Mönchengladbach. Dreimal zurückgelegen, dreimal zurückgekommen: In einem verrückten Spiel holte Borussia Mönchengladbach einen Punkt gegen 1899 Hoffenheim - 3:3.
Was für ein Krimi im Eiskeller Borussia-Park! Weltmeister Matthias Ginter rettete Borussia Mönchengladbach beim 3:3 (1:1) gegen die TSG Hoffenheim in der 90. Minute einen verdienten Punkt. Und hielt die Hoffnungen aufrecht, in der kommenden Saison vielleicht doch noch einen Startplatz für die Europa League zu erreichen.
Mit dem schwedischen Außenverteidiger Oscar Wendt hatte immerhin einer der Gladbacher Dauerpatienten es zurück in die Startelf geschafft, Raffael und US-Nationalspieler Fabian Johnson saßen immerhin auf der Bank. Doch die Verletztenliste wurde nach 17 Minuten wieder länger. Im Zweikampf mit Benjamin Hübner zog sich Angreifer Raúl Bobadilla offenbar eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel zu.
Vier Minuten zuvor hatte Außenverteidiger Hübner für die Gäste per Kopf zum 1:0 getroffen - im Gladbacher Strafraum nach einer Ecke von Andrej Kramaric völlig freistehend. Danach allerdings spielt die Borussia gegen die tiefe Fünferkette der Hoffenheimer immerhin fünf klare Torchancen heraus.
Eine Möglichkeit saß, allerdings umstritten. Der für Bobadilla eingewechselte Josip Drmic traf nach einem klasse Pass von Mickael Cuisance. Allerdings brauchte der Schweizer doppelt Glück. TSG-Torsteher Oliver Baumann schoss Drmic an - gegen den Oberarm. Schiedsrichter Martin Petersen wertete das im Videobeweis nicht als Handspiel, da aus kurzer Distanz angeschossen und ohne Absicht von Drmic. Für den Züricher war es das erste Bundesligator seit zwei Jahren.
Mehr war für Gladbach vor der Pause leicht drin. Patrick Herrmann scheiterte per Kopf und per Volleyschuss an Torwart Baumann. Oscar Wendt und auch Thorgan Hazard zielten, freistehend im Hoffenheimer Strafraum, etwas zu hoch.
Das Bild änderte sich nach der Pause zunächst nicht. Gladbach mit der Spielhoheit, die TSG in Wartestellung. Und mit einem Blitzkonter nach einer Ecke für die Gastgeber plötzlich gefährlich. Jonas Hofmann brachte Serge Gnabry im eigenen Strafraum zu Fall: Elfmeter, den Andrej Kramaric eiskalt in die linke Torecke einnetzt.
Hofmann machte seinen Fehler wieder gut: Gassenpass zu Lars Stindl: 2:2. Es war das erste Tor für den Gladbacher Kapitän in diesem Jahr. Bei Hofmanns dritter Toraktion war auch Schiedsrichter Petersen beteiligt, der dem Ex-Dortmunder den Ball vom Fuß nahm und den Hoffenheimer Konter einleitete. Nutznießer hier: Florian Grillitsch per Flachschuss zum 3:2 in die linke Torecke.
Verteidiger Nico Elvedi hatte per Kopf noch die Chance zum 3:3, auf der Gegenseite traf Nico Schulz nur die Querlatte. Dann kam Ginter - und traf zum 3:3.
So spielten Mönchengladbach und Hoffenheim
Gladbach: Sommer - Jantschke, Ginter, Elvedi, Wendt (81. Johnson) - Cuisance, Hofmann - Hazard, Herrmann (70. Raffael) - Stindl, Bobadilla (21. Drmic). Trainer: Hecking
Hoffenheim: Baumann - Akpoguma, Vogt, Hübner - Kaderabek, N. Schulz - Polanski (53. Uth) - Amiri (81. Nordtveit), Grillitsch - Gnabry (74. Szalai), Kramaric. Trainer: Nagelsmann
Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart)
Tore: 0:1 Hübner (13.), 1:1 Drmic (35.), 1:2 Kramaric (58., Foulelfmeter), 2:2 Stindl (72.), 2:3 Grillitsch (73.).