Mönchengladbach. . Ohne Yann Sommer hätte Borussia Mönchengladbach im Achtelfinalhinspiel auf Schalke wohl nicht ein 1:1 geholt. Der Schweizer Torwart war Gladbachs Erfolgsversicherung.
Fußballtorhüter zählen zur Gattung jener Sportler, die sich in der Regel überaus schwer tun mit Kritik. Umso bemerkenswerter war ein kleiner Rückblick von Yann Sommer, dem Schweizer Torsteher von Borussia Mönchengladbach, nach dem 1:1 im Achtelfinalhinspiel der Champions League beim FC Schalke 04.
„In der Hinrunde habe ich mich anstecken lassen von der Unsicherheit in der Mannschaft und auch Fehler gemacht. Jetzt ist die Konstanz und Stabilität in unserem Spiel zurück. Mit meiner Leistung bin ich happy, aber wir haben noch nichts gewonnen.“ Außer einer recht guten Ausgangsposition für das Rückspiel gegen Schalke am kommenden Donnerstag (21.05 Uhr/live bei Sport1, Sky und in unserem Ticker). Dazu gesellt sich nach nunmehr fünf Pflichtspielen in Serie ohne Niederlage weiteres Selbstvertrauen für die Bundesliga-Partie am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) in Hamburg.
Erneut so fahrig wie am Donnerstag sollte die Gladbacher Defensive beim HSV aber nicht agieren. Sonst droht ein Rückschlag bei der Aufholjagd auf die internationalen Plätze der Bundesliga.
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Paraden gegen Katzenjammer
Das weiß auch Yann Sommer: „Wir haben auf Schalke sicher kein überragendes Spiel gemacht. Aber gut gekämpft und den Rasen mit positiven Gedanken verlassen.“ Der Schweizer WM- und EM-Teilnehmer vornweg. Sommer hat sich vom Fehlerteufel der Hinserie zur Erfolgsversicherung für die Borussia gewandelt. Diverse Paraden in Gelsenkirchen gerade auch in der Schlussphase bewahrten die wackelnden Gäste gegen drückende Schalker vor Katzenjammer.
Dass Sommer arg im Blickpunkt des Geschehens gestanden hatte, lag allerdings auch an Umstellungen im Team. Seine Viererkette plus Sechser-Doppel, in zehn von elf Pflichtspielen zuvor stets in gleicher Besetzung gestartet, musste Trainer Dieter Hecking auf zwei Positionen verändern.
Gerade bei Winter-Transfer Timothée Kolodziejczak, der den offiziell wegen Rückenproblemen fehlenden Andreas Christensen in der Innenverteidigung vertrat, merkte man sehr, dass er nach einer monatelangen Strecke ohne Pflichtspiel etwas eingerostet ist. Der Franzose leistete sich einige Patzer, ließ dazu Guido Burgstaller vor dessen Ausgleichstor zu viel Handlungsspielraum.
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Natürlich wollte niemand den 25-jährigen Verteidiger von Europa-League-Sieger FC Sevilla gleich besonders kritisch unter die Lupe nehmen. Sportdirektor Max Eberl war allerdings weit davon entfernt, eine Lobeshymne auf seinen 7,5 Millionen Euro teuren Neuzugang zu singen: „Die Bundesliga hat ein hohes Niveau mit einem schnellen Tempo. Viele neue Spieler tun sich erst einmal schwer, Kolo auch. Wenn er sich seine Fehlpässe spart, ist er aber auf einem guten Weg.”
Keine Schokolade für Strobl
Auch Tobias Strobl erwischte nicht gerade einen Schokoladentag. Der ehemalige Hoffenheimer wirkte als Ersatz für den gelb-gesperrten Christoph Kramer auf der Sechser-Position fahrig. Strobl ließ sich bei Ballbesitz zwar oft zwischen die Innenverteidiger zurückfallen, um das Spiel etwas zu lenken.
Doch dem kantigen Mittelfeldspieler mangelte es bisweilen an Ball- und Passsicherheit. Das traf auch auf Außenverteidiger Tony Jantschke zu, der in der Schlussphase überspielt wirkte. Gut möglich, dass Trainer Dieter Hecking in Erwägung zieht, in Hamburg den wiedergenesenen Nico Elvedi oder Julian Korb zu bringen.
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Kapitän Lars Stindl bilanzierte so: „Wir können es besser. Das müssen wir in Hamburg zeigen – und auch im Rückspiel gegen Schalke.” Sonst wird es schwer, das Viertelfinale zu erreichen.
Übrigens:
Nur ein Gladbacher Pflichtspiel hat Yann Sommer in dieser Saison bislang verpasst. Beim 1:0-Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim SV Drochtersen/Assel stand Tobias Sippel im Tor.
Mit 37 Einsätzen ist Sommer Borussias Saisondauerbrenner — vor Jannik Vestergaard (36) und Oscar Wendt (34).