Frankfurt/Main. “Ich hoffe, Ihr habt richtig Bock auf Party mit uns!“ Mit diesen Worten begrüßte Nadine Angerer, deutsche Kapitänin und frischgebackene Europameisterin die rund 5000 wartenden Fans in Frankfurt. Die Aufforderung zur Party wurde lautstark angenommen.

Über 5000 Fans haben der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft nach dem Gewinn der Europameisterschaft in Schweden in Frankfurt/Main einen triumphalen Empfang bereitet. Bereits am Flughafen wurde das Team von Bundestrainerin Silvia Neid, das mit gut 20 Minuten Verspätung aus Stockholm abflog, frenetisch gefeiert, ehe am Frankfurter Römer die ganz große Party wartete.

"Wir freuen uns einfach nur riesig über diesen unfassbaren Empfang", sagte Final-Heldin Nadine Angerer, die mit zwei gehaltenen Elfmetern das 1:0 (0:0) im Endspiel am Vortag gegen Norwegen gesichert hatte, vom Balkon des festlichen Kaisersaals: "Das ist total überwältigend - und das an einem Montag. Ich hoffe, Ihr habt richtig Bock auf Party mit uns."

Zuvor hatte "Super-Natze" noch betont: "Im Flieger war es ganz still - alle waren todmüde, weil wir richtig abgerockt haben."' Zeit zu schlafen hatte aber gerade die deutsche Spielführerin noch lange nicht: Auf dem legendären Rathausbalkon des Kaisersaals übernahm sie das Mikro und wurde im Gegenzug minutenlang mit Sprechchören gefeiert.

Vor dem Frauenfußball verneigen und eine Laola-Welle starten

Im Kaisersaal trug sich das Team des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), das in Schweden den sechsten EM-Titel in Folge und den achten insgesamt gewann, in das goldene Buch der Mainmetropole ein.

"Immer, wenn Frankfurt diesen wunderschönen Saal für den Fußball öffnet, geht es uns richtig gut", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach glückselig in seiner Ansprache an die Europameisterinnen: "Wenn diese 52 Kaiser an den Wänden könnten, würden sie sich souverän vor dem Frauenfußball verneigen und eine Laola-Welle starten."

Ganz Deutschland sei "stolz auf diese Mannschaft, stolz auf diese Trainerin", sagte Niersbach, der in der "Meisternacht" in Stockholm mit Neid das Tanzbein geschwungen hatte. "In zwei Jahren werde ich sicherlich besser sein", versprach der 62-Jährige mit Blick schon auf die WM 2015 in Kanada augenzwinkernd. (sid/dpa)