Fortuna Düsseldorf schlittert hilflos in den Schlamassel
•
Lesezeit: 3 Minuten
Frankfurt. . Der Abstiegskampf in der Bundesliga bleibt ein Fall für vier. Werder Bremen verpasste gegen Hoffenheim einen großen Schritt zum Klassenverbleib, Augsburg und Düsseldorf patzten auswärts. Es winkt ein packendes Finish.
An Norbert Meiers souverän-ruhiger Haltung hätte man am späten Samstagnachmittag nicht unbedingt ablesen können, dass seine Düsseldorfer Fortunen gerade mit 1:3 (0:1) relativ chancenlos bei Eintracht Frankfurt verloren hatten. „Ich muss doch vorleben, wie man mit den Dingen umgeht“, hatte der Cheftrainer trotz der immer brenzliger werdenden Situation im Abstiegskampf der Bundesliga versichert.
Gefruchtet hat’s bisher nicht. Nach dem zehnten Spiel in Serie ohne Sieg steckt die Fortuna dort, wo viele sie schon seit dem Spätsommer vermutet hatten: Mitten im Abstiegsstrudel. Nur dem 2:0 der Freiburger über Augsburg verdankt Düsseldorf die Tatsache, dass es zwei Runden vor Schluss noch als 15. in den Endspurt geht. Mit drei Toren Vorsprung.
„Europacup“ gegen „Absteiger“
Der Auftritt im einstigen Waldstadion zu Sachsenhausen war wahrlich nicht der erste in einer bislang missratenen Rückrunde, der Fortunas Defizite schonungslos zutage förderte. Eintracht Frankfurt zeigte sich von Beginn an druckvoll und spielerisch turmhoch überlegen.
Die Eintracht-Fans intonierten nach Alexanders Meiers 14. Saisontor zum 1:0 minutenlang das, was sich auf dem regengetränkten Rasen herauskristallisierte: „Europacup“ gegen „Absteiger“. Beides ist freilich noch nicht zementiert.
Fortuna verliert 1:3 in Frankfurt
1/32
Natürlich, die Fortunen mussten verletzungsbedingt mit einer fast komplett neuen Abwehrkette ran. Der nicht gerade sprintstarke, gelernte Innenverteidiger Juanan hatte auf der linken Außenbahn wenig zu lachen. Tobias Levels wirkte rechts, wie schon gegen Augsburg (2:3) und in Hamburg (1:2), bisweilen nicht auf der Höhe. Und auch das Comeback von Abwehr-Chef Jens Langeneke, in den vergangenen Wochen medial immer mal wieder von einigen herbeigesehnt, beurteilte Trainer Norbert Meier eher leidenschaftslos: „Jens hat nicht enttäuscht.“
„Tiki-Taka ist nicht unser Mittel"
Das musste für die Offensive schon eher gelten. Meiers Marschroute jedenfalls ging schief, mit dem australischen Dribbelkünstler Robbie Kruse und dem 1,68-Meter-Japaner Genki Omae Eintrachts südamerikanische Abwehrkanten Anderson und Zambrano quirlig zu ärgern. Es gab bis tief in die zweite Halbzeit nicht nur keine guten Torchancen. Fortuna wirkte dazu, mal wieder, spielerisch harm- und hilflos. Meier unterhöhlte diesen Umstand hinterher geschickt, kehrte, was bleibt ihm anderes übrig, das Positive nach vorn: „Tiki-Taka ist nicht unser Mittel. Wir müssen Leidenschaft und Aggressivität einbringen.“
Ob’s reicht? Bisher haben die Fortunen die Köpfe nicht hängen lassen. Trotz aller Fehler, die hauptverantwortlich dafür zu machen sind, den satten Vorsprung von elf Punkten auf die Augsburger komplett vergeigt zu haben.
Trainer auf dem Prüfstand
Angreifer Stefan Reisinger, hinter Dani Schahin (8) mit sieben Treffern zweitbester Fortune, sprach nach der Niederlage in Frankfurt das aus, was wohl auch viele Fans befürchten: „Wenn wir am Samstag gegen Nürnberg wieder nichts holen, dann haben wir die Bundesliga auch nicht verdient.“ Gerade auf Grund des Rückrundenverlaufes dürfte so oder so einiges auf den Prüfstand stehen. Die Arbeit von Trainer Meier und Sportvorstand Wolf Werner, der 18 Sommer- und fünf Wintertransfers getätigt hatte, gehört dem Vernehmen nach wohl inzwischen auch dazu.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.