Hamburg. Borussia Mönchengladbach hat gegen den HSV mit 1:2 verloren. Die Gladbacher gaben das Spiel aus der Hand - trotz guter Chancen in Hälfte eins.
Mit einem Dämpfer geht Borussia Mönchengladbach in die fünfte Englische Woche in Serie. Trotz einer starken kämpferischen Leistung verloren die Mannen von Trainer Dieter Hecking am Sonntagabend eine packende Bundesliga-Partie beim Hamburger SV mit 1:2 (1:1). Zehn Minuten vor dem Ende sicherte US-Nationalspieler Bobby Wood dem HSV, der zuvor drei Abseitstore markiert hatte, die drei Punkte.
Eine personelle Fünfer-Rotation hatte Gladbachs Cheftrainer Dieter Hecking im neuen Jahr noch nicht hinlegen müssen. Lars Stindls Beckenprobleme und Raffaels Schnupfen sorgten gerade vorn für umfangreichere Umbauarbeiten als geplant. Was auch dazu führte, dass ausgerechnet Josip Drmic die Alleinspitze der Gäste bildete. Der Schweizer Nationalspieler hatte sich in der vergangenen Saison als Leihangreifer beim HSV um Einsatzzeiten bemüht, zog sich jedoch Mitte März im Heimspiel gegen Leverkzsen einen Knorpelschaden im Knie zu und fiel danach mehr ein halbes Jahr aus. Zurück an der alten, unglücklichen Wirkungsstätte hatte Drmic in der ersten Halbzeit drei erstklassige Chancen auf dem Schuh. Die beste versiebte der Mittelstürmer nach einer Rechtsflanke von Mahmoud Dahoud, der aus der Zehner-Position heraus technisch brillant den Vorwärtsgang ankurbelte. Drmic stand frei vor Torhüter Rene Adler, schoss aber seinen Widersacher an. Es wäre das 2:0 für die Borussia gewesen. Andreas Christensen hatte fünf Minuten zuvor einen Freistoß von Oscar Wendt in die Hamburger Maschen geköpft.
Wenig später hieß es dann auf der Gegenseite 1:1. Filip Kostic setzte sich im Zweikaµpf mit Jantschke-Ersatz Nico Elvedi durch, jubelte aber nach seinem Kopfballaufsetzer gegen den linken Gladbacher Innenpfosten erst mal nicht. Das hatte erklärbar theatralische Züge. Zwei vermeintliche Treffer hatte Referee Deniz Aytekin zuvor dem HSV zurückgepfiffen. Erst stand Albin Ekdal im Abseits, bevor Bobby Wood einschoss (26. Min.). Dann traf Lewis Holtby - wieder in regelwidriger Position (34. Min.). In der 36. Minute war Gladbachs Regelglück aber aufgebraucht. Kostic’ Ausgleich ging als verdient durch, auch wenn die Gäste bis zum Seitenwechsel beste Möglichkeiten liegen ließen. Eine Minute vor der Pause eilte Patrick Herrmann allein auf Torsteher Adler zu, fand aber im Ex-Leverkusener seinen Meister.
Nach dem Wechsel drückte vorwiegend der HSV, der beherzt und mutig nach vorn preschte und seinen oft unterirdischen Auftritten in der Hinrunde meilenweit enteilt scheint. Gladbach brauchte einen großen Kampf und auch Glück. Nico Elvedi und Jannik Vestergaard mussten zweimal in letzter Sekunde vor einschussbereiten Rothosen im eigenen Strafraum retten. Dazu kam Eigentor Nummer drei, diesmal per Kopfball von Abwehrrecke Kyriakos Papadopoulos (64. Min.).
Auf der Gegenseite lief indes nicht mehr viel zusammen. Wie schon auf Schalke in der Europa League am Donnerstag merkte man den Mannen von Trainer Dieter Hecking ab Spielminute 60 die enorme Belastung mit der nun fünften Englischen Woche in Serie vor der Brust deutlich an.
Die mitgereisten Borussia-Fans hofften zwar noch auf den finalen Stich im Konter. Doch auch die eingewechselten André Hahn und Fabian Johnson konnten offensiv keine Akzente mehr setzen.
Das tat dann zehn Minuten vor dem Ende Bobby Wood - Trainer Heckings erste Auswärtsniederlage mit Gladbach war damit besiegelt.
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