Köln. . Rekordsieger 1. FFC Frankfurt hat den DFB-Pokal der Frauen gewonnen. Im Finale gegen den deutschen Meister Turbine Potsdam setzte sich der Vizemeister mit 2:1 (1:1) durch.
Rekordsieger 1. FFC Frankfurt hat sich mit dem achten Triumph im DFB-Pokal der Fußballfrauen bei Turbine Potsdam für das knapp verlorenen Meisterschaftsrennen in der Bundesliga revanchiert. Das Duell Meister gegen Vizemeister in Köln gewannen die Hessinnen mit 2:1 (1:1). Mit dem Sieg im Finale ließ Frankfurt den Traum der Potsdamerinnen, die noch das Champions-League-Halbfinale bestreiten, vom Triple platzen.
Die Tore bei der zweite Auflage des eigenständigen Frauen-Endspiels in der Domstadt erzielten vor 20.312 Zuschauern Svenja Huth (15.) und Kerstin Garefrekes (48.), für Potsdam markierte die japanische Nationalspielerin Yuki Nagasato (42.) den zwischenzeitlichen Ausgleich. Ob auch das nächste Cupfinale in Köln stattfindet, ist noch offen. Der DFB wird nach einer anschließenden Analyse über die Zukunft des eigenständigen Frauen-Endspiels entscheiden.
"Wir haben verdient gewonnen", meinte Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz nach dem Abpfiff. "Das hohe Niveau des Frauenfußballs hat sich erneut gezeigt. Man hat gesehen, dass sich beide Teams sehr gut kennen. Darunter hat das Niveau etwas gelitten. Das war eine tolle Stimmung. Jetzt können wir uns auf die WM freuen", sagte Bundespräsident Christian Wulff, der nach dem Abpfiff die Siegerehrung vornahm.
Drei Monate vor dem Beginn der Frauen-WM in Deutschland (26. Juni bis 17. Juli) schenkten sich die beiden derzeit besten deutschen Frauenfußball-Teams mit ingesamt elf Nationalspielerinnen aus dem vorläufigen deutschen WM-Kader nichts. Immer wieder unterbrachen Fouls das Spielgeschehen. Bei Frankfurt, das ohne Saskia Bartusiak (Rote Karte) auskommen musste, musste Bundesliga-Torschützenkönigin Conny Pohlers zunächst auf der Bank Platz nehmen, Potsdam trat in Bestbesetzung an.
Doch auch ohne Pohlers entwickelte der FFC mehr Druck nach vorne: Nach einer Flanke der US-amerikanischen Nationalspielerin Ally Krieger von der rechten Seite überwand U20-Weltmeisterin Huth in der 15. Minute Turbine-Torfrau Anna Felicitas Sarholz zur Führung.
Auf Augenhöhe
Danach entwickelte sich das erwartete Duell auf Augenhöhe. Die besten Chancen für Turbine, das mit Kontern und Standards versuchte, den defensiv kompakten Gegner auszuhebeln, hatte Nationalspielerin Lira Bajaramaj (19.,21. und 39.).
Auf der Gegenseite hatte Rekordnationalspielerin Birgit Prinz (25.) das 2:0 für Frankfurt auf dem Fuß, doch Verteidigerin Josephine Henning klärte in höchster Not für die Potsdamerinnen, die kurz vor der Pause noch zum Ausgleich kamen: Stürmerin Nagasato (42.) setzte sich nach einem Konter mit einem Volleyschuss gegen Nationaltorhüterin Nadine Angerer durch.
Nur drei Minuten nach dem Wiederanpfiff erwischte erneut der siebenmalige deutsche Meister aus Frankfurt den besseren Start, als Nationalspielerin Garefrekes nach einem abgewehrten Schuss von Prinz zum 2:1 abstaubte. Es folgte der Knackpunkt der Partie: In der 59. Minute bejubelten Turbines Spielerinnen und Fans nach einem direkten Freistoß von Spielführerin Jennifer Zietz den vermeintlichen Ausgleich, doch Schiedsrichterin Christina Jaworek ahndete ein Foul an Torfrau Angerer durch Babbett Peter - der Treffer zählte nicht.
In der Schlussphase setzte Frankfurts Coach Sven Kahlert mit der Einwechslung von Pohlers (60.) auf noch mehr Offensivkraft, doch beiden Teams war die Nervosität in der Schlussphase zunehmend anzusehen, und es häuften sich die Fehler im Spielaufbau.
Beste Spielerinnen aufseiten Frankfurts waren Garefrekes und Abwehrchefin Ariane Hingst, bei Potsdam agierten die Offensivkräfte Bajramaj und Nagasato am auffälligsten. (sid)