Mönchengladbach. In der Punktetabelle des Jahres 2017 steht Borussia Mönchengladbach auf Platz fünf. Trainer Dieter Hecking soll seinen Vertrag daher verlängern.
Ohne Kekse geht's bei Max Eberl selten. Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor gönnt sich gerade auch bei wichtigen Vertragsverhandlungen gern mal etwas süßes Gebäck zum Kaffee. Das weiß auch Cheftrainer Dieter Hecking. Ob der nun wirklich Kekse mitbringt, wenn es um die zeitige Verlängerung seines Arbeitspapiers im Borussia-Park geht? Beide, Sportdirektor Eberl und Trainer Hecking, sind derzeit auf der Suche nach einem richtigen Zeitpunkt, um sich auf einen Keks oder auch zwei zu treffen.
Freilich nicht vor dem Topspiel in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Schalke 04 am Samstag (18.30 Uhr/Sky) oder in den beiden Englischen Wochen darauf. Vermutlich aber in der kurzen Winterpause, die die Borussia am Niederrhein und nicht in wärmeren Mittelmeer-Gefilden bestreiten mag. Das Thema Trainervertrag ist bei Gladbach eigentlich ein harmloses – und doch auch wieder nicht. Die Blüten des Profifußballs, die immer bunter zu sprießen scheinen, schließen Überraschungen natürlich mit ein.
Hecking hat Gladbach in der imaginären Punktetabelle auf Platz fünf geführt
Dieter Hecking, der seit fast genau elf Monaten gute Arbeit im Namen der Raute abliefert und die Borussia in der imaginären Punktetabelle für das Jahr 2017 auf den fünften Tabellenplatz geführt hat, dürfte seinen Kontrakt über den 30. Juni 2019 verlängern. "Wir haben unsere Etappenziele bisher erreicht. Dieter ist bei uns ein wichtiger Baustein", betont Sportdirektor Max Eberl. Der am Ende der vergangenen Saison irgendwie leichtfertig verspielte Europa-League-Start war übrigens nach der bescheidenen Hinrunde unter Heckings Vorgänger André Schubert kein ernsthaftes Etappenziel mehr. Zumindest nicht aus Eberls Blickwinkel.
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Die Blumen seines Chefs gibt Trainer Hecking verbal zurück: "Ich spüre Wertschätzung für mich und mein Trainerteam. Max und ich haben viele gemeinsame Themen, wir kommen immer auf einen Nenner." Also alles klar für die geplante Langzeitehe? Leicht Vorsicht ist angezeigt. Erstens werden gute Trainer gesucht, die zügig für Erfolg und Ruhe sorgen. Frag nach bei Borussia Dortmund!
Zweitens hat Dieter Hecking schon zweimal während einer Saison die Farben gewechselt. 2006 nach dem Bundesliga-Aufstieg mit Alemannia Aachen von Schwarz-Gelb per Ausstiegsklausel und Ablösesumme aufs Hannoveraner Rot, sechseinhalb Jahre später von den rot-schwarzen Nürnbergern zu den ambitionierten grün-weißen Wölfen in die Volkswagen-Stadt. Der zweite Wechsel garantierte Hecking die Nähe zu seinem Wohnort in Bad Nenndorf, wo er einen Bauernhof besitzt.
Natürlich treibt auch Hecking der sportliche Erfolg an. Woraus sich drittens speist. Für die Königsklassenspiele mit dem VfL Wolfsburg frischte der Westfale vor zwei Jahren im Auto per CD seine Englisch-Kenntnisse auf. Stand im Old Trafford von Manchester United und im Santiago Bernabeu von Real Madrid an der Seitenlinie. Viel mehr geht nicht. "Das Größte", hat der ehemalige Offensivspieler deshalb im Interview mit dieser Zeitung mal treffend gesagt, "sind für einen Vereinstrainer Spiele in der Champions League. Da will ich wieder hin." Am liebsten mit Borussia Mönchengladbach. Sportdirektor Eberl wird das gern hören.