Valencia. Borussia Mönchengladbach kann den Einzug in die nächste Runde der Europa League mit einem Sieg gegen den FC Villareal vorzeitig perfekt machen. Gegen die Spanier müssen sich die Favre-Schützlinge aber erheblich steigern, um die Pleitenserie der letzten Wochen zu beenden.

Trotz zuletzt zwei Niederlagen in der Bundesliga will bei Borussia Mönchengladbach von einem Leistungstief zur kalten Jahreszeit wie in der letzten Saison niemand etwas wissen. "Ich fürchte einen solchen Einbruch überhaupt nicht. Wir wissen, wo wir uns einordnen müssen", betont Torhüter Yann Sommer mit Blick auf das Europa League Spiel gegen FC Villarreal am Donnerstag (21.05 Uhr/Sky und Kabel eins). Trotzdem Warnung genug für ihn und seine Kollegen: Zwischen Dezember 2013 und März diesen Jahres blieben sie in neun Pflichtspielen ohne Sieg.

Konzentration liegt auf kommendem Spiel

Doch bei der Ankunft in Valencia am Mittwoch bei milden Temperaturen um die 20 Grad stand die Pleitenserie der letzten Saison nicht zur Sprache. Die Konzentration der Gladbacher ging nur in Richtung der kommenden Partie. "Wir sind nach 18 Spielen ohne Niederlage nicht abgehoben und werden jetzt nach zwei Niederlagen nicht den Kopf in den Sand stecken", erklärt Mittelfeldspieler Havard Nordtveit.

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Die Ausgangslage beim Tabellenachten der Primera Division ist für die Mannschaft um Trainer Lucien Favre alles andere als schlecht. Mit acht Punkten führt Borussia die Tabelle vor den Spaniern (7), dem FC Zürich (4) und Apollon Limassol (3) an. Mit einem Sieg könnten die Borussen Rang eins der Gruppe perfekt machen und würden in der ersten K.o.-Runde im Februar zunächst auswärts antreten. Falls Zürich im anderen Gruppenspiel sogar keinen Sieg gegen Limassol einfahren sollte, reicht Borussia auch ein Remis zum sicheren Weiterkommen.

Kramer und Stranzl fehlen

Mittelfeldspieler Granit Xhaka will unbedingt Punkte gegen Villareal mitnehmen: "Das wäre extrem wichtig, da wir uns dann bis zur Winterpause voll und ganz auf die Bundesliga konzentrieren können. Dafür werden wir alles geben, auch wenn uns keine leichte Aufgabe erwartet". Schaffen die Gladbacher das nicht, kommt es erst am letzten Spieltag, am 11. Dezember im Heimspiel gegen Zürich zur Entscheidung.

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Eine Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten Spielen ist für das Erreichen der Endrunde des Turniers allemal nötig. Zumal die angeschlagenen und zuletzt fehlenden Martin Stranzl (Oberschenkel) und Christoph Kramer (Rücken) ein Loch in dem Spiel des Bundesliga-Dritten hinterlassen. Fabian Johnson, der zuletzt wegen muskulärer Probleme ausfiel, nimmt zwar wieder am Training teil, flog aber wie Stranzlö und Kramer nicht mit nach Spanien.

Villareal ist heimstark

Dafür kann Favre, anderes als am kommenden Ligaspieltag, in der Defensiv-Zentrale mit Xhaka planen. Der Schweizer hatte beim 1:3 gegen Eintracht Frankfurt die Gelb-Rote Karte gesehen und darf am Sonntag in Wolfsburg nicht auflaufen. Dort geht es in der Toppartie immerhin um den zweiten Tabellenplatz. "Wenn wir gegen Villarreal eine gute Leistung zeigen, holen wir uns auch Selbstvertrauen für das Spiel in Wolfsburg", meinte Nordtveit.

60 Kilometer nördlich von Valencia liegt Villarreal, wo die Gladbacher im 22 000 Zuschauer fassenden Estadio El Madrigal auf eine hitzige Atmosphäre und einen heimstarker Gastgeber treffen, der in allen drei bisherigen internationalen Spielen vor eigenem Publikum in dieser Saison jeweils vier Treffer erzielen konnte. Gegen die spanischen Topclubs FC Barcelona, Real Madrid und FC Valencia gab es in der Liga allerdings auch für Villarreal nichts zu holen.

Druck auch für die Spanier hoch

Das Hinspiel endete für den Champions-League-Halbfinalist aus Spanien von 2006 mit einem Unentschieden (1:1) im Borussia-Park. Am vergangenen Spieltag musste das Team aus Villareal eine überraschende 2:3-Niederlage in Zürich hinnehmen, was den Druck erhöhen dürfte. Für die Gladbacher geht es auch um das Ende einer größeren Negativserie, als die letzten Zwei Ligaspiele: Der letzte Europapokalsieg bei einem spanischen Club liegt 40 Jahre zurück. (dpa)