Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf und Schalke 04 tauschen die Torhüter: Nachdem es Düsseldorfs Stammkeeper Fabian Giefer nach Gelsenkirchen zog, wechselt Schalkes Reservist Lars Unnerstall in die zweite Liga, um Michael Rensing Konkurrenz zu machen. Ungeklärt bleibt hingegen die Personalie Lorenz-Günther Köstner.

Erwartungsgemäß hat Fußball-Zweitligist Fortuna den dritten Neuzugang der Saison gestern Nachmittag auch offiziell gemacht. Nach Außenverteidiger Stephan Schauerte (SV Sandhausen) und Angreifer Joel Pohjanpalo (zuletzt VfR Aalen, ausgeliehen von Bayer 04 Leverkusen) gesellt sich Torhüter Lars Unnerstall vom FC Schalke 04 zum Kader (die NRZ berichtete bereits in der Dienstagsausgabe). Und dies bis 30. Juni 2017.

Rund 300.000 Euro an Ablöse werden für den 23-jährigen Keeper in Richtung Gelsenkirchen fällig. Der bullige Ibbenbürener (1,98 Meter, 100 Kilogramm) war zuletzt an den Schweizer Erstligisten FC Aarau ausgeliehen und bestritt seit Februar 16 Super-League-Partien. Für Königsblau kam Unnerstall 34-mal in der Bundesliga zum Einsatz, feierte mit S04 im Jahr 2011 den DFB-Pokalsieg.

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Zuletzt konnte sich der ehemalige Junioren-Nationalkeeper und Münsteraner Preuße, der sechs Jahre bei Schalke unter Vertrag stand, im Dreikampf mit Ralf Fährmann und Timo Hildebrand nicht mehr durchsetzen. Bei Fortuna wird Fährmann sicher Michael Rensing zum Zweikampf herausfordern. Der ehemalige Bayern-Keeper gerät somit in eine ähnliche Lage wie in der vergangenen Saison. Da musste er trotz guter Sommervorbereitung weitgehend Fabian Giefer den Arbeitsplatz zwischen den Pfosten überlassen.

„Geduld“ in der Trainerfrage

Derweil ist in der Trainerfrage bei Fortuna „Geduld“ eine schwierige Forderung. Nach der erneuten Krankmeldung von Chefcoach Lorenz-Günther Köstner, der dem Vernehmen nach einen viralen Rückfall erlitten haben soll, bleibt die Entscheidung in der Schwebe, wer ab 16. Juni beim Trainingsstart des Zweitligisten das Sagen hat.

Der Vorstand hat sich intern bekanntlich auf Interimstrainer Oliver Reck festgelegt. Fragt sich nur was passiert, sollte sich Köstner wirklich im Juni wieder gesund zurückmelden.

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Das Trainerthema ist bei Fortuna seit einem Jahr ein extrem teures. Die Abfindung an Norbert Meier (zuletzt Bielefeld) nach der Trennung im Mai vor einem Jahr soll rund 350.000 Euro betragen haben. Viel preiswerter ist Mike Büskens, der noch auf der Gehaltsliste steht, auch nicht. Der einstige Fortuna-Kicker war mangels Erfolg Ende November von den Aufgaben nach nur fünf Monaten Amtszeit entbunden worden. Steht aber noch bis 30. Juni 2015 auf der „Pay role“.

Dazu gesellt sich mit dem erkrankten Lorenz Köstner ein dritter Coach. Auch das Gehalt des 62-jährigen Franken wird auf 350.000 Euro geschätzt. Dem in Stuttgart lebenden Köstner steht, weil er sich nichts hat zuschulden kommen lassen, derzeit das volle Honorar aus dem laufenden Vertrag bis 30. Juni 2015 zu.

Gut möglich, dass Fortuna zudem noch Euronen drauflegen muss, sollte man den Vertrag mit Köstner vorzeitig lösen wollen. Aufgrund der Viruserkrankung zahlt wegen der überschrittenen Sechs-Wochen-Frist übrigens seit 13. Mai die Berufsgenossenschaft das Gehalt an Köstner weiter. Mit prozentualen Abstrichen.