Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach präsentiert sich vor dem Topspiel beim BVB bissig - obwohl Elvedi und Beyer eine der jüngsten Verteidigungen bilden.

Immer wenn Yann Sommer nach Auftritten mit Borussia Mönchengladbach aus dem Spielertunnel kommt, ist Showtime. Als gefragter Gesprächspartner knipst der Schweizer Ballfänger dann regelmäßig sein charmantestes Kameralächeln an. Auch nach dem 2:0 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg sah der 30-Jährige nicht danach aus, als sei er eben durch einen vorwinterlichen Strafraum gesprungen. Sondern mehr wie einer, der gerade irgendeine Preisverleihung moderiert.

Gladbach kann in Dortmund den Rückstand auf drei Punkte verkürzen

Preise werden am Freitag (20.30 Uhr/ZDF) in Dortmund keine vergeben – nach der überraschenden Niederlage des BVB in Düsseldorf hat Gladbach im Spitzen-Duell der Borussias aber plötzlich die Chance, den Rückstand auf den Tabellenführer mit einem Sieg auf drei Punkte zu straffen. „Wir wollen das Jahr positiv abschließen“, sagte Strahlemann Sommer.

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Auf ihre phänomenale Heimstärke können die Gladbacher – der Sieg über den FCN war ihr elfter Heimerfolg in Folge – dort zwar nicht bauen. Dafür aber auf eine immer stabilere Defensive. Beim Verteidigen sind die Fohlen mittlerweile richtig bissig. Seit drei Partien ohne Gegentor, kassieren sie im Schnitt einen Treffer pro Spiel. In der Vorsaison lag die Quote noch bei 1,5 – auch Dieter Hecking hat diesen Trend natürlich längst erkannt. „Unsere Defensive ist wirklich sehr gut“, betont der Gladbach-Trainer.

Das Bollwerk wird noch bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass Abwehrchef Matthias Ginter wegen einer schweren Gesichtsverletzung seit drei Wochen fehlt. Nico Elvedi erledigt dessen Job sehr überzeugend, gegen den FCN und drei Tage zuvor in Hoffenheim bildete der 22-Jährige zusammen mit Louis Beyer (18) eine der jüngsten Innenverteidigungen, die Gladbach jemals hatte.

Gegen Nürnberg musste Elvedi wegen einer Risswunde über dem Auge nach 73 Minuten ausgewechselt werden. In Dortmund, mutmaßte Hecking, werde dieser aber selbst mit einem Turban auf dem Kopf auflaufen wollen.