London. Es war ein harter Kampf, der mit einem knappen Sieg endete: Die Frauen des VfL Wolfsburg haben mit einem 1:0-Sieg gegen Olympique Lyon die Champions League gewonnen. Den Siegtreffer erzielte Martina Müller per Handelfmeter - und danach hielt das Wolfsburger Bollwerk Lyons Druck stand.
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben dank der Nervenstärke von Martina Müller die "Unbesiegbaren" in einer Abwehrschlacht im Londoner Regen geschlagen und ihren Traum vom Triple wahr gemacht. Der Meister und Pokalsieger setzte sich durch den verwandelten Handelfmeter der Ex-Nationalspielerin (74.) mit 1:0 (0:0) im Finale der Champions League gegen den zuvor in 118 Spielen ungeschlagenen Titelverteidiger Olympique Lyon durch. Die "Wölfinnen" sind damit nach dem 1. FFC Frankfurt (2002 und 2008) die zweite deutsche Mannschaft, die das Triple geschafft hat.
Unabhängig vom Ausgang des Finals stand fest, dass sich die Wolfsburgerinnen am Sonntag bei einem Empfang im Wolfsburger Rathaus für ihre außergewöhnliche Saison feiern lassen. Den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt haben sich die Spielerinnen redlich verdient. Schließlich war die VfL-Frauenabteilung vor dieser Saison noch völlig ohne Titel. In der Nacht zum Freitag wurde bereits im Londoner Club "The roof gardens" gefeiert, am Samstag steht der Besuch des Männerfinals zwischen Bayern München und Borussia Dortmund auf dem Programm der Niedersachsen.
Starker Beginn der Niedersachsen
Die knapp 20.000 Zuschauer im Stadion an der Stamford Bridge, darunter DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Bundestrainerin Silvia Neid, sahen zu Beginn starke Wolfsburgerinnen. Die Mannschaft von Trainer Ralf Kellermann, der auf Viola Odebrecht, Verena Faißt und Selina Wagner verzichten musste, zeigte keinen Respekt vor den favorisierten Französinnen. Schon nach vier Minuten hätte Spielführerin Nadine Keßler den VfL per Fallrückzieher fast in Führung gebracht.
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Sechs Minuten später hatten die Niedersachsen, die für die sechste deutsche Finalteilnahme in Folge gesorgt hatten, allerdings Glück. Nach einer Ecke von Megan Rapinoe vergab Amandine Henry per Kopf die große Chance zur Führung für die Französinnen, die sich in den vergangenen beiden Finals jeweils mit 2:0 gegen Turbine Potsdam und Frankfurt durchgesetzt hatten.
Duell auf Augenhöhe
Im Anschluss entwickelte sich zunächst ein Duell auf Augenhöhe, beide Teams hatten starke Szenen. Die Wolfsburgerinnen überzeugten mit Zweikampfstärke, mannschaftlicher Geschlossenheit und schnellen Offensivkombinationen. Bei Lyon zeigten die besseren Einzelspielerinnen wie Rapinoe, Camille Abily, Louisa Necib und Lotta Schelin phasenweise ihr Können. Nach einem Kopfball von Rapinoe konnte VfL-Verteidigerin Ivonne Hartmann gerade noch rechtzeitig vor der Torlinie klären (26.).
Nach dieser Szene übernahm Lyon das Kommando. Die Wolfsburgerinnen hatten in der Defensive alle Hände voll zu tun. Nach einer halben Stunde konnte Abily die Möglichkeit zur Führung für Lyon nicht nutzen. Zwei Minuten später musste VfL-Torhüterin Alisa Vetterlein einen Schuss von Schelin parieren. Auf der Gegenseite verfehlte VfL-Stürmerin Martina Müller das Tor mit einem Seitfallzieher knapp (39.).
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Wolfsburg mit Mühe in der Defensive
Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel sorgte Elodie Thomis wieder vor Gefahr vor dem Wolfsburger Tor. Zwei Minuten später forderten die Französinnen nach einem Schuss von Abily vergeblich einen Handelfmeter. Nach Ansicht von Schiedsrichterin Teodora Albon (Rumänien) wurde Hartmanns Hand angeschossen. In dieser Phase wurde der VfL erneut in die Defensive gedrängt, Abily scheiterte an Vetterlein (55.).
Obwohl die Wolfsburgerinnen immer mehr Mühe in der Defensive hatten und kaum noch für Entlastung sorgen konnten, hielt ihr Bollwerk stand. Lyon fehlte trotz der Überlegenheit die Durchschlagskraft im Strafraum. Die hatte auf der Gegenseite dagegen Müller nach einem Handspiel von Laura Georges beim entscheidenden Strafstoß.
Beste Spielerinnen auf Seiten der Wolfsburgerinnen waren Vetterlein und Keßler. Bei Lyon konnten Abily und Amendine Henry überzeugen. (sid)