Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf hat das Montagabendspiel der 2. Bundesliga gewonnen. Gegen seinen ehemaligen Klub Greuther Fürth gewann die Elf von Mike Büskens mit 2:1. Charlison Benschop hatte die Partie nach der Pause mit zwei Toren binnen weniger Minuten gedreht. Durch den Sieg der Düsseldorfer bleibt der 1. FC Köln Spitzenreiter der 2. Liga.

Am Dienstag hat Mike Büskens seinen 100. Arbeitstag als Cheftrainer bei Fußball-Zweitligist Fortuna. Er wird zumindest mal ein wenig durchatmen. Zwei Treffer von Charlison Benschop binnen 161 Spielsekunden bewahrten gestern Abend den obersten Übungsleiter davor, seine Zwischenbilanz mit einer „Fünf“ zu versehen. Gegen Greuther Fürth war zumindest das Glück zur Fortuna zurückgekehrt. Nach einer unterirdisch schwachen ersten Halbzeit sicherte der niederländische Angriffsbrocken das glückliche 2:1 (0:1) im Alleingang. Fortunas Kampf nach der Pause gegen zu verspielte Franken war in Ordnung. Die Leistungsluft nach oben bleibt immens. Trotz des Riesensprungs von Rang 16 auf Platz neun.

Coach Büskens hatte auf die Nullnummer gegen den FSV Frankfurt reagiert. Und gleich auf fünf Position umgestellt. Für den verletzten Gianniotas spielte Bellinghausen. Erwartungsgemäß. Der Rest überraschte, war aber qua jüngstem Leistungseindruck aber nachvollziehbar: Bruno Soares für Bomheuer, Halloran für Reisinger, Paurevic für Bodzek, Benschop für Bancé. Wobei Defensivkicker Paurevic nur gegen Bochum beim 1:0 gerade 16 Minuten mitgemischt hatte, der Australier Halloran in einem Pflichtspiel für die Fortuna noch komplett jungfräulich war. Dafür war auf der Bank inklusive Keeper Rensing sowie Schmidtgal und Hoffer die geballte Erstliga-Erfahrung von 252 Bundesliga-Spielen versammelt.

Keine Torchance der Fortuna in der ersten Halbzeit

Die Hoffnung auf mehr Energie, auf mehr Mut hegten die 30 000 Augenzeugen allerdings vergeblich. Fortuna-Torchancen gab es in Halbzeit eins genau null. Dafür hagelte es Fehlpässe. Von Harmonie in den Teamteilen war nichts zu sehen. Alles wirkte ohne Idee, ohne Ziel.

Und auch die Hoffnungsträger zündeten nicht: Ben Halloran hatte auf der rechten Mittelfeldseite ebenso wenig zu bieten wie Ivan Paurevic im defensiven Bereich. Charlison Benschop wirkte vorn schwerfällig.

Fürths hoch verdiente Führung entsprang einem Missverständnis der Innenverteidiger. Stelios Malezas hätte klären müssen, verließ sich aber wenige Meter vor dem Strafraum auf Bruno Soares. Der reagierte zu spät, nietete Florian Trinks um. Der ehemalige Bremer revanchierte sich mit einem Freistoßschlenzer aus 25 Metern Distanz in die linke Torecke: 0:1! Danach wirkten die „Kleeblätter“ leichtfüßig und entspannt, ließen den Ball simpel durch die eigenen Reihen laufen. Fortuna verfiel, vielleicht mit Ausnahme von Cristian Ramirez und Axel Bellinghausen auf der linken Seite, in tatenloses Grübeln. Die über Gebühr geduldigen Anhänger forderten verbal den nötigen Kampf. Doch von den Rothemden kam nichts. Und wieder nichts.

Schmidtgal kommt für den angeschlagenen Ramirez

Schlimmer: Kurz vor der Halbzeit zerrte sich Ramirez am hinteren rechten Oberschenkel, humpelte vom Rasen. Heinrich Schmidtgal gab ab Minute 40 sein Pflichtspieldebüt.

Dass Spielmacher Kenia zur Pause in der Umkleide blieb, war zumindest diskutabel. Aber wohl dem Systemwechsel geschuldet: 4-4-2 statt 4-2-3-1. Zwei Einzelleistungen stellten das Match auf den Kopf. Axel Bellingshausens Sololauf brachte Benschop plötzlich in einschussbereite Position: 1:1! Danach brauchte es Glück. Bei Schmidtgals Gassenpass stand der Torschütze vermeintlich im Abseits. Benschop war’s egal. Er traf und jubelte.

Fortuna dreht Spiel gegen Fürth

Die SpVgg Greuther Fürth hat die Rückkehr an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga verpasst, Fortuna Düsseldorfs Trainer Mike Büskens ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub den erhofften Befreiungsschlag gelandet.
Die SpVgg Greuther Fürth hat die Rückkehr an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga verpasst, Fortuna Düsseldorfs Trainer Mike Büskens ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub den erhofften Befreiungsschlag gelandet. © dpa
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Als sich die Greuther nach 20 Starreminuten geschüttelt hatten, wurde es noch kribbelig. Der eingewechselte Füllkrug traf gleich zweimal das leere Fortuna-Tor nicht (78./79.). Dann musste auch noch Bruno Soares in der Schlussminute gegen einen Kopfball von Azemi auf der Torlinie retten. Der Rest war Feierei und Jubel in Rot und Weiß. Übers tabellarische Durchatmen. Nicht über einen vermeintlichen Befreiungsschlag.

Das Spiel zum Nachlesen:

Fortuna - Fürth 2:1