düsseldorf
Mönchengladbach: 1 Sommer - 18 Lainer, 24 Jantschke (52. Elvedi), 28 Ginter, 17 Wendt - 32 Neuhaus, 8 Zakaria, 22 Benes - 7 Herrmann (80. Raffael), 36 Embolo, 14 Plea (67. Thuram). - Trainer: Rose
Düsseldorf: 24 Steffen - 39 Zimmer (67. Pledl), 5 Ayhan, 4 Adams, 3 Andre Hoffmann, 23 Gießelmann - 34 Baker (58. Thommy), 25 Matthias Zimmermann, 13 Bodzek - 11 Karaman, 9 Kownacki (79. Hennings). - Trainer: Funkel
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)
Zuschauer: 45.000
Tore: 0:1 Adams (7.), 1:1 Thuram (74.), 2:1 Thuram (88.).
Der Live-Ticker zum Nachlesen: