Düsseldorf. Die vermeintlich ideale Sommer-Trainingslösung bei Fußball-Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf hat sich als schmerzhafter Fehlgriff entpuppt. Doch die Trennung fiel den Beteiligten nicht leicht. Ein Kommentar.

Mike Büskens hat sich bei Fortuna als tadelloser, umgänglicher, angenehmer Sportsmann präsentiert. Ehrlich und authentisch. Das kann man sicher so nicht von vielen Fußballprofis der Branche behaupten. Genau deshalb fiel die Entscheidung allen Beteiligten schwer, sich vom gebürtigen Düsseldorfer nach etwas mehr als fünf Monaten zu trennen.

Die vermeintliche sommerliche Ideallösung nach dem Abschied von Norbert Meier entpuppte sich als schmerzhafter Fehlgriff. Unter Büskens’ Regie hatte man auch am Freitag gegen den KSC vergeblich auf eine gute Leistung der Fortunen über 90 Minuten gewartet. Einmal zu viel. Die Mannschaft stolperte wieder scheinbar system- und kraftlos ins Verderben. Ein paar Minuten vorgetragener Eifer zum Start, dann bröckelte nach der ersten klaren Chance des Gegners das Erfolgsvorhaben. Wie missglückter Streuselkuchen.

Die Gefahr eines Schnellschusses

Die Kardinalfrage, die Sportvorstand Werner umtreiben muss: Wieso fanden Büskens und die Rothemden nicht zusammen? Dass es intern knirscht, beweisen die Abschiebung des medial nicht kritiklosen Stefan Reisinger in die zweite Mannschaft. Oder die Nicht-Berücksichtigung von Nationalspieler Stelios Malezas zuletzt in der Innenverteidigung. Zweifel an der rechten Fitness im Team gesellen sich hinzu. Dazu ein Mangel an Typen, an Mitreißern, die auch mit Leistung überzeugen.

Natürlich ist die Gefahr aktuell groß, dass ein Schnellschuss bei der Trainersuche ins Leere zielt. Der schwere Dreierpack bis zur Winterpause in Lautern und in Cottbus sowie gegen Köln könnte den neuen Mann zügig „verbrennen“. Das wissen auch Vorstand und Aufsichtsrat. So oder so: Seit Freitagabend ist erneuter Abstiegskampf ausgerufen.