Dresden. Die Fans von Dynamo Dresden sind leidgeprüft. Auch in dieser Saison haben sie bislang nicht allzu viel Grund, sich zu freuen: Sportlich steht Dynamo mit dem Rücken zur Wand und auch wirtschaftlich stehen den Ostdeutschen schwierige Zeiten bevor.
Es gab sicher schon bessere Tage im lange sportlich erfolgreichen Vereinsleben der Dresdner Dynamos. Zu den Schwierigkeiten des achtmaligen DDR-Oberliga-Meisters auf den Zweitliga-Rasen der Fußballrepublik gesellten sich jüngst auch wieder wirtschaftliche. Der Arena-Namenssponsor Glücksgas zieht sich zum Saisonende ebenso aus dem Werbegeschäft mit den Sachsen zurück wie Trikotgönner Veolia, ein französischer Umweltdienstleister. Beide Unternehmen sollen jeweils rund 500.000 Euro pro Saison für ihr Engagement an Schwarz-Gelb gezahlt haben. Dazu will die klamme Stadtkasse einen Zuschuss für die Stadionmiete und die Nachwuchsarbeit um 450.000 Euro kürzen.
Zumindest, was die Sponsorenverluste anbetrifft, scheinen die Dresdner gute Hoffnung zu haben. Vermarkter Sportfive will für Ersatz sorgen. Damit auch in der neuen Spielzeit der Personaletat bei (mindestens) sieben Millionen Euro gehalten werden kann.
Allererste Voraussetzung wäre natürlich der Klassenerhalt. Der Tabellendrittletzte hat schon vier Punkte Rückstand auf einen direkten Rettungsplatz, dazu nur einen Zähler Luft zum aktuellen zweiten Direktabsteiger neben Cottbus, Norbert Meiers Bielefelder Arminia.
Dynamo schwächelt vor dem gegnerischen Tor
Beim Dynamo-Team von Cheftrainer Olaf Janßen (ehemals 1. FC Köln) hapert’s vor allem vor dem gegnerischen Tor. 24 Treffer in 23 Partien sind kein Glanzwert. Auch wenn Sandhausen (19), Bochum und München (je 21) vor dem 24. Spieltag noch schwächer gezielt hatten. Bester Schütze ist nicht etwa der slowenische Nationalspieler und Alleinangreifer Zlatko Dedic (29), der nun schon seit 2009 regelmäßig zwischen Elbflorenz und dem VfL Bochum pendelt. Nein, der Algerier Mohamed Amine Aoudia, im Sommer vom Erstligisten ES Setif verpflichtet, hat in 15 Partien sechsmal getroffen, ist aber wegen eines Kreuzbandrisses außer Gefecht. Dauerkrisler Dedic bringt’s in 22 Einsätzen nur auf drei Tore. Und könnte morgen durch den Franzosen Mickael Poté ersetzt werden.
Mehr Treffer, mehr Punkte – diese einfache Rechnung stellt auch Cheftrainer Janßen auf, der beim 1:1 in Düsseldorf am 15. September seinen Einstand bei Dynamo gab. Vier Siege, acht Remis’ und fünf Niederlagen sind eine brauchbare, aber noch nicht ausreichende Bilanz.