Düsseldorf. Auf der Suche nach Verstärkungen in der Offensive könnte Fortuna Düsseldorf mit einem Teststürmer fündig geworden sein. Jeremy Bokila war zuletzt vom belgischen Erstligisten SV Zulte-Waregem an Petrolul Ploiesti aus dem rumänischen Fußball-Oberhaus ausgeliehen.
Dass Fortuna angesichts der bis dato zu Buche stehenden zwei Treffer aus drei Pflichtspielen auf der Suche nach Verstärkungen im Offensivbereich ist, bleibt ein offenes Geheimnis. Doch seit gestern Vormittag könnte die Annonce „Stürmer verzweifelt gesucht“ wieder gelöscht werden!
Denn ein vielversprechender Torjäger scheint gefunden. Vermuteten einige Zaungäste während der gestrigen Übungseinheiten aus sicherer Entfernung hinter dem afrikanischen Irokesenträger noch Rückkehrer Ihlas Bebou (Schädelbruch), stellte sich bei genauerer Betrachtung eine Verwechslung mit dem Nachwuchstalent heraus. Statt des Eigengewächs’ testete der Zweitligist die Künste des Angreifers Jeremy Bokila.
Spätestens im Trainingsspiel fiel der 24-Jährige durch seine offensichtlichen Qualitäten als eiskalter Knipser auf. Forderte er seine Kollegen zunächst noch mit einem lautstarken „Bum bum“ zum Torabschluss auf, feuerte er kurze Zeit später selbst aus jeder erdenklichen Lage ab. Und traf dabei wie er wollte, ganz egal ob mit links oder rechts. Ist „Bum Bum“ Bokila ein neuer für Fortuna?
Bokila hinterließ positiven Eindruck
„Ich denke, dass sich dieser Spieler ordentlich präsentiert hat“, hielt sich Fortunas Cheftrainer Michael Büskens noch bedeckt. Wie lange der gebürtige Kinshasa mit kongolesischem als auch niederländischem Pass noch bei den Flingernern bleibt, ist jedoch ungewiss.
Bokila selbst will gar nicht mehr weg. „Ich hoffe, dass ich einen Kontrakt bekomme. Ich fühle mich hier sehr wohl. Fortuna ist ein fantastisches Team mit großartigen Spielern“, schwärmt der Beidfuß. Allerdings dürfte das Offensivtalent kein Schnäppchen werden. Sein aktueller Marktwert liegt laut dem Internetportal www.transfermarkt.de bei etwa 2,8 Millionen Euro.
Zuletzt war der Kongo-Niederländer vom belgischen Erstligisten SV Zulte-Waregem an Petrolul Ploiesti aus dem rumänischen Fußball-Oberhaus ausgeliehen. In der vergangenen Saison war Bokila in 37 Partien an beeindruckenden 32 Toren direkt beteiligt – 22 davon schoss der technisch versierte Angreifer selbst. Nun soll sich der Torjäger einen neuen Verein suchen.
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Brisant: Bei Fortuna wäre mit Charlison Benschop sein derzeit engster Vertrauter auch sein größter Konkurrent. Beide kennen sich aus der niederländischen Liga, spielten aber bislang (noch) nicht zusammen.
Stellt sich die Frage, ob sich Benschop bei einer möglichen Verpflichtung Bokilas nicht selbst schaden würde und um seinen derzeitigen Stammplatz fürchten müsste. „Ich wäre glücklich, in Zukunft mit Benschop zusammen spielen zu dürfen“, nimmt Bokila das Konfliktpotential heraus.
Wie lange der 1,87 Meter „große“ Strafraumspieler noch bei den Rot-Weißen bleiben darf, bleibt abzuwarten. Mit seinen englischen, französischen, niederländischen und brüchigen Deutschkenntnissen dürfte die Sprachbarriere kein allzu großes Problem darstellen.
Aber am Dienstag zeigte sich, dass Bokila sowieso nur zwei Wörter auf dem Rasen braucht: „Bum Bum!“