Maria Alm/Österreich. Fortuna Düsseldorf hat einen neuen Spielführer! Nach sieben Jahren im Amt wird Klub-Ikone Andreas Lambertz die Rheinländer nicht mehr als Kapitän anführen. Adam Bodzek bekam für die kommende Saison die Binde überreicht.

Arm in Arm stellte sich nach dem gestrigen Frühtraining am Rasenplatz des USV Maria Alm ein Fortuna-Trio mit Cheftrainer Oliver Reck zum kurzen Beweisfoto. Ohne Ton hätte wohl niemand geahnt, dass das Quartett bildlich das Ende einer bemerkenswerten Ära bildete. Andreas Lambertz hat nach sieben Jahren als Kapitän der Rothemden seine Binde an Adam Bodzek weitergereicht. Der robuste Deutsch-Pole galt ohnehin intern schon seit längerem als der „heimliche Anführer“. Seit gestern Mittag ist es der Innenverteidiger nun auch offiziell.

Die Trainer-Crew mit Reck vornweg hatte zuvor die Besetzung des Mannschaftsrates festgelegt. Adam Bodzek, Andreas Lambertz, Oliver Fink, Neuzugang Sergio da Silva Pinto sowie die Österreicher Michael Liendl und Christian Gartner gehören dem Gremium an. Das bestimmte den Kapitän und seine Vertreter. Man einigte sich auf drei Langzeit-Fortunen. Bodzek führt künftig die Mannschaft aufs Feld, Lambertz und Fink sind seine Stellvertreter.

Dienstältester Düsseldorfer

Lambertz kickt seit 2002, damals noch zu viertklassigen Oberliga-Nordrhein-Zeiten, für die Fortuna-Senioren. Und ist damit klar dienstältester Düsseldorfer im aktuellen Kader.

Sein ehemaliger Cheftrainer, Schalke- und MSV-Bundesliga-Profi Uwe Weidemann, machte den Mittelfeldrackerer, für den „Aufgeben“ zu den Fremdwörtern zählt, vor der Regionalliga-Nord-Saison 2007/08 zum Fortuna-Kapitän. Unter „Lumpi“ und Weidemann-Nachfolger Norbert Meier stieg das Team 2009 in die zweite Liga, drei Jahre später sogar in die Bundesliga auf. Der gebürtige Dormagener ist damit der einzige Spieler, der in Deutschland mit dem gleichen Verein von der vierten Liga bis ins Oberhaus marschiert ist.

Den Verlust der Binde fasste der 29-jährige Mittelfeldspieler gestern Vormittag auf dem Almer Fußballrasen gefasst auf. Und ohne Groll. „Das ist vollkommen ok so! Ich freue mich für ,Bodze’. ,Olli’ hätte die Binde aber sicher auch verdient gehabt.“ Letzterer braucht allerdings nach seinem Meniskusriss im Knie aus dem Sandhausen-Match vom 17. April noch einige Zeit.

„Wir wollen eine gute Saison spielen. Und ich hoffe natürlich für mich auf ein zügiges Comeback“, versichert Fink. Der 32-jährige Oberpfälzer aus Hirschau wechselte im Sommer 2009 von der Spielvereinigung Unterhaching zur Fortuna, kam bisher in 148 Pflichtspielen zum Einsatz und gilt seitdem als verlässliche Größe im defensiven Mittelfeld.

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Gleiches lässt sich über Adam Bodzek schreiben, der im Januar 2011 vom MSV Duisburg nach Düsseldorf transferiert worden war und vom ersten Match an prächtig einschlug.

Der gebürtige Pole mit deutschem Pass ist von Chefcoach Reck mittlerweile von der „Sechser“-Position zurück auf seine gelernte Aufgabe des Innenverteidiger fixiert (worden). Aufgrund seiner robusten Spielweise gilt der 28-Jährige in der Startelf seit langem als gesetzt.

„Es ist für mich eine große Ehre“

„Es ist für mich natürlich eine große Ehre, den Kapitän zu machen“, so Bodzek, „damit bin ich nach außen nun der Anführer. Der Mannschaftsrat ist mit Typen besetzt, die auch was zu sagen haben. Wir werden versuchen, das Team zu pushen und eine gute Saison hinzulegen.“

Auch Cheftrainer Reck empfand die letztlich demokratische Wahl als sehr gute Lösung. In der vergangenen Saison hatte „Lumpi“ Lambertz das Team angeführt, sein Stellvertreter war der mittlerweile abgewanderte Tscheche Martin Latka. Aufgrund diverser Verletzungen wechselte die Fortuna-Binde oft von Spieler zu Spieler. Auch Oliver Fink, Adam Bodzek, der zu Schalke 04 transferierte Keeper Fabian Giefer sowie Ex-Innenverteidiger Stelios Malezas machten zwischenzeitlich den Kapitän.