Düsseldorf. . Die „warme Phase“ der Sommertransferperiode hat auch bei Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf begonnen. Sandhausens rechter Außenverteidiger Sebastian Schauerte ist im Visier. Der verletzte Nigerianer Leon Balogun hat schlechte Karten. Torjäger Charlison Benschop drehte am Donnerstag nur ein paar Laufrunden.

Den unbequemen Schwebezustand in der Zweitliga-Tabelle versuchten sich die Fortunen beim Donnerstagnachmittagstraining zumindest 64 Minuten lang aus der Seele zu kicken. Unzählige Kopf- und Eckbälle, abgeschlossen durch lockere Torschussübungen, sorgten auf dem sonnengefluteten Trainingsrasen neben der Stockumer Arena für rundum entspannte Gesichtszüge.

Vor der „englischen Woche“ mit dem Punktspiel-Hattrick in Frankfurt, in Fürth und gegen Ingolstadt binnen sieben Tagen genießt der Auftakt beim Tabellennachbarn FSV Frankfurt oberste Priorität, um möglichst schon am Samstag das Sieben-Punkte-Polster auf den Relegationsplatz auszubauen.

„32 Punkte werden nicht reichen“

„Die Mannschaft ist sich im Klaren darüber, dass 32 Punkte am Ende nicht reichen werden, um in der Liga zu bleiben“, versicherte gestern Adam Bodzek, „die Mannschaft ist sich der Lage bewusst!“ Der Innenverteidiger fordert für die Frankfurt-Partie klare Offensivaktionen seiner Teamkollegen: „Wir müssen unsere Chancen bis zum Ende durchspielen und dürfen nicht immer wieder vorzeitig abbrechen. Wir haben genug Qualität, um dann auch die Chancen zu nutzen.“

Die „wärmere Transferzeit“, wie es Sportvorstand Helmut Schulte am späten Donnerstagnachmittag im NRZ-Gespräch formulierte, ist natürlich schon im Gange. Schulte mochte sich zu möglichen Neuverpflichtungen naturgemäß nicht äußern. „Wir wollen unseren Kader verkleinern, stabilisieren und besser machen“, erklärte der ehemalige St.-Pauli-Cheftrainer, „dazu braucht es auch ein wenig Geduld.“

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Ob die sich beim Sandhausener Rechtsverteidiger Sebastian Schauerte auszahlt, ist nicht gesagt. Der ehemalige Leverkusener, der seit 2009 für das Team aus dem Rhein-Neckar-Kreis kickt, hat nach NRZ-Informationen via Agent mit den Fortunen schon gesprochen. Der 23-Jährige will allerdings nach eigener Aussage in der neuen Saison am liebsten bei einem Bundesligisten spielen. Mit einem Start im Oberhaus kann Fortuna aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht dienen.

Schauerte dürfte eine Verstärkung für die rechte Abwehrseite darstellen, die derzeit der verletzte Leon Balogun und der Ex-Gladbacher Tobias Levels beackern. Beide Verträge laufen zum Saisonende aus. Dem Vernehmen nach will sich Fortuna vom nigerianischen Nationalspieler Balogun trennen.

Nur Laufrunden bei Benschop

Ein Kandidat für die linke Mittelfeldseite könnte der Dresdner Idir Ouali sein. Der 25-jährige Franko-Algerier, dessen Vertrag in der Sachsen-Metropole ebenfalls ausläuft, wusste kürzlich beim 1:1 der Dynamos gegen Fortuna flink und spielstark zu überzeugen.

Ein Comeback des wegen eines Knorpelschadens im Knie dauerverletzten Axel Bellinghausen steht auf dieser Position in den Sternen. Zuletzt versuchten sich hier Heinrich Schmidtgal, Michael Liendl, Ben Halloran und Andreas Lambertz. Offenbar sieht Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner auch an dieser Stelle Verbesserungspotenzial.

Übrigens: Charlison Benschop musste sich auch beim gestrigen Training in Geduld üben. Neben ein paar Laufrunden kickte der oberschenkelverletzte Stürmer abseits des Teamtrainings nur ein paar leichte Bälle mit Fitnesstrainer Axel Dörrfuß. Sein Einsatz in Frankfurt bleibt weiter fraglich.