Düsseldorf. Torwart Fabian Giefer war bisher ein großer Faktor dafür, dass Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf noch gut im Rennen um den Klassenerhalt liegt. Nun hat auch der FC Everton ein Auge auf den Keeper geworfen. England wäre für Giefer sicher eine spannende Adresse.

Nein, es gab gestern bei den beiden Fortuna-Trainingseinheiten keine Rangeleien. Angreifer Dani Schahin, der in der vergangenen Woche erst mit Martin Latka, dann mit Ken Ilsø aneinander geraten war, lächelte verschmitzt. „Ich habe meine Galligkeit nicht verloren. Ich bin fit . Und heiß auf den HSV!“ bekräftigte der sechsmalige Saisontorschütze kampfeslustig. Der mittlere Satz war nach dem 2:2 gegen Werder Bremen nicht selbstverständlich. Schahin hatte sich nach einem Schlag aufs linke Knie eine leichte Innenbanddehnung zugezogen. Und pausierte gestern bei der zweiten Trainingseinheit. Aber nur vorsichtshalber.

Mit dem Hamburger Match am Samstag (15.30 Uhr, Arena/live in unserem Ticker) verbindet Schahins Kollege Stefan Reisinger sein bislang schönstes der sieben Saisontore. „Wäre klasse, wenn ich ein solches Solo wiederholen könnte“, gab der ehemalige Freiburger zu. Verbunden mit drei Punkten gegen den Abstieg natürlich. „Noch haben wir alles selber in der Hand“, betont Reisinger mit Blick auf Rettungsplatz 15 in der Tabelle. Und macht dann den Realisten: „Wenn die Augsburger jetzt alles gewinnen und drin bleiben, haben sie die Bundesliga verdient. Wenn wir nichts mehr gewinnen sollten und deshalb absteigen müssten, hätten wir es auch verdient. So einfach ist das im Fußball.“

Welche Giefer-Interessenten kommen noch ins Spiel?

Das konjunktivierte Szenario soll unter allen Umständen verhindert werden. Einer der Protagonisten ist dabei Starttorhüter Fabian Giefer. Dessen sportliche Zukunft wird weiterhin diskutiert. Intern besteht nach NRZ-Informationen (nahezu) eiserne Einigkeit, den ehemaligen Leverkusener im Sommer nicht aus dem bis zum 30. Juni 2014 datierten Vertrag zu lassen. „Deshalb befassen wir uns auch nicht mit dem Thema“, versicherte Sportvorstand Wolf Werner am Mittwoch.

Es dürfte allerdings darauf ankommen, welche Giefer-Interessenten noch ins Spiel kommen. Und welche Ablösesummen (jenseits der von Vorstand Thomas Allofs neulich genannten fünf Millionen Euro) dann aufgerufen würden. Kürzlich meldete die Tageszeitung Liverpool Daily Post, dass Erstliga-Dauerbrenner FC Everton ein Auge auf Giefer geworfen hätte.

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Die Toffees, aktuell Tabellensechster der Premier League und damit auf „Europa-Kurs“, suchen einen neuen Torhüter. Der Vertrag des 31-jährigen slowakischen Nationalkeepers Jan Mucha läuft am 30. Juni aus. Derzeit hütet US-Keeper Tim Howard (34/Vertrag noch bis 2016) das Gestänge der Blau-Weißen. Neben Giefer ist auch der 20-jährige Slowene Jan Oblak (Rio Ave/Portugal) als Zugang der Evertonians im Gespräch. Mit Thomas Hitzlsperger spielt bereits ein Deutscher im Goodison Park.

HSV investierte 20,4 Millionen Euro

England wäre für Giefer sicher eine spannende Adresse. Beim großen NRZ-Interview im vergangenen Sommer im Trainingslager zu Maria Alm/Österreich hatte der Keeper das schon betont: „Ich schätze die Premier League wegen ihrer robusten, körperbetonten Spielweise sehr. Ich mag auch grundsätzlich die Fußballkultur Großbritanniens. Auflaufen an der Anfield Road in Liverpool, das wäre mein Ding!“ In einem Derby ohnehin.

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Mit einem Transfer und der entsprechenden Ablösesumme würde die Fortuna denn auch monetär eine gewichtigere Rolle im Bundesliga-Geschehen spielen. Der Aufsteiger zählt aktuell naturgemäß bescheiden zum Schlussdrittel der Investoren. Samstagsgegner Hamburger SV übrigens investierte in diese Saison mit 20,4 Millionen Euro (Ausgaben minus Einnahmen, siehe nebenstehende Übersicht) am zweitmeisten. Hinter Meister Bayern. Tabellenplatz acht und zahlreiche enttäuschende Auftritte gerade vor eigenem Publikum sind aktuell keine erbauliche Ausbeute.