Baden. Im letzten Test vor der Weltmeisterschaft in Kanada haben die deutschen Fußballfrauen die Schweiz mit 3:1 besiegt. Nach Rückstand trafen Simone Laudehr und Dzsenifer Marozsan.
Die deutschen Fußball-Frauen können selbstbewusst zur Weltmeisterschaft in Kanada reisen. Elf Tage vor dem WM-Auftaktmatch gegen die Elfenbeinküste überzeugte die DFB-Elf beim 3:1 (0:1) im letzten Testspiel am Mittwoch in der Schweiz aber nur phasenweise. Vor 4200 Zuschauern in Baden ging die Schweiz durch Ana-Maria Crnorgocevic in der 2. Minute in Führung. Simone Laudehr (59.) und Dzsenifer Marozsan (64./75.) sorgten jedoch noch für die erfolgreiche Generalprobe.
Neid bestreitet mögliche WM-Formation
Spannend war die Frage, welcher Startelf Bundestrainerin Silvia Neid im letzten WM-Test vertrauen würde. Große Überraschungen gab es nicht. Vor Torhüterin Nadine Angerer bildeten Annike Krahn und Saskia Bartusiak die erfahrene Innerverteidigung, außen sollten Leonie Maier (rechts) und Jennifer Cramer (links) für gefährliche Vorstöße sorgen, was kaum einmal gelang. Auf der Doppel-Sechs agierten Lena Goeßling und Melanie Leupolz, die zunächst den Vorzug vor Marozsan erhielt.
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Und vor der offensiven Dreierreihe mit Simone Laudehr, Anja Mittag und Alexandra Popp sollte Torjägerin Celia Sasic wirbeln. Doch von ihr war kaum etwas zu sehen. Wie viele andere fand sie auf dem Kunstrasen, auf dem auch in Kanada gespielt wird, noch nicht das richtige Timing.
Dass es ein Hinweis auf die mögliche Formation im WM-Auftaktmatch am 7. Juni gegen die Elfenbeinküste sein könnte, hatte Neid zuvor allerdings bestritten. "Es spielen diejenigen, von denen ich glaube, dass es gegen die Schweiz am besten passt."
DFB-Elf kassierter Rückstand, Schweiz taktisch cleverer
Zunächst aber passte es besser bei den Schweizerinnen, die sich zum ersten Mal für eine WM qualifizieren konnten und es am 9. Juni gleich mit Titelverteidiger Japan zu tun bekommen. Schon die erste Chance führte zum 1:0 für die Gastgeberinnen in dem gut gefüllten kleinen Stadion. Nach einer kurz gespielten Ecke brachte die für Hoffenheim spielende Martina Moser - eine von acht Bundesliga-Legionärinnen in der Startelf - eine scharfe Flanke vor das DFB-Tor. Die am langen Pfosten lauernde Crnogorcevic drückte den von Krahn noch leicht abgefälschten Ball am langen Pfosten über die Linie.
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Nach dem Rückstand brauchte die DFB-Auswahl etwas, um sich gegen die taktisch cleveren und aggressiv verteidigenden Schweizerinnen Möglichkeiten zu erspielen. Die beste Chance hatte Mittag (8.), deren Abschluss gegen Torhüterin Gaelle Thalmann aber zu schwach war.
Eingewechselte Marozsan sorgt für deutschen Sieg
In der Folgezeit fand das Spiel überwiegend im Mittelfeld statt. Den deutschen Frauen fehlte es vor den Augen von Ottmar Hitzfeld an Kreativität, den Pässen oft an Präzision. Doch auch die Schweizer Nati sorgte bis zur Pause nicht mehr für viel Gefahr.
Zur zweiten Hälfte brachte Neid in Marozsan, Däbritz und Behringer drei frische Kräfte. Vor allem Marozsan erwies sich als belebendes Element und prüfte gleich einmal Torfrau Thalmann. Die Frankfurter Spielmacherin leitete auch den Ausgleich ein. Ihr Schuss blieb in der Schweizer Defensive hängen, Laudehr hatte keine Mühe, den Abpraller zum 1:1 zu versenken. Mit ihren beiden Treffern sorgte Marozsan dann für die Entscheidung zugunsten der DFB-Elf, die am Sonntag nach Ottawa reist. (dpa)