Winnipeg. . Die deutsche Nationalspielerin Melanie Leupolz hat lange in der männlichen Jugend gespielt - eine gute Grundlage, die ihr nun auch bei der Weltmeisterschaft in Kanada hilft.
Melanie Leupolz aus dem Allgäu gehört zu jener nachrückenden Generation, die in der Frauen-Nationalelf für frischen Wind sorgt. Die erst 21-jährige Offensivspielerin vom Meister FC Bayern München war bei der WM gegen Thailand (4:0) zur „Spielerin des Spiels“ gewählt worden, nachdem sie im Auftaktspiel gegen die Elfenbeinküste (10:0) mit einer Prellung ausgewechselt werden musste. Ein Gespräch vor dem Achtelfinale am Samstag über den Nutzen, in jungen Jahren mit Jungs zusammenzuspielen.
Sie haben in Ihrer Heimat beim TSV Ratzenried mit einer Sondergenehmigung bis zur C-Jugend mit den Jungs gespielt. Gibt es da noch Kontakt?
Melanie Leupolz: Den gibt es noch. Als wir jetzt mit dem FC Bayern Meister geworden sind, habe ich eine kleine Grillparty bei mir im Garten geschmissen, wo viele Jungs von früher waren, mit denen ich mal Fußball gespielt habe. Die verfolgen alles, was hier passiert.
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Wie wichtig ist es, möglichst lange mit Jungs zusammenzuspielen?
Leupolz: Das bringt einem für den späteren Verlauf der Karriere sehr viel. Man lernt früh, sich durchzusetzen, weil die Jungs einfach kräftiger und schneller sind. Und wenn man körperlich als Mädchen nicht mithalten kann, muss man sich halt schneller entscheiden und das Spiel besser lesen können als die Jungs.
Wie lange sollten Frauen denn diese Erfahrung machen, wenn Sie auf Ihre Entwicklung schauen?
Leupolz: So lange es geht! Ich empfehle das allen, denn man kann da einfach ganz viel mitnehmen. Ich glaube, es gibt nur bis zur B-Jugend noch eine Ausnahmegenehmigung.
Sie spielen jetzt beim FC Bayern. Dort werden die Männer wie Popstars behandelt . . .
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Leupolz: Wir hatten das Vergnügen, aus dem Trainingslager in der Schweiz zur Meisterfeier nach München zu fliegen. Ich war voller Adrenalin, als wir mit den Männern zusammen auf dem Balkon standen. Im Alltag haben wir nicht so viel Kontakt, aber da sind sie total offen und nett. Ich bin ja mit Franck Ribery rausgegangen, das war cool.