Mönchengladbach. . Borussia Mönchengladbach empfängt am Sonntag RB Leipzig. Die Gladbach-Fans wollen protestieren. Das wird unter wachsamen Augen stattfinden.

Am Sonntag (15.30 Uhr/ live bei uns im Ticker) im Borussia-Park wird sich zeigen, welche Spuren die bittere 0:1-Heimniederlage in der Europa League gegen den AC Florenz bei den Bundesliga-Profis von Borussia Mönchengladbach hinterlassen hat. Cheftrainer Dieter Hecking regte nach dem ersten sportlichen Rückschlag unter seiner Regie die bloße Frage nach möglichen Auswirkungen auf. „Die Frage ist unnötig. Wir werden gegen Leipzig am Sonntag eine Reaktion zeigen“, grantelt der Westfale vor dem Duell mit RBL.

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Eigentlich besteht nach der guten Leistung gegen die Fiorentina kein ausgeprägter Anlass zur Sorge. Die klaren Torchancen gegen einen über weite Strecken unterlegenen Gegner hätten für einen Heimerfolg locker ausreichen können. Doch null Tore, ein nicht gegebener Foulelfmeter an Patrick Herrmann und das Freistoßgeschoss von Federico Bernardeschi in den linken Gladbacher Torwinkel machten aus dem Donnerstag einen schwarz-grünen Frustabend.

Sportdirektor Max Eberl wollte von einer Vorentscheidung im Kampf um den Achtelfinaleinzug in der Europa League nichts wissen: „Eine Nacht haben wir uns geärgert. Nun geht es mit Mut und großer Laufbereitschaft gegen Leipzig. Und dann sollten wir beweisen, dass wir international auch auswärts ein Zeichen setzen können. Wie in der Champions League in Glasgow.“ Im Celtic Park gewannen die Gladbacher Mitte Oktober durch Treffer von Kapitän Lars Stindl und Angreifer André Hahn mit 2:0. Es war nicht nur der sportliche Höhepunkt von Borussias Europa-Reise in dieser Saison. Nein, das 2:0 wäre auch genau jenes Resultat, das Heckings Mannen am Donnerstag (21.05 Uhr/ live bei uns im Ticker) beim Duell Fohlen gegen Florenzer bräuchten, um in die Runde der letzten 16 einziehen zu dürfen.

Gladbachs Polizei will "ausreichend Präsenz" zeigen

Zweimal schon sind die Borussen beim Versuch gescheitert, das Achtelfinale zu erreichen. 2013 erwies sich Lazio Rom (3:3, 0:2) als zu stark, 2015 der spätere Europa-League-Sieger FC Sevilla (2:3, 0:1). Damals wie Donnerstag ließen die Gladbacher zu viele Torchancen liegen, um sich gegen starke Gegner in zwei Vergleichen durchsetzen zu können.

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Der Bundesliga-Partie gegen RB Leipzig am Sonntag kommt auch deshalb eine besondere Bedeutung zu. Eine breite Brust wird vier Tage später im Stadion Artemio Franchi zu Florenz vonnöten sein. Die wollen sich die Gladbacher gegen die Sachsen verschaffen. Allerdings wohl erneut ohne die Hilfe von Raffael. Der Einsatz des Brasilianers, der gegen Florenz wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel das dritte Pflichtspiel in Folge verpasst hatte, ist fraglich. Dafür könnte Jonas Hofmann, der unter Trainer Hecking nach der Winterpause überraschend einen Startplatz erkämpft hatte, in den Kader zurückkehren. Der Ex-Dortmunder hatte nach dem 3:2 in Leverkusen über Hüftprobleme geklagt.

Rund um das Leipziger Debüt im Borussia-Park am Sonntag gilt erhöhte Aufmerksamkeit nach den Vorfällen in Dortmund vor zwei Wochen. Neben einem Plakatewald der Südtribüne mit Aussagen unterhalb der Gürtellinie war es vor dem Stadion zu Gewalttätigkeiten Dortmunder Zuschauer auch gegen Frauen und Kinder gekommen. „Wir werden deshalb für ausreichend Präsenz sorgen“, versichert Mönchengladbachs Polizeisprecher Jürgen Lützen.

Erneuter Schweige-Protest der Gladbach-Fans

„Wir verbieten hier niemandem den Mund, werden aber darauf achten, dass der Anstand gewahrt bleibt“, betont Gladbachs Geschäftsführer Stephan Schippers. „Ich hoffe, dass die Borussia-Fans als Vorbilder dienen und sich intelligent, kreativ und friedlich äußern – wenn sie sich äußern wollen.“

Im Hinspiel schwiegen die Gladbacher in Leipzig 19:00 Spielminuten – in Erinnerung an Borussias Gründungsjahr 1900. Genauso will es die Anhängerschar auch am Sonntag halten. 60 Gruppen und Fanklubs haben sich für dieses Vorhaben schon ausgesprochen.