Le Havre. In Lieke Martens startet am Dienstag ein großer Star mit den Niederlanden als einer der letzten Favoriten in die Frauenfußball-WM in Frankreich.
Sie ist der schillerndste Stern des an Stars nun wahrlich nicht armen Europameisters. Lieke Martens, die Weltfußballerin des Jahres 2017, ist in Werbespots neben den anderen Hochbegabten der Branche zu sehen, neben Messi, Ronaldo, Zidane und Beckham, und glänzt besonders auch auf dem Fußballfeld. Das möchte sie auch, wenn die Niederlande in Le Havre als einer der letzten Favoriten in die Weltmeisterschaft starten.
Die Aufgabe gegen Neuseeland (15 Uhr, ZDF) ist vergleichsweise anspruchslos, doch Martens spult ganz souverän die Floskeln ab, die in einem solchen Fall üblich sind: „Wir wissen, das Neuseeland physisch stark ist. Sie wollen ins Laufen kommen, das gilt es mit viel Ballbesitz zu verhindern.“ Sie hoffe auf ein schönes Spiel, um „gut ins Turnier zu kommen“.
Mit 19 kam sie nach Duisburg
Lieke Martens, 26 Jahre alt und mit einer Million Interessenten an ihren Hervorbringungen bei Instagram, stürmt seit 2017 für den glorreichen FC Barcelona. Aus ihrem Heimatort Nieuw-Bergen am Niederrhein, nahe Kevelaer und der Grenze zu Deutschland, ist sie früh aufgebrochen in die Fußballwelt, ging mit 19 nach Duisburg und später nach Schweden zu Göteborg und Rosengard. Sie ist schnell, beidfüßig und mit Auge für den entscheidenden Pass – allein die Konstanz ist nicht ihr größtes Plus.
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Im Team der Niederlande ist das zu kompensieren, weil mit Vivianne Miedema von Arsenal, Shanice van de Sanden von Champions League Sieger Olympique Lyon und anderen Kreativität und Torgefahr reichlich vorhanden sind. „Wir wollen immer den Ball haben und Chancen kreieren“, erklärt Martens, die die klangvolle Vornamenkombination Lieke Elisabeth Petronella hat. „Früher haben niederländische Spielerinnen kaum anderswo in Europa gespielt, jetzt ist das aber so. Das zeigt, dass wir Spielerinnen besser geworden sind und auch unsere Nationalelf.“
Viel Luft nach oben ist da nicht mehr
Entsprechend ehrgeizig sind ihre Ziele: „Wir haben ein richtig gutes Team, andere aber auch. Die WM kann interessant werden, mit uns muss man definitiv rechnen.“ Lieke Martens fühlt sich angesichts der rasanten Saison 2016/17 manchmal wie im Traum. In einem Jahr Europameisterin mit Endspieltor im eigenen Land, Spielerin des Turniers, schließlich Europas und Welt-Fußballerin des Jahres. Sie sagt: „Manchmal ist das schwer zu begreifen.“
Viel Luft nach oben ist da nicht mehr. Mit Blick auf den Pokal, der am 7. Juli in Lyon überreicht werden wird, aber doch noch genug.