Mönchengladbach. Einige Gladbach-Anhänger werden am Samstag still gegen RB Leipzig protestieren. Borussias Trainer Dieter Hecking ist nicht glücklich darüber.

Einige Anhängergruppen von Borussia Mönchengladbach werden am Samstag (18.30 Uhr/Sky) in den ersten 19 Minuten des Bundesliga-Heimspiels gegen RB Leipzig schweigen. Wieder einmal. Der stille Protest gegen den von Red Bull finanzierten Kontrahenten erstreckt sich deshalb über 19 Minuten, um an das Gründungsjahr 1900 der Borussia zu erinnern. Und an die damit verbundene Tradition.

Ob die Aktion erneut von Plakaten der Anhänger untermauert werden wird, wird sich zeigen. In der vergangenen Saison hatte Gladbach unter anderem wegen eines Banners beim Leipzig-Heimspiel (“Wir verurteilen jeden geworfenen Stein … der euch Kunden nicht getroffen hat”) eine Strafe in fünfstelliger Höhe bezahlen müssen. “Spiele gegen dieses Produkt dürfen nie zur Normalität werden”, so heißt es in einer Mitteilung der Ultras von Sottocultura.

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Cheftrainer Dieter Hecking indes wünscht sich gerade gegen den Tabellenfünften, einem direkten Konkurrenten um die internationalen Startplätze, die volle Rückendeckung der Anhängerschar. “Genau die braucht die Mannschaft angesichts von neun personellen Ausfällen eigentlich von der ersten Minute an.”

Eberl: Protest der Fans akzeptieren

Auch Sportdirektor Max Eberl ist nicht glücklich mit dem Protest, bringt aber Verständnis für die Ankündigung der Ultragruppen auf: “Wir haben Meinungsfreiheit in Deutschland. Solch ein Protest der Fans ist zu akzeptieren.”

Vor allem die Besetzung der Defensive ist wegen des Ausfalls von Linksverteidiger Oscar Wendt (Muskelteilriss im Oberschenkel) knifflig. Weil auch US-Nationalspieler Fabian Johnson seit Anfang Dezember wegen Rückenproblemen nicht einsatzbereit ist, muss Hecking die linke Seite der Abwehrkette fachfremd besetzen.

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Ein Kandidat könnte der Schweizer Nico Elvedi sein, der in Frankfurt bei der erstmals in dieser Saison praktizierten Dreierkette den linken Rand besetzt hatte, ansonsten aber als Rechtsverteidiger unterwegs ist. Tony Jantschke dürfte, sollte Elvedi erneut die Seite wechseln, als Ersatz parat stehen.

Sippel vertritt Sommer im Tor

Im Tor wird Tobias Sippel den mit einem Muskelfaserriss im Leistenbereich ausfallenden Yann Sommer vertreten. Möglicherweise ist der Schweizer Nationaltorhüter aber in der nächsten Woche bei der Aufgabe in Stuttgart (11. Februar, 15.30 Uhr) wieder einsatzbereit.

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Vorn muss Torjäger Raffael wegen anhaltender Wadenprobleme erneut passen. Hier sind die Alternativen vielfältig. “Wir werden trotz der Ausfälle eine gute Mannschaft stellen”, sagt Cheftrainer Dieter Hecking. Dass die Borussia fünf Bundesliga-Heimspiele in Serie nicht verloren, die Leipzig fünf Auswärtsspiele zuletzt nicht gewonnen haben, muss ja kein schlechtes Omen sein.