Düsseldorf. Lorenz-Günther Köstner muss ohne Zwischen-Urlaub nach seiner Krankheitspause bei Fortuna Düsseldorf antreten. Der 62-Jährige muss demnach am Dienstag wieder zur Arbeit beim Zweitligisten erscheinen. Ein weiteres Indiz dafür, dass es nur noch darum geht, sich voneinander zu trennen.

Mit dem 3:1-Testsieg beim 1. FC Monheim ist für Fortunas Fußballprofis der Urlaub angebrochen – mit Ausnahme der Nationalspieler, versteht sich. Eine weitere Besonderheit gibt es auch noch. Sollte sich Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner am Dienstag nach siebenwöchiger Viruserkrankung wieder gesund melden, dürfte der 62-jährige Franke nach Informationen dieser Redaktion in Düsseldorf antreten müssen. Was man im Zuge der Vertragsauflösungsgespräche, die Fortuna derzeit fraglos anstrebt, als Schikane auslegen darf.

Offenbar hätte Köstner nach seinem krankheitsbedingten Ausfall gern noch einen kleinen Urlaub gemacht. Bei Fortuna ist man allerdings der Meinung, dass eine Menge Arbeit liegen geblieben sei. Mit der Trennung von Co-Trainer Uwe Klein wäre beispielsweise die genaue Planung der anstehenden Trainingslager auf Langeoog und in Maria Alm/Österreich zu bewerkstelligen. Spielbeobachtungen sind auch noch möglich. Skandinavien jagt beispielsweise noch dem Ball hinterher. Deshalb: Urlaub nicht erlaubt!

Keine Akzeptanz von Einbußen

Wie auch immer sich die nächsten Tage in der Personalie Köstner entwickeln: Es geht weiter einzig darum, sich zu trennen. Fortuna ist offenbar nicht bereit, dem Cheftrainer das volle Gehalt für die neue Saison in Höhe von rund 350 000 Euro vertragsgemäß zuzusichern. Köstner, der nur neun Pflichtspiele auf der Bank saß, sich aber seit seinem Amtsantritt Anfang Januar nichts hat zu Schulden kommen lassen, will keine Einbußen hinnehmen.

Der erfolgreiche Interimstrainer Oliver Reck wird also noch auf seine offizielle Beförderung warten müssen. Sportvorstand Helmut Schulte werkelt derweil an der neuen Mannschaft. Vier Neuzugänge sind noch geplant. Mit Schalkes Ausleihkeeper Lars Unnerstall wird dem Vernehmen nach ebenso gesprochen wie mit Amin Younes. Der 20-jährige Mittelfeldkicker von Bundesliga-Nachbar Borussia Mönchengladbach ist ein gebürtiger Düsseldorfer mit libanesischen Wurzeln, hat in der Jugend für die SG Unterrath gekickt und dürfte die linke Seite der Fortuna stützen. Allerdings besitzt Jungspund Younes bei den Borussen noch einen Vertrag bis 30. Juni 2016. Fortuna schielt wohl auf ein Ausleihgeschäft.

Mit Kapitän Andreas Lambertz und Torjäger Charlison Benschop gesellten sich am Wochenende zwei weitere Profis zum vorläufigen Fortuna-Kader. An Lambertz’ 13. Fortuna-Jahr gab es ohnehin keine Zweifel, da der Routinier eine einjährige Vertragsverlängerung bekanntlich in eigenen Händen hatte. Die neue Option ist diesmal eine leistungsbezogene. Lambertz muss dem Vernehmen nach in der Saison 2014/15 20 Starteinsätze bestreiten, um eine weitere Verlängerung des Kontrakts zu erwirken.

Der Dreijahresvertrag von Torjäger Charlison Benschop beinhaltet eine Ausstiegsklausel. Sollte Fortuna in der nächsten Saison den Bundesliga-Aufstieg verpassen, darf der Curacao-Niederländer zu einem Erstligisten wechseln. Die festgeschriebene Ablöse dürfte bei rund 1,5 Millionen Euro liegen. Und damit höher als jener Obulus, den die Fortuna an den französischen Ligue-2-Vertreter Stade Brest überweisen muss.