Düsseldorf. . Nach zwölf Jahren gibt Uwe Klein am Sonntag beim Heimspiel gegen Kaiserslautern seinen Pflichtspielabschied bei Fortuna Düsseldorf. Eine Entscheidung, hinter der grundsätzliche Überlegungen des Vorstands stecken. Auch bei Levan Kenia stehen die Zeichen auf Abschied.
Viele Trainingseinheiten bleiben Uwe Klein bei der Düsseldorfer Fortuna nicht mehr.
Am Samstag treffen sich die Zweitliga-Fußballer um 14 Uhr zur Abschlussübung für das Kaiserslautern-Match. Montag und Dienstag sind die Profis zum kurzen Saisonausklangstrip nach Mallorca unterwegs. Am Mittwochabend steht ein Testspiel beim Bezirksligisten Atatürk Mettmann auf dem Programm.
Allenfalls am nächsten Donnerstag oder Freitag werden nach zwölf Jahren zwischen Oberliga und Bundesliga zum letzten Mal Klein’sche Anweisungen an der Arena zu hören sein. Am Sonntag (Anstoß: 15.30 Uhr, live bei uns im Ticker) gibt der neben Kapitän Andreas Lambertz treueste Fortune gegen die „Roten Teufel“ seinen Pflichtspielabschied.
Überlegungen des Vorstandes
Sämtliche Verdienste des 44-jährigen Siegeners, der intern als akribisch-sachlicher Arbeiter und Analytiker gilt, mal außen vorgelassen: Natürlich ist das Thema Co-Trainer bei weitem nicht wirklich interessant für den Großteil der Fortuna-Fans. Das große Aber: Hinter der Entscheidung, sich von Klein nach mehr als einem Jahrzehnt zu trennen, stecken grundsätzliche Überlegungen des Vorstandes.
Die Cheftrainerfrage ist offiziell weiter eine Hängepartie. Es spricht allerdings derzeit kaum etwas dafür, dass der erkrankte Lorenz-Günther Köstner zum Trainingsstart am 16. Juni nach Düsseldorf zurückkehren wird. Zweimal schon wurde der Fortuna-Vorstand bei Köstner in Stuttgart vorstellig, um über den noch bis zum 30. Juni 2015 laufenden Vertrag zu sprechen. Bislang ohne offizielles Ergebnis.
Die jüngsten Erfolge mit vier Siegen und zwei Unentschieden sowie Tabellenplatz sechs sprechen eindeutig dafür, Oliver Reck vom Interims- zum Cheftrainer zu machen.
Schulte nennt Reck "sehr, sehr gute Vertretungslösung"
Sportvorstand Helmut Schulte hob am Freitag dazu hervor, dass man „eine sehr, sehr gute Vertretungslösung gefunden habe. Olli Reck hat sich dieser Situation sehr professionell gestellt. Das ist außergewöhnlich. Und dafür ist Fortuna ihm sehr dankbar.“
Ob der exzellente Trainer-Feuerwehrmann Reck auch eine komplette Saison kann? Die Skeptiker bei Fortuna sind weiterhin, dem Vernehmen nach, nicht in der Minderheit. Offenbar soll ein gestandener Co-Trainer her, der Reck im Negativfalle ersetzen könnte. Und genau diese Rolle traut man intern Uwe Klein nicht zu. Der ehemalige Wolfsburger Profi besitzt zwar seit 2007 die Fußball-Lehrer-Lizenz. Hat aber noch nie hauptamtlich ein Profiteam geführt.
Eine andere Vertragssituation scheint indes entschieden. Der mangels Einsatzzeit unzufriedene Spielmacher Levan Kenia hat sich mit Sportvorstand Helmut Schulte über die neue Saison ausgetauscht. Ziel sei, so Schulte gestern, eine Vertragsauflösung. Ob der spielstarke, oftmals aber auch wenig motivierte Kenia bereits ein neues Arbeitsfeld gefunden hat, ist ungewiss.
Dauerhafte Tauchstation
„Manchmal funktioniert es im Fußball eben nicht so, wie man sich das am Anfang ausgerechnet hat“, erklärte Coach Reck gestern die dauerhafte Tauchstation, in der Kenia seit der ersten Halbzeit vom Fürth-Hinspiel am 7. Oktober (!) schlummert. Dabei hätte der georgische Nationalspieler, der auf Schalke schon Bundesliga-Luft geschnuppert hatte, jene Rolle spielen sollen, die nun der Österreicher Michael Liendl bislang prächtig ausfüllt.
Übrigens: Charlison Benschop ist nach überstandenem Muskelfaserriss in der Wade aus dem Sandhausen-Spiel wieder einsatzbereit. Der Curacao-Niederländer steht morgen gegen Kaiserslautern im 18-er Kader.