Rennes. Am Samstag um 15 Uhr beginnt die Frauenfußball-Weltmeisterschaft für das deutsche Team mit einem Spiel gegen China. Ein Kommentar.

Um 15 Uhr schlägt am Samstag die Stunde der Wahrheit, die deutschen Frauen starten gegen China in die WM. Es ist das vierwöchige Zeitfenster, in dem der Frauenfußball wieder im Mittelpunkt steht. Ganz anders, als das sonst häufig der Fall ist, wenn in der Bundesliga im Schnitt 800 Zuschauer an den Seiten sitzen und zum DFB-Pokalfinale das Kölner Stadion halb leer bleibt.

Vom Erfolg hängt das weitere Publikumsinteresse ab

Schön, dass sich das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nun erhöhter Aufmerksamkeit erfreuen darf. Nicht nur, weil der Sportkalender in den kommenden Wochen weniger Konkurrenz beschert, sondern auch, weil dieses Team guten Fußball spielen kann. Fakt ist aber auch: Vom Erfolg hängt das weitere Publikumsinteresse ab.

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Die Zutaten für eine gute Zeit des deutschen Teams sind aber vorhanden: eine sympathische Trainerin, kommunikative Spielerinnen, sportliche Ambitionen und eine titelreiche Vergangenheit. Dass nun vermehrt die Forderungen nach einer vergleichbaren WM-Prämie mit dem Männer-Team aufkommen, ist normal vor einem großen Turnier. Doch selbst Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg winkt ab und verweist auf die niedrigeren Einnahmen der Fußballfrauen im Vergleich zu den DFB-Männern.

Die Prämie für den EM-Titel 1989 war ein Kaffee-Service

Ungerecht seien Gehälter dort, wo Männer und Frauen sich auf der gleichen Ebene bewegten und die Arbeitsbedingungen gleich seien, sagt Voss-Tecklenburg. Recht hat sie. Die mediale Wertschätzung des Frauenfußballs ist in den vergangenen Jahren gestiegen, die WM-Prämie wurde im Vergleich zum Turnier von 2015 verdoppelt. Nun liegt es an der Nationalmannschaft selbst, mit Erfolgen für Begeisterung zu sorgen. Und mal ehrlich: Wir sind schon weit gekommen. Die Prämie für den EM-Titel 1989 war ein Kaffee-Service.