Mönchengladbach. . Borussia Mönchengladbach kann auch schon vor dem letzten Spieltag der Bundesliga-Hinrunde zufrieden sein mit einer “sehr schönen Halbzeit“. Sportdirektor Max Eberl weiß, warum Gladbach so gut ist.

Das breite Grinsen auf seinem Gesicht verrät Ibrahima Traroé. Bei aller Professionalität, die die Gladbach-Spieler in Interviewschulungen lernen, kann er doch nicht mit der Wahrheit hinterm Vorhang halten. Ein Spiel noch und dann ist Urlaub. „Dann will ich nichts mehr mit Fußball zu tun haben“, lacht der Borusse nach dem 26. Pflichtspiel der Saison. Gerade war Werder Bremen mit 4:1 im letzten Heimspiel des Jahres geschlagen worden – ein Ergebnis, dass nicht erahnen lässt, welch harte Aufgabe die Begegnung gegen den Tabellenletzten doch war.

Traore lacht. „Es waren viele Spiele und viele Reisen in der Hinrunde“, nun freue er sich auf Zeit mit seinen Freunden und der Familie. Urlaub, den sich die Spieler von Borussia Mönchengladbach redlich verdient haben. Im Idealfall, dafür müsste Gladbach am kommenden Samstag (15.30Uhr/live in unserem Ticker) beim FC Augsburg gewinnen, schließt der Klub die Hinrunde mit 30 Punkten ab. Trainer Lucien Favre ist kein Freund einer Halbzeitbilanz („Im Mai ist entscheidend. Es bringt nichts, darüber im Dezember zu sprechen“), Sportdirektor Max Eberl allerdings zieht gerne ein Resümee der Hinserie.

Bei Gladbach ist „jeder im Kader wichtig"

„Wir haben in allen drei Wettbewerben Herausragendes geleistet und uns somit in allen drei Wettbewerben eine sehr gute Ausgangslage geschaffen“, erklärt der 41-Jährige zufrieden. Borussia Mönchengladbach steht einen Spieltag vor der Winterpause auf dem dritten Platz der Bundesligatabelle, hat den Sprung in die K.o.-Runde der Europa League geschafft und trifft im Achtelfinale des DFB-Pokals auf den Regionalligisten Kickers Offenbach. „Nicht weniger, aber auch nicht mehr“, grinst Eberl und macht einen Knicks, als wolle er sich bedanken. Es sei eine „schöne erste Halbzeit“ gewesen – bei 26 Spielen und nur drei Niederlagen, bei der Serie von 18 Partien ohne Niederlage wohl Unterstatement in seiner ursprünglichsten Form.

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Der Manager erklärt den Erfolg am Niederrhein. „Die Rotation“ sei ein Schlüssel gewesen. „Wir hatten den Kader für viele Spiele, um zu reagieren, wenn Müdigkeit auftritt“, so Eberl. Das Trainerteam habe sehr clever an den richtigen Stellen rotieren lassen. Das Gerüst aber stand. 18 Spieler setzte Favre in der Liga ein, wechselte bei etlichen Englischen Wochen immer wieder durch – vor allem im offensiven Bereich. „Jeder im Kader ist wichtig, jeder im Kader spürt, dass er eine Wichtigkeit hat“, erklärt Eberl das Prinzip. Jeder habe die Möglichkeit, der Mannschaft zu helfen und „die Gesamtsituation macht ein sehr rundes Bild der Mannschaft.“

Die Borussia findet die Balance

Dabei sei die Balance zwischen Offensive und Defensive sehr gute gewesen. Auch die viele Facetten die Gladbach gezeigt habe seinen eine gute Basis: „Wir haben herausragende Spiele, effektive Spiele oder Spiele gemacht, in denen wir über die Moral kamen.“ Insgesamt habe die Borussia „sehr, sehr viel richtig gemacht. Nicht alles, das können wohl nur die Bayern von sich behaupten dieses Jahr“, so Eberl.

Im kommenden Jahr musst Gladbach in der Rückrunde die Leistungen bestätigen. „Ich hoffe, dass wir dieses Jahr wieder etwas weiter sind“, sagt der Sportdirektor. „Wir wissen, was wir können und wir wissen, was wir leisten müssen.“ Aber erst mal ist Regeneration und Erholung angesagt. Wenn da nicht noch dieses Spitzenspiel in Augsburg wäre.