Sinsheim/Mönchengladbach. . Borussia Mönchengladbach verteidigt Platz zwei. Doch Raffael wird lange fehlen. Die Verletztenliste ist lang. Jetzt kommt es auf die Jugend an.

Es war bitterkalt in Heidelberg. Dort, wo Raffael noch am Sonntag operiert wurde. Weil sich das bestätigte, was alle nach dem 0:0 von Borussia Mönchengladbach bei der TSG Hoffenheim befürchtet hatten: Der Brasilianer hat sich sein rechtes Schlüsselbein gebrochen.

Erst in der 80. Minute eingewechselt, verzog er schon wenige Augenblicke später das Gesicht vor Schmerzen. Raffael wird wochenlang fehlen – und muss sich, im Alter von 33 Jahren, noch einmal durch eine Reha quälen, damit er im Laufe der Rückrunde wieder auf dem Rasen stehen kann. Bitter.

Gladbach: Stindl-Diagnose macht Hoffnung

Immerhin macht die Diagnose für Lars Stindl etwas Hoffnung. Auch der Kapitän wurde verletzt ausgewechselt. Trainer Dieter Hecking sprach schon von einer langen Pause, doch am Sonntag wurde bei Stindl eine Innenband- und Kapselverletzung am linken Sprunggelenk diagnostiziert. Möglicherweise kann er schon wieder am Dienstag gegen den 1. FC Nürnberg (18.30 Uhr/Sky) helfen.

In das Heimspiel gegen den Tabellensiebzehnten wird die Borussia trotzdem angeschlagen gehen. „Aber wir wollen noch einmal alles rausfeuern“, meinte Hecking. So soll eine bislang großartige Hinrunde weiter veredelt werden – mit Hilfe der Jugend.

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Schon gegen Hoffenheim mischten Michael Cuisance (19 Jahre alt) und Jordan Beyer (18 Jahre alt) mit, da kurz vor dem Ende der Hinrunde die Liste der verletzten Leistungsträger immer länger wird. Gegen Nürnberg wird neben Raffael auch Matthias Ginter (Bruch des Kiefers und der Augenhöhle) fehlen. Fraglich sind zudem Jonas Hofmann (Muskelverletzung im Hüftbereich), Christoph Kramer (Außenbandverletzung im Sprunggelenk), Tony Jantschke (Probleme am Muskel) und eben Stindl. Allerdings kehrt der gelbgesperrte Denis Zakaria zurück.

Dieser wird Cuisance wohl wieder verdrängen. Der Mittelfeldspieler durfte gegen die TSG zum ersten Mal in dieser Spielzeit beginnen und machte seine Sache gut – genauso wie Beyer. Der wetzte beim Saisonstart noch als Rechtsverteidiger die Linie rauf und runter, unterschrieb erst im September einen Profivertrag, saß dann lange nur auf der Bank, bis er jetzt überraschend in der Zentrale verteidigte. „Für einen, der noch A-Jugend spielen könnte, ist das nicht selbstverständlich“, lobte Hecking.

Beyer selbst schlich nach der Partie etwas zurückhaltend durch die Katakomben des Stadions. „Der Druck war sehr krass“, berichtete er. „Man musste jede Sekunde in einen Zweikampf.“

Was vor allem daran lag, dass die Fohlen gegen die TSG große Probleme hatten. Das Aufbauspiel funktionierte nicht. Die Offensive wirkte harmlos, das Mittelfeld löchrig. In der Schlussphase prasselten die Schüsse nur so auf das Tor von Yann Sommer.

Gladbach-Trainer Hecking lobt seine Spieler

„Ich bin trotzdem sehr zufrieden“, meinte Hecking. Denn: Seine Mannschaft habe Willen gezeigt. Dadurch verteidigte sie aufgrund der besseren Tordifferenz den zweiten Tabellenplatz vor dem FC Bayern. „Wir müssen jetzt im Heimspiel einen Dreier holen“, forderte der Trainer. „Dann haben wir eine überragende Vorrunde gespielt.“ Die anschließend am Freitag beim BVB gekrönt werden könnte.