Mönchengladbach. Weltmeister Christoph Kramer traf für Borussia Mönchengladbach gegen Schalke 04 mit einem ganz langen Anlauf. Trotzdem war er unglücklich.

Christoph Kramer zählt zu jenen Fußballprofis, die wahrlich nicht auf den Kopf gefallen sind. Und die ihre eigene Branche nicht nur mit einer guten Portion Selbstkritik, sondern auch mit einer Prise Ironie betrachten. Genau deshalb hat sich der Weltmeister von 2014 vor einiger Zeit den Spitznamen „Torjäger“ gegeben. Der ist ein ironischer Hinweis darauf, dass der defensive Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach schließlich genau das Gegenteil darstellt.

Kramer über das Tor für Gladbach: "Das Gefühl war sicher ungewohnt"

Sein letzter Bundesliga-Treffer war genau 79 Spiele her oder wahlweise 1088 Tage alt, bevor Kramer beim 1:1 (1:0) gegen den FC Schalke 04 erstmal seit fast drei Jahren wieder ein Tor erzielte. „Das Gefühl war sicher ungewohnt, aber schöner, als schlicht im Mittelfeld einen Zweikampf zu gewinnen“, versicherte Kramer.

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Ecke Thorgan Hazard, Kopfballverlängerung Matthias Ginter, Außenristtreffer Christoph Kramer – diese neue Variante einer Standardsituation wünschen sich die Fans der Fohlenelf gern häufiger. Das weiß auch einer der Gladbacher Führungsspieler: „Eines ist klar: Wieder drei Jahre will ich bis zu meinem nächsten Treffer sicher nicht warten.“

Und doch wirkte Kramer nicht glücklich nach dem Topspiel der Champions-League-Anwärter. Nach zehn Tagen ohne intensivem Training wegen einer Schädelprellung hatte der Ex-Nationalspieler knapp 80 Minuten durchgehalten, ehe sich die Wadenmuskulatur warnend gemeldet hatte. Im Gladbacher Mittelfeld sorgte Kramer gemeinsam mit dem Schweizer Denis Zakaria für die beim 0:3 in Wolfsburg noch arg fehlende Ordnung.

Eigentlich hätte die Partie gegen Schalke eher 2:0 für die Gastgeber statt 1:1 ausgehen müssen. Kramer: „Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir dominiert. Da hatte ich nicht das Gefühl, wir lassen noch etwas anbrennen.“

Dienstag tritt Borussia Mönchengladbach beim SC Freiburg an

Am Dienstag (20.30 Uhr/Sky) bietet sich beim SC Freiburg gleich die Möglichkeit, die Position in der Spitzengruppe zu stärken. Auch wenn die Arena im Breisgau kaum zu Gladbachs Lieblingsplätzen der Bundesliga zählt. „Das gilt aber für viele andere Stadien auch. Außer Köln und Bremen. Wir haben in der Vergangenheit doch überall auf den Sack bekommen“, sagt Kramer. Trotzig. Und ironisch. Wie immer also.