Sandhausen. . Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat sich aller Abstiegssorgen mit dem 3:0 beim SV Sandhausen entledigt. Das Verletzungspech bleibt dem Team von Interimstrainer Oliver Reck allerdings treu. Benschop zog sich im Hardtwald einen Muskelfaserriss zu, Fink sogar einen Kreuz- und Innenbandriss.

Den Satz einer sonnig-siegreichen Sandhausen-Spritztour sprach Sportvorstand Schulte. „Ein 3:0“, philosophierte der St.-Pauli-Literat, „ist besser als ein 4:0.“ Wer aus dem Kreise der Liebhaber von Fortuna Düsseldorf sich nun am Kopf kratzt: Bloß nicht ausflippen, heißt die Übersetzung zu Schultes bemerkenswerter Ironie. Vermutlich wäre Michael Liendl mit seinem dritten Treffer des Abends vom Boulevard gleich zur WM nach Brasilien geschrieben worden. Was, Österreich ist nicht qualifiziert? Bloß gut, dass Liendl den Foulelfmeter zum möglichen 4:0 verschoss. Trotzdem kam niemand umhin, nach dem fünften Sieg im sechsten Zweitliga-Kick unter der Regie von Interimstrainer Oliver Reck von einer Liendl-Show zu schwärmen. Auch wenn Sportvorstand Schulte das nicht gern lesen mag. Siehe oben!

Verschlafenes Stadion in Sandhausen

Der Winterneuzugang vom österreichischen Erstligisten Wolfsberger AC fühlte sich im verschlafenen Hardtwaldstadion an heimische „Kleinspielfelder“ zu Grödig, Kapfenberg oder Mattersburg erinnert. Die Schulte aus seinem Jahr bei Rapid Wien ja auch gut kennt.

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Liendl verkörperte, wie schon beim 2:1 in Paderborn und beim 3:1 gegen Aalen, Fortunas lange vermisste Spielkomponente im Mittelfeld. Der öffnende Pass auf Durchstarter Erwin Hoffer bereitete Ben Hallorans pfeilschnellen Führungstreffer vor. Das 2:0 ging ebenfalls von Liendl aus, bevor der Österreicher via Hoffer und Benschop freistehend selber zustach. Von der linken Seite nach 20 Minuten in die Mitte rückend, wirkte der Winterzugang noch besser. Weil er nun zentral seine Bälle verteilte.

Liendls 3:0, ebenfalls ein herrlicher Angriff über Kontereröffner Gartner, Flankengeber Halloran und den über den Ball steigenden Fink, ging auch noch eine Rettungstat auf der eigenen Torlinie gegen Linsmayers Kopfball voraus (40.).

„Michael hat im Zentrum richtig geglänzt. Seine Verpflichtung im Winter hat zu tausend Prozent gestochen“, hob Interimscoach Reck hervor. Der Gepriesene ärgerte sich nur über seinen verschossenen Foulelfmeter. „Es wäre ein perfektes Spiel gewesen. Aber es ist nie so gut, den Ball schon vorher drinnen zu sehen“, erklärte der 28-Jährige, „dabei war ich mir sicher, dass ich den Elfmeter reinbringe. Aber wir haben die Partie ja auch so gut heimgeschaukelt.“

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Hoffen auf Marcel Koller

Ob Bundestrainer Marcel Koller die Zweitliga-Taten des Spielmachers verfolgt? Liendl mochte sich keine Sprüche auf die Zunge quatschen lassen: „Ich hoffe, aber darauf habe ich natürlich keinen Einfluss.“

Starke Leistungen könnten Ben Halloran von der WM in Brasilien träumen lassen. Der strohblonde Australier dreht mehr und mehr auf. Besser im rechten als im linken Mittelfeld. Zur rechten Dynamik, die in der 2. Fußball-Bundesliga ausgeprägter ist als in der heimischen A-League, gesellt der Brisbaner langsam eine gewisse spielerische Qualität. Dazu traf Halloran in den vergangenen drei Partien jeweils einmal. „Vor dem gegnerischen Tor sind wir mittlerweile eiskalt. Die Mannschaft funktioniert. So soll und muss es weitergehen. Auch in der neuen Saison“, bekräftigt Halloran.

Natürlich hätte auch alles anders kommen können. Direkt vor dem 2:0-Konter verweigerte Referee Hartmann den Gastgebern einen glasklaren Elfmeter. Bruno Soares hatte Ranisav Jovanovic im Strafraum regelwidrig ins Gras geschickt. „Das hat das Spiel natürlich beeinflusst. Trotzdem waren wir zu schlecht. Und Fortuna hat so gespielt, wie man es die ganze Saison über erwartet hatte“, gab Ex-Fortune Jovanovic zu Protokoll.

Der Jubel-Donnerstag schmeckte den Gästen trotzdem bitter. Torjäger Charlison Benschop musste schon nach 21 Minuten mit einem Muskelfaserriss vom Rasen. Oliver Fink erwischte es eine Viertelstunde vor dem Ende schlimmer. Der Routinier verletzte sich im Zweikampf mit Nicky Adler. Die bittere Diagnose am Freitag: Kreuz- und Innenbandriss im rechten Knie. Fink muss sogar operiert werden.

Fortuna gewinnt 3:0

Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch.
Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch. © imago/Jan Huebner
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Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch. © imago/Jan Huebner
Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch.
Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch. © dpa
Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch.
Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch. © dpa
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Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch. © imago/Jan Huebner
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Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch. © imago/Eibner
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Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch.
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Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch.
Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch. © imago/Jan Huebner
Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch.
Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch. © dpa
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Mit 3:0 setzte sich Fortuna Düsseldorf beim SV Sandhausen durch. © dpa
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DAS SPIEL IN DER STATISTIK:

SVS: Riemann – Achenbach, Hübner, Olajenbesi, Schauerte (70. Ulm) – Thiede, Tüting (83. Kulovits), Linsmayer, Zimmermann – Jovanovic, Adler.

Fortuna: Rensing – Ramirez, Bodzek, Bruno Soares, Levels – Liendl, Fink (75. Paurevic), Gartner, Halloran – Benschop (22. Golley) – Hoffer (59. Bancé).

Schiedsrichter: Robert Hartmann (SV Krugzell/Wangen).

Zuschauer: 5750.

Tore: 0:1 (3.) Halloran, 0:2 (9.) Liendl, 0:3 (51.) Liendl.

Gelbe Karten: Jovanovic, Adler, Ulm.

Verschossener Elfmeter: Liendl (79./Riemann an Golley).

Eckbälle: 6:2 (4:0).

Torchancen: 4:5 (4:3).

Torschüsse: 12:8.

Ballbesitz: 51:49 Prozent.

Gewonnene Zweikämpfe: 51:49 Prozent.

So geht es weiter: Fortuna – FC Erzgebirge Aue (26. April, 13 Uhr, Arena).