Düsseldorf. Stelios Malezas und Martin Latka waren beim 2:1 in Ingolstadt nach einer 176-tägigen Durststrecke als Innenverteidiger-Gespann von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf erstmals wieder vereint. Nicht nur die Verträge der Nationalspieler laufen zum 30. Juni 2014 aus.

Es brauchte schon eine Menge Geduld, um Fortunas vermeintliches Schokoladengespann in der Innerverteidigung wieder in Aktion zu erleben. In der Fußball-Bundesliga standen Stelios Malezas und Martin Latka zuletzt am 27. April bei der 1:2-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund gemeinsam auf dem Rasen. Nach diversen Verletzungen kam es erst am vergangenen Sonntag, also 176 Tage später, zur Wiedervereinigung.

Der elegante, ruhige, stets freundliche griechische Nationalspieler und die nicht minder freundliche, aber deutlich dynamischer aussehende tschechische Abwehrkante, ebenfalls zur Landesauswahl gehörend, dürften im weiteren Saisonverlauf so etwas wie eine Fortuna-Versicherung im Rückwärtsgang sein. Vermeintlich sogar das beste Innenverteidiger-Gespann des Bundesliga-Unterhauses.

Das 2:1 in Ingolstadt war zumindest mal ein erfolgversprechendes Comeback des Duetts, das gegen allerdings allzu schwachbrüstige Schanzer kaum gefordert worden war. Malezas und Latka haben da schon ganz andere Kaliber des deutschen Fußballs für Fortuna verteidigt. Man erinnere sich nur an das 2:3 bei den Münchener Bayern. Die am 9. März in Fröttmaning noch weit von Abstiegssorgen entfernt spielenden Düsseldorfer hatten bis vier Minuten vor dem Schlusspfiff sogar von der Punkt(e)-Sensation geträumt.

Keine Sensation – wegen Dante

Malezas hatte seinen Muskelbündelriss im Oberschenkel, der ihn 14 Pflichtspiele gekostet hatte, überwunden. Latka verteidigte wegen eines Nasenbeinbruchs mit furchteinflößender Maske. Da musste erst Bayerns Verteidiger Dante mit nach vorn und die Kugel per Kopf in die Maschen wuchten. „Das Bayern-Spiel“, betonten Malezas und Latka einmal im Rückblick unisono, „war ein Höhepunkt der Saison – auch wenn wir verloren haben.“

Dass das Duo in der Saisonendphase so ohnmächtig gewirkt hatte wie letztlich gegen die spielerische Übermacht des Champions-League-Siegers, war Verletzungen geschuldet. Vor dem 1:3 in Frankfurt drei Partien vor dem Ende erwischte es zunächst Latka: Muskelfaserriss! Vor dem finalen Match in Hannover, das das brutale, weil kaum für möglich gehaltene Direktabstiegsszenario nach sich zog, musste dann auch Malezas passen: Knorpelschaden im Knie!

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Der Grieche saß nach dem 0:3 traurig in einer Ecke der Mixed Zone, dachte vermutlich auch über einen Vereinswechsel nach. Zweitliga-Spieler werden selten für ein Nationalteam verpflichtet. Gerade auch, wenn es um einen Start bei der Fußball-Weltmeisterschaft geht. Bekanntlich bekommen die Griechen ja nun die machbare Play-off-Chance. In zwei Spielen Mitte November gegen Rumänien.

Eine robuste Nummer Drei

Malezas blieb bei Fortuna. Latka allen Gerüchten zum Trotze auch. Obwohl der Tscheche im Sommer-Trainingslager zu Spiez/Schweiz natürlich um seine Brasilien-Träume fürchtete. Siehe oben! Doch einen Vertragsbruch schloss der einstige Premier-League-Kicker von Birmingham City schon da im NRZ-Gespräch aus. Vielleicht auch wissend, dass seine Auswahl es vermutlich eh nicht bis zum Strand am Zuckerhut schaffen würde.

Vorteil Fortuna: Latka konzentriert sich nun voll und ganz auf die Zweitliga-Saison, an deren Ende möglichst eine Rückkehr ins Oberhaus stehen soll. Das würde die Chancen steigern, Latka und auch Malezas weiter am Rhein kicken zu sehen. Beide Verträge laufen schließlich zum 30. Juni 2014 ebenso aus, wie der Kontrakt des derzeit dritten Innenverteidigers bei Fortuna, Ex-„Zebra“ Bruno Soares.

Der Brasilianer wusste bei drei Starteinsätzen gegen Dresden, auf St. Pauli und gegen Fürth robust zu überzeugen. Dies nach einer fast 14-monatigen Ausfallzeit wegen einer langwierigen Leistenverletzung.

DIE VERTRAGSLAUFZEITEN DER 27 FORTUNA-PROFIS

Bis 30. Juni 2014: Tor: Fabian Giefer; Abwehr: Stelios Malezas, Martin Latka, Bruno Soares, Tobias Levels, Leon Balogun; Mittelfeld: Ivan Paurevic, Andreas Lambertz; Angriff: Stefan Reisinger; Ausgeliehen: Charlison Benschop (bis 2016 bei Stade Brest/Frankreich), Aristide Bancé (bis 2015 in Augsburg).

Bis 30. Juni 2015; Tor: Michael Rensing, Robin Heller; Abwehr: Dustin Bomheuer, Heinrich Schmidtgal; Mittelfeld: Axel Bellinghausen, Oliver Fink, Adam Bodzek, Levan Kenia; Angriff: Erwin Hoffer, Gerrit Wegkamp.

Bis 30. Juni 2016; Abwehr: Cristian Ramirez; Mittelfeld: Christian Gartner, Ben Halloran, Giannis Gianniotas; Angriff: Mathis Bolly, Ihlas Bebou.

Fortuna gewinnt 2:1

Fortuna Düsseldorf setzte sich beim FC Ingolstadt durch zwei Tore von Charlison Benschop mit 2:1 durch.
Fortuna Düsseldorf setzte sich beim FC Ingolstadt durch zwei Tore von Charlison Benschop mit 2:1 durch. © dpa
Fortuna Düsseldorf setzte sich beim FC Ingolstadt durch zwei Tore von Charlison Benschop mit 2:1 durch.
Fortuna Düsseldorf setzte sich beim FC Ingolstadt durch zwei Tore von Charlison Benschop mit 2:1 durch. © dpa
Fortuna Düsseldorf setzte sich beim FC Ingolstadt durch zwei Tore von Charlison Benschop mit 2:1 durch.
Fortuna Düsseldorf setzte sich beim FC Ingolstadt durch zwei Tore von Charlison Benschop mit 2:1 durch. © dpa
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Fortuna Düsseldorf setzte sich beim FC Ingolstadt durch zwei Tore von Charlison Benschop mit 2:1 durch. © dpa
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Fortuna Düsseldorf setzte sich beim FC Ingolstadt durch zwei Tore von Charlison Benschop mit 2:1 durch. © dpa
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