Rottach-Egern. Neue Saison, neuer Trainer, neue Herausforderung: Der Fan-Liebling Tony Jantschke will sich bei Borussia Mönchengladbach beweisen.
Tony Jantschke hat sich bei Borussia Mönchengladbach einen großen Ruf erarbeitet: „Fußballgott“ nennen ihn die Fans des Bundesligisten. Dass der Defensivmann diesen Status bei den Anhängern genießt, liegt vor allem an der langen Zeitspanne, in der er bereits das Trikot mit der Raute auf der Brust trägt. 2006 kam er zur Jugend der Borussia, seit 2008 gehört er zum Profikader.
Wenige Startelf-Einsätze für Jantschke
Der 29-Jährige ist damit beim Klub vom Niederrhein schon eine Institution, ein Dauerbrenner − ein Stammspieler war er in der vergangenen Saison mit 14 Liga-Einsätzen, davon nur vier in der Rückrunde, allerdings nicht. Unter dem neuen Trainer Marco Rose und derzeit im Trainingslager in Rottach-Egern hat er nun wieder die Chance zu zeigen, dass er wertvoll für das Team sein kann.
Jantschke setzt auf offene Kommunikation
Wenn ihn Roses Vorgänger Dieter Hecking zum Zuge kommen ließ, erledigte Jantschke seine Aufgaben durchaus zuverlässig. Trotzdem fehlte sein Name dann immer wieder in der Startelf. „Ich glaube, dass ich meine Sache, wie in den letzten Jahren, sehr solide abgeliefert habe“, sagt Jantschke rückblickend. Zugleich versichert er, dass er den Austausch suche, wenn er einen Einsatz für gerechtfertigt hält. „Ich habe das bisher immer so gehandhabt, dass ich es den Trainern sage, dass wir eine offene Kommunikation haben.“ Hecking setzte in erster Linie auf Matthias Ginter und Nico Elvedi in der Abwehrzentrale. Jantschke musste sich mit der Reservistenrolle abfinden: „Ich war Nummer drei.“
Beste Zeit bei Lucien Favre
Das war früher ganz anders. Die bislang beste Zeit seiner Karriere erlebte Jantschke in Mönchengladbach unter Trainer Lucien Favre. Bei ihm hatte der Abwehrspieler einen festen Platz in der Viererkette auf der Rechtsverteidiger-Position. In der Saison 2011/12 absolvierte Jantschke 32 Liga-Spiele, in den drei darauf folgenden Spielzeiten jeweils 31. 2015 führte Favre den Klub mit Jantschke als Stammspieler auf Rang drei und damit direkt in die Champions League.
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Nach Favres Rücktritt bei der Borussia im September 2015 kam der Verteidiger – teilweise auch verletzungsbedingt − weder unter Trainer André Schubert noch unter Hecking wieder auf seine früheren Einsatzquoten. Diese Statistiken seien für ihn allerdings „nicht das Entscheidende“, erklärt Jantschke: „Für mich ist der mannschaftliche Erfolg das Wichtigste.“ Dabei denkt er auch an die bevorstehenden Spiele in der Europa League: „Die Europa-Reise ist für mich noch einmal etwas ganz Besonderes mit diesem Verein. Ich habe es ja schon miterlebt.“
Vielseitig im Defensivbereich
Einen neuen Vorgeschmack auf die internationalen Duelle gab das jüngste Testspiel der Gladbacher gegen den türkischen Vizemeister Istanbul Basaksehir FK. Jantschke spielte bei dem 5:1-Sieg, den Trainer Rose hinterher als „gelungene Nummer“ bezeichnete, von Beginn an bis zur Pause an der Seite von Ginter in der Innenverteidigung. Gladbachs neuer hoher Pressing-Spielstil in einem 4-4-2-System mit Raute stellt auch die Defensive vor veränderte Herausforderungen. „Es war manchmal noch ein bisschen wild, wann wir rausschieben und wann nicht“, stellt Jantschke mit Blick auf die Partie in Kufstein fest. „Wir müssen sicherlich noch einmal darüber reden, damit wir die Abstimmung besser finden.“ Das Augenmerk liege vor allem auf der Absicherung bei Kontern.
Jantschke könnte künftig auch von seiner Vielseitigkeit im Defensivbereich profitieren und lässt mit Blick auf die neue Saison bereits wissen: „Ich möchte so viel spielen, wie es geht.“ Was wiederum durchklingen lässt: Borussias Fan-Liebling Tony Jantschke nimmt den Konkurrenzkampf an.