Düsseldorf. Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat auf die sportliche Talfahrt reagiert und Trainer Mike Büskens entlassen. Nach einer Analyse der aktuellen sportlichen Situation in einem gemeinsamen Gespräch habe sich der Vorstand des Bundesliga-Absteigers zu diesem Schritt entschieden. Ein Nachfolger für Büskens steht noch nicht fest.
Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat angesichts der steigenden Abstiegsgefahr die Reißleine gezogen und Trainer Mike Büskens entlassen. Diese Entscheidung, über die angesichts der sportlichen Talfahrt schon seit Wochen spekuliert worden war, teilte der Klub am Samstagvormittag gut 15 Stunden nach der 0:2-Heimpleite gegen den Karlsruher SC mit. Ein Nachfolger für Büskens steht noch nicht fest, das Training beim Bundesliga-Absteiger soll zunächst der bisherige Stab um Co-Trainer Uwe Klein leiten.
"Wir haben zu wenig Punkte. Die Entwicklung der vergangenen Spiele hat uns zu der Auffassung gebracht, dass wir etwas ändern müssen", sagte Düsseldorfs Sportvorstand Wolf Werner dem Sport-Informations-Dienstag (SID) am Samstag kurz nach der Bekanntgabe des Abschieds von Büskens.
Werner hofft Trainer-Nachfolger bis zum Spiel gegen Kaiserslautern zu präsentieren
Der Vorstand, so hatte es zuvor in einer Vereinsmitteilung geheißen, habe sich nach einem gemeinsamen Gespräch mit Büskens zur Trennung entschieden. Der Schritt sei den Verantwortlichen nicht leicht gefallen, da "Büskens immer mit Leidenschaft, Engagement und voller Identifikation für den Verein gearbeitet" habe. Die unbefriedigende sportliche Situation nach vier Pleiten in den vergangenen fünf Punktspielen habe den Vorstand aber dazu bewogen, diese Maßnahme zu ergreifen. Nach der insgesamt siebten Saisonniederlage am 16. Spieltag liegt die Fortuna zwischenzeitlich auf dem 14. Platz.
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Werner hofft, bis zum nächsten Punktspiel am 9. Dezember (Montag) beim 1. FC Kaiserslautern einen Nachfolger für Büskens präsentieren zu können. "Wir haben bis zum Schluss volles Vertrauen in unseren Trainer gehabt und nicht mit anderen Trainern gesprochen. Aber wir haben ja jetzt einige Tage Zeit, eine Lösung zu finden", sagte der Manager dem SID.
Aufsichtsrat soll Druck auf den Vorstand ausgeübt haben
Noch vor dem Spiel am Freitagabend hatte Werner gesagt, dass Büskens Zukunft bei den Rheinländern nicht von dieser Partie abhängen würde. Angesichts von nur noch drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz und den anhaltenden Spekulationen um eine Ablösung des 45-Jährigen in den vergangenen Wochen kam die Entscheidung jedoch nicht mehr überraschend. "Über den Trainer wird schon seit August gesprochen", sagte Büskens noch nach der Niederlage gegen den KSC resignativ.
Bei seiner Verpflichtung im Sommer war der gebürtige Düsseldorfer beim Traditionsklub als Hoffnungsträger empfangen worden, doch schon der schleppende Saisonstart mit nur zwei Siegen aus neun Spielen sorgte für Ernüchterung bei den Fans - in der Spitzengruppe fand sich die Fortuna in der Folge nie wieder. Von Mitte September bis Mitte Oktober ließ ein Zwischenhoch mit einer Serie von fünf Spielen ohne Niederlage hoffen, es folgte jedoch der nächste Nackenschlag mit einer 1:6-Heimpleite gegen den SC Paderborn.
Für Büskens wurde die Luft zunehmend dünner. Hinter den Kulissen soll zudem der Aufsichtsrat Druck auf den Vorstand ausgeübt und an Büskens Position gekratzt haben.
Düsseldorfs Trennung von Büskens war bereits die siebte Trainerentlassung der laufenden Zweitliga-Saison. Zuletzt hatte Michael Frontzeck Anfang November beim FC St. Pauli gehen müssen. (sid)