Borkum. Mit jungen Spielern arbeitet Fortunas Cheftrainer Mike Büskens gern und erfolgreich. Wie bei Fußball-Zweitliga-Konkurrent Greuther Fürth unter Beweis gestellt. So verwundert es nicht, dass gestern die Sommer-Neuzugänge drei und vier auch in die Kategorie „hoffnungsvolles Talent“ fallen.
Sowohl der Österreicher Christian Gartner (19/SV Mattersburg) als auch der Grieche Giannis Gianniotas (20/Aris Saloniki) waren an dieser Stelle bereits als „sichere“ Kandidaten für den neuen Kader von Fortuna Düsseldorf präsentiert worden. Beide unterschrieben einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016.
Ein wenig Geduld ist nötig. U-19-Nationalmannschaftskapitän Gartner kickte vor gut zwei Wochen noch für die Austria-Juniorenauswahl. Sportvorstand Wolf Werner gewährte dem Mittelfeldstrategen, der „von der Sechser-Position aus eine gute Spielübersicht hat“, bis zum 1. Juli Erholungsurlaub. Die am letzten Spieltag unerwartet abgestiegenen Mattersburger waren über den Transfer ihres größten Talents nicht begeistert. Mit Liga zwei war Gartners Vertrag im Burgenland allerdings hinfällig.
Fortuna tritt finanziell in Vorleistung
Im Gegensatz dazu trat Fortuna beim Griechen Gianniotas finanziell in Vorleistung. Eine Mischung aus Ablöse und Ausbildungsentschädigung, nach NRZ-Informationen rund 300.000 Euro, soll Aris Saloniki ein wenig bei der Lizenzerteilung für die neue Spielzeit helfen.
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„Giannis ist antrittsschnell, wendig, stets laufbereit“, beurteilte Fortunas Chefscout Mark Ulshöfer begeistert. Der hatte den U-20-Nationalspieler, der in 26 Erstliga-Partien in Griechenland fünf Tore erzielt hat, live beobachtet. Aktuell spielt der Fortuna-Neuzugang für die Hellenen bei der U-20-WM, die im ersten Gruppenspiel in der Türkei gegen Mexiko in letzter Minute zu einem 2:1-Erfolg kamen.
„In der zweiten Liga kommt wieder ein anderes Spiel auf uns zu als in der Bundesliga. Da brauchen wir im Angriff schnelle Leute“, betont Sportvorstand Wolf Werner. Der fahndet gleichwohl noch nach einem „Center-Stürmer“, der in einer Saison möglichst zweistellig treffen kann. „Aber den suchen viele. Da brauchen wir Geduld“, so Werner. Vermutlich bis tief in den August hinein. Auch, um den einen oder anderen Aussortierten aus der Bundesliga ins Visier zu nehmen.
Papadopoulos ohne Zukunft in Düsseldorf
Am 31.August endet bekanntlich das sommerliche Transferfenster. Dann hätte sich die Fortuna am liebsten auch des Torhüters Nikolaos Papadopoulos (23) entledigt. „Mit ihm planen wir nicht mehr“, wie Werner unterstrich. Der Grieche, der erst vor einem Jahr von Olympiakos Piräus geholt worden war, aber keinen Profieinsatz bestritt, weiß das schon länger. Hat sich aber offenbar noch nicht um eine Alternative bemüht.
Ins Trainingslager auf die Nordseeinsel Borkum reisten Robin Heller (18/Fortuna-A-Junioren; Vertrag bis 2015) und Tim Boss (19/Fortuna II) mit. Als Keeper Nummer Drei und Vier hinter Fabian Giefer und Michael Rensing. Gleichwohl läuft Boss’ Kontrakt bei Fortuna in wenigen Tagen aus. „Da werden wir verhandeln“, verspricht Werner.
Übrigens: Tobias Levels musste am Sonntag bei der morgendlichen Trainingseinheit in der Halle passen. Der Außenverteidiger hatte sich beim 26:0 über den TuS Borkum eine Muskelquetschung im Oberschenkel zugezogen. Nachmittags hatte das Team übungsfrei.