Düsseldorf. Am Montagabend muss Fußball-Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf beim FC St. Pauli ran. Die Elf von Cheftrainer Mike Büskens ist auf den 16. Platz in Liga zwei abgerutscht. Charlison Benschop und Stelios Malezas zählen zum Aufgebot für Hamburg.

In 119 Erst- und Zweitliga-Kicks für die Fortuna hat Kapitän Andreas Lambertz zwölfmal ins Tor getroffen. Ein Vollstrecker ist der Mittelfeldwühler wahrlich nicht. Dennoch dürften sich nicht wenige Fortuna-Fans an den letzten Auftritt des Kapitäns beim FC St. Pauli erinnern. Am 17. Oktober 2011 erzielte Lambertz in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit mit einem 30-Meter-Strahl in den rechten Torwinkel das 1:1. Und bereitete so den Boden für eine bemerkenswerte, weil geradezu euphorisch nach vorn gespielte zweite Halbzeit, die Rösler, Beister, Bröker und Co. mit einem strahlenden 3:1 abschlossen. Lambertz traf nach einer Rösler-Vorlage zum 2:1. Da dürfte heute Abend (20.15 Uhr, live in unserem Ticker) am Millerntor wohl jeder der rund 2500 mitreisenden Gäste-Fans hoffen: „Mach’s wieder zweimal, Lumpi!“

Zweifel sind natürlich angebracht. Von der damaligen Begeisterungswelle rund um die Fortuna, die bekanntlich im glücklichen Bundesliga-Aufstieg mündete, ist nicht mehr viel geblieben.

Fortuna ist in der 2. Bundesliga auf den 16. Platz abgerutscht

Nach dem Paderborner 2:2 am Sonntag in Dresden sind die Schützlinge von Cheftrainer Mike Büskens sogar auf den 16. Platz des Fußball-Unterhauses abgerutscht. Der Coach maß diesem Umstand gestern wenig Bedeutung bei: „Wenn wir jetzt Vierzehnter wären, ändert das auch nichts an der Tatsache, dass wir nicht dort stehen, wo wir es uns vorgestellt haben.“

Zweifacher Torschütze am 17. Oktober 2011 am Millerntor: Andreas Lambertz (r.).
Zweifacher Torschütze am 17. Oktober 2011 am Millerntor: Andreas Lambertz (r.). © Getty Images

Die Frühphase der Saison sorgt zumindest für Möglichkeiten, sich das Selbstvertrauen aufzupolieren. Mit einem 2:0 in Hamburg würde Fortuna auf Platz zehn klettern, mit einem 6:0 sogar auf Rang acht. Träumen ist nicht verboten. Auch wenn die Rothemden in sieben Punktspielen nur einmal mehr als einen Treffer zustandebrachten – und in Bielefeld trotzdem mit 2:4 verloren.

Vermutlich verändert Coach Büskens heute Abend sein Spielsystem. Das 4-4-2 mit den Neuzugängen Aristide Bancé und Erwin Hoffer in der Spitze funktionierte gegen Dresden zuletzt nur suboptimal. Weil sich Levan Kenia gestern nach einem leichten Erkältungsinfekt im Training zurückmeldete, ist heute mit dem spielstarken Georgier in der Mittelfeldmitte zu rechnen. Hoffer dürfte dafür weichen.

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Mit im Flieger Sonntagabend an die Elbe saßen unerwartet auch Innenverteidiger Stelios Malezas und Angreifer Charlison Benschop, der seinen Muskelfaserriss aus dem Bochum-Heimspiel (1:0) relativ zügig überwunden hat.

Defensivspezialist Adam Bodzek konnte gestern trotz Pferdekuss’ im Oberschenkel die Torschussübungen mitmachen und dürfte ebenfalls eine Option sein.

DIE FORTUNA-FAKTEN

Ausfälle: Schmidtgal (Trainingsrückstand), Bolly (Muskelfaserriss), Bellinghausen (Oberschenkelprellung), Latka (Fersenprellung), Balogun (Achillessehnenbeschwerden).

Form-Quintett: VfB Bottrop – Fortuna 1:8 (Test), Fortuna – Dynamo Dresden 1:1, VfL Benrath – Fortuna 0:6 (Test), Fortuna – Preußen Münster 1:0 (Test), Arminia Bielefeld – Fortuna 4:2.

Mögliche Start-Elf (4-2-3-1): Giefer – Ramirez, Bomheuer, Bruno Soares, Levels – Lambertz, Fink – Gianniotas, Kenia, Reisinger – Bancé.