Mönchengladbach. Tony Jantschke spielt seit zehn Jahren für Borussia Mönchengladbach. Im Spiel bei RB Leipzig ersetzt er am Sonntagmittag Matthias Ginter.

Tony Jantschke wies ein paar Tage vor dem Spiel in Leipzig auf eine besondere Zahl hin: die 10. Am 29. November 2008 debütierte der heute 28-Jährige bei den Profis von Borussia Mönchengladbach. Nun also, zehn Jahre später, verbreitete der Abwehrspieler auf der Fotoplattform Instagram ein Bild, das sein erstes und sein aktuelles Fohlen-Trikot zeigt, dazu die Worte: „Danke.“

Danke für ein Jahrzehnt in Mönchengladbach, in dem er Höhen und Tiefen erlebt hat, häufig auch nur auf der Bank saß. Doch ausgerechnet jetzt, zehn Jahre nach seinem Debüt, wird er umso dringender gebraucht. Denn die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking geht am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) geschwächt in das Spitzenspiel bei RB Leipzig.

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Jonas Hofmann (Muskelverletzung am Hüftbeuger), Christoph Kramer (Außenbandverletzung im Sprunggelenk) und Matthias Ginter (Bruch der Augenhöhle und des Kiefers) fallen definitiv aus. Letzteren wird Jantschke bis zur Rückrunde im Abwehrzentrum vertreten müssen. Gemeinsam mit Nico Elvedi muss er beweisen, dass es die Borussia auch ohne Ginter versteht, den Gegner am Toreschießen zu hindern. Ginter hatte bis zu seiner Auswechslung beim 4:1-Erfolg über Hannover 96 in der 40. Minute nicht eine Sekunde gefehlt.

Gladbach verfügt über die zweitbeste Offensive

Doch Trainer Hecking nimmt seine Profis trotz der Personalprobleme in die Pflicht, auch bei RB die zuletzt so starken Leistungen zu bestätigen. „Unsere Aufgabe ist es, Woche für Woche zu beweisen, dass Platz zwei keine Eintagsfliege ist“, meint er, „und wenn wir das schaffen bis zum 34. Spieltag, haben wir eine richtig gute Saison gespielt und werden mit Sicherheit in der Tabelle eher weiter oben als weiter unten stehen. Bis dahin ist es aber ein ganz, ganz weiter Weg“.

Tatsächlich kann die Borussia im Spitzenspiel des 13. Spieltages beweisen, wie groß ihr Leistungsvermögen tatsächlich ist. Mit RB wartet der Tabellenvierte, ebenfalls ein ambitionierter Klub, der zudem die bislang stärkste Defensive (zehn Gegentore) stellt. Die Gladbacher verfügen allerdings über die zweitbeste Offensive (30 Tore), nur Tabellenführer Borussia Dortmund (35 Tore) hat öfter gejubelt. „Wir müssen bei eigenem Ballbesitz wieder gute Lösungen finden“, sagt Hecking deswegen.

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Leipzig hat am Donnerstag in der Europa League ausgerechnet beim „kleinen Bruder“ Red Bull Salzburg mit 0:1 verloren. Doch: In dieser Partie fehlten die Leistungsträger Diego Demme, Kevin Kampl und Marcel Sabitzer. Alle drei werden am Sonntag wohl wieder in der Startelf stehen. "Wir hoffen, dass der eine oder andere verletzte Spieler wieder zurückkommt. Mit Gladbach als Gast erwartet uns zu Hause ein Spitzenspiel - das ist sehr wichtig“, erklärt Trainer Ralf Rangnick. „Ich nehme es Ralf Rangnick ab, wenn er sagt, dass die Bundesliga im Fokus steht. Deswegen rechne ich mit dem bestmöglichen Team. Das sind gute Spieler, die gefehlt haben in Salzburg. Und ich bin sicher, dass alles dafür getan wird, diese Spieler am Sonntag auf den Platz zu bringen“, so Hecking.

Gladbach als Titelkandidat?

Fest steht: Sollte Gladbach diese Partie gewinnen, werden die Stimmen noch lauter werden, die in Heckings Elf schon einen Titelkandidaten vermuten. „Dass diese Sachen kommen, ist normal. Und die Fans dürfen das auch genießen und Luftschlösser bauen. Aber wir, die die tägliche Arbeit abzuliefern haben, müssen es richtig einordnen“, sagt der Trainer. Und er ergänzt: „Dortmund ist für mich der absolute Favorit, nach dem, was ich bislang gesehen habe. Und Bayern wird mit Sicherheit noch kommen. Das sind zwei Mannschaften, die ich deutlich vor uns sehe.“

In der ersten Saison von Tony Jantschke landeten die Fohlen am Ende übrigens auf dem 15. Tabellenplatz, verhinderten nur knapp den Bundesliga-Abstieg. Selbst die hartnäckigsten Pessimisten werden wohl prophezeien, dass die Gladbacher diese Spielzeit erfolgreicher abschließen werden.