Düsseldorf. . Nach der 0:2-Niederlage beim Heimspiel gegen den Karlsruher SC feierten die Düsseldorfer Fans ihren Verein mit einer tüchtigen Portion Galgenhumor und Wut im Bauch. „Büskens raus!“, „Vorstand raus!“, „Mannschaft raus!“ – alles war dabei.
„Always look on the bright side of life“! Fortunas Musikbeauftragter Markus Haefs meinte es nach der verdienten 0:2 (0:1)-Heimniederlage gegen den Karlsruher SC gut. Doch selbst ein Live-Auftritt der gerade erst wiedervereinten Schräghumoristen von Monty Python hätte in der Arena kaum jemanden fröhlich stimmen können. Dafür war die rot-weiße Leistung schlicht zu dürftig.
D ie Sangesfreunde unter 27 453 Zeugen machten erst in Galgenhumor: „Oh, wie ist das schön!“ In den Schlussminuten regierte dann aber doch die verbale Wut über einen neuerlich nicht erfolgstauglichen Kick. „Büskens raus!“, „Vorstand raus!“, „Mannschaft raus!“ – alles war dabei.
Die Sicherheitsbeauftragten witterten einen Platzsturm. Ordner in Neongelb und Himmelblau zogen sicherheitshalber vor der Fortuna-Kurve auf. 60 Polizisten bewachten gar die journalistische Mixedzone. Doch Ausschreitungen in der Arena blieben, zum Glück, aus.
Bolly: „Ein sehr schlimmer Fehler“
Vor die Enttäuschten traute sich niemand der Protagonisten. Christian Weber und Bruno Soares standen noch als letzte auf dem Rasen. Gingen dann aber doch in die Kabine. Mathis Bolly war da längst verschwunden. Der gebürtige Norweger hatte mit einem völlig unnötigen Platzverweis eine Mitschuld an der Heimniederlage. Per Würgegriff an den Hals rammte der Offensivkicker im eigenen Strafraum den KSC-Außenverteidiger Klingmann in die Grasnarbe. Die anschließende Ecke köpfte Reitz zum 2:0 in die Maschen. Ende der Durchsage in der 71 Minute!
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Cheftrainer Mike Büskens lud später alle Wut auf seinem ivorischen Nationalspieler ab: „Der selten dämliche Platzverweis war der Wahnsinn und eine Aktion, die nicht zu akzeptieren ist.“
Bolly äußerte sich gegenüber der NRZ nach der Brause kleinlaut: „Das war ein sehr schlimmer Fehler von mir, der nicht passieren darf.“
Über Konsequenzen wird sicher in Kürze entschieden. Die Frage dürfte allerdings auch sein, ob Coach Büskens über das Wochenende hinaus noch die Verantwortung für die Mannschaft tragen darf. Gegen Karlsruhe wirkten seine Kicker bemüht, brachten aber über 90 Minuten keine klare Torchance zustande.
Der KSC ließ Fortuna anlaufen, stand kompakt und kam bis zur Pause zu vier Klasse-Chancen. Sturmtank Koen van der Biezen semmelte die Kugel aus fünf Metern am Fortuna-Tor vorbei (16.). Dann köpfte Latka fast ein Eigentor. Angriffsstarter Halloran rettete auf der eigenen Torlinie (27.). Alibaz’ Direktabnahme zum 0:1 war mangelnder Defensivarbeit zuzuschreiben (28.).
Fortuna verliert 0:2
In Halbzeit zwei rannte der Gastgeber an. Ohne Rezept, ohne Konzept, ohne Druck. KSC-Keeper Orlishausen musste sich nie strecken.
Schon vor Bollys Missetat schien sich Fortuna zu dezimieren. Coach Büskens holte den gelb-rot-gefährdeten Latka rechtzeitig vom Feld, brachte dann aber Leon Balogun statt Nationalspieler Stelios Malezas. „Wir mussten in der Endphase als Team höher im Raum stehen. Da hat Leon gegenüber Stelios Vorteile“, erklärte Büskens hinterher. Was nichts mehr nützte. Büskens: „Wir sind in einer schweren Phase. Aber ich werde kämpfen.“
