Düsseldorf. . Am Sonntag kommt Ken Ilsø mit dem VfL Bochum in die Arena und wird mit Sicherheit freundlich empfangen. Der Kontakt zu seinen alten Kollegen ist nicht abgerissen - gegen St. Pauli debütierte er zuletzt für das Team von Peter Neururer.
Den Sommer hat Ken Ilsø in Dänemark verbracht. Sonne, Strand und Meer zum Genießen? Fehlanzeige! „Einen wirklichen Urlaub gab es nicht. Ich habe mich fitgehalten und gewartet“, erklärte der 26-jährige Däne im NRZ-Gespräch. Die fast durchweg gute Zeit bei Fortuna, zweieinhalb Jahre in Liga zwei und in der Bundesliga, behält der Offensivkicker in seinem Herzen. Auch den Schabernack, den der Skandinavier gern trieb. Seit dem 31. Juli ist der Blondschopf bei Liga-Konkurrent VfL Bochum unter Vertrag. Nun werden am Ruhrstadion die Autospiegel der Kollegen frecherweise umgeknickt. Einfach so.
Ilsø: „Ich war noch nie in der Auswärtskabine."
Am Sonntag läuft Ilsø mit dem Neururer-Team in der Arena auf. Und spielt dann in Blau-Weiß statt Rot-Weiß. „Ich war noch nie in der Auswärtskabine. Das wird bestimmt ein bisschen komisch für mich werden“, gibt der Publikumsliebling zu. Dass er von den Fortuna-Fans freundlich empfangen werden dürfte, ähnlich wie Robert Almer zum Saisonstart als Keeper von Energie Cottbus, gilt als sicher.
Eigentlich wollte Ilsø gar nicht weg. Doch die Zeichen der Zeit standen unverhofft gegen ihn. „Noch im Februar wollten Fortuna über einen neuen Vertrag sprechen. Aber da wollte ich noch ein bisschen warten“, erinnert sich der Freistoßspezialist zurück, der beim NRZ-Interview im Spanien-Trainingslager zu Marbella voller Hoffnung auf eine zweite Bundesliga-Saison gewesen war. In der Hinrunde hatte Ilsø in Fürth (2:0) und gegen Hannover per Freistoß zum 2:1-Siegtor getroffen.
Die zögerliche Haltung des technisch versierten Dänen angesichts des auslaufenden Vertrages war ein Fehler. Die rot-weiße Rückrunde ging fatal in die Binsen. Und Ilsø mit den Meier-Mannen am Ende unter.
Rückkehr in die dänische Heimat war für Ilsø erstmal kein Thema
Der Kontakt zu den alten Kollegen ist nicht abgerissen. „Zu Tobi und Finki habe ich noch einen guten Draht“, sagt Ilsø mit Blick auf Tobias Levels und Oliver Fink. Zwei weitere enge Freunde haben, wie der Däne, die Farben gewechselt: Robbie Kruse (zu Bayer 04 Leverkusen) und Genki Omae (an Shimizu S-Pulse ausgeliehen).
In Bochum hat der Ex-Fortune beim 2:2 gegen den FC St. Pauli vor einer Woche debütiert, wurde von Trainer Peter Neururer in der 68. Minute eingewechselt. „Das Zusammenspiel muss sich natürlich noch finden. Aber wir haben eine starke Mannschaft, die oben dabei sein kann. Da ich mich fitgehalten habe und gute Laktatwerte hatte, brauche ich konditionell nichts aufzuholen. Das ist ein Vorteil.“
In der letzten Woche vor dem Bochum-Engagement trainierte Ilsø beim dänischen Erstligisten Aalborg BK mit. Eine Rückkehr in die Heimat kam aber nicht in Frage. „Die Liga dort ist zwar nicht schlecht. Doch ich bin Abenteurer, der noch viel erleben will.“ Vielleicht auch einen Treffer am Sonntag gegen die Fortuna? „Mal sehen! Die zweite Liga ist mit vielen ehemaligen Bundesliga-Spielern sehr stark besetzt. Da gibt es nichts geschenkt.“ Auch von Ken Ilsø selbst nicht.
Ken Ilsø bei der Fortuna:
Von Januar 2010 bis zum 30. Juni 2013 kickte der vom dänischen Erstligisten FC Midtjylland Herning transferierte Ken Ilsø für die Fortuna. Erst als Leihkicker, dann für 300 000 Euro Ablöse als Vertragsspieler.
Seine Leistungsdaten:
Rückrunde 2011, 2. Liga: 16 Spiele, 14 Starts, 7 Tore.
Saison 2011/12, 2. Liga: 28 Spiele, 16 Starts, 4 Tore.
Saison 2012/13, Bundesliga: 27 Spiele, 14 Starts, 2 Tore.