Düsseldorf. Peter Frymuth zeigte sich vom Augsburger 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt wenig überrascht. Doch Fortunas Vorstandvorsitzender hatte sich einen Tag zuvor mächtig geärgert, als seine eigene Mannschaft gegen Werder Bremen trotz zweimaliger Führung nur einen Punkt verbuchte.
Nein, so leicht haut Peter Frymuth nichts aus dem Sattel. Fortunas Vorstands-Vorsitzender war mit seiner Familie gerade auf einem Fahrrad-Ausflug in Richtung Kaiserswerth, als der FC Augsburg die Frankfurter Eintracht mit 2:0 besiegte und den Rückstand auf den Tabellen-Viertletzten aus Düsseldorf auf nur noch drei Pünktchen reduzierte. War der Sonntagabend da nicht verdorben? „Ach was“, entgegnete Frymuth am Tag danach, „ich habe mich nur kurz per Handy über das Ergebnis informiert. Das war’s. Der Sieg der Augsburger über Frankfurt hat mich viel weniger überrascht als ihr Erfolg eine Woche zuvor beim Hamburger SV. Mit so etwas war doch zu rechnen. Ihre Chance auf einen Dreier war an diesem Spieltag etwa genauso groß wie unsere im Heimspiel gegen Werder Bremen.“
Richtig geärgert hatte sich Frymuth bereits am Tag zuvor, als seine eigene Mannschaft beim 2:2 gegen Werder zweimal in Führung gegangen war, am Ende aber mit einem einzigen Pünktchen mehr auf dem Konto vom Spielfeld kam. „Wenn man seine eigenen Möglichkeiten nicht nutzt, dann muss man damit rechnen, dass die Verfolger näher kommen. Das ist überall im Fußball so. Ob in der Bundesliga, der Verbands-, Landes- oder Kreisliga.“
Frymuth verfolgt Konkurrenz „sehr aufmerksam“
Nicht länger durchhalten lässt sich jetzt jedenfalls die Devise, bei der Fortuna müssten alle „nur auf uns selbst schauen.“ Was Trainer Norbert Meier seit Monaten hartnäckig fordert, kommt zumindest im Umfeld offenbar immer weniger an. Frymuth dazu: „Seit mehreren Wochen schon verfolge ich sehr aufmerksam, was unsere Konkurrenten machen. Das gehört zum Fußball doch dazu.“
Auch in der Mannschaft selbst registrieren die Spieler längst mit höchstem Interesse, wie es den Teams in der näheren Tabellen-Nachbarschaft ergeht. Unmittelbar nach dem Match gegen Bremen etwa atmete Doppel-Torschütze Stefan Reisinger erleichtert auf, als er erfuhr, dass Hoffenheim in Wolfsburg kurz vor Schluss noch den Ausgleich zum 2:2 kassiert hatte. „Wenigstens haben die so nicht weiter auf uns aufgeholt“, meinte „Reise“. Sein Teamkollege Oliver Fink registrierte das Resultat aus Niedersachsen ebenfalls als kleinen Trost für den verpassten eigenen Sieg, meinte aber gleich: „Wir sollten aber nicht immer darauf gucken, wie die anderen spielen. Wenn wir selbst gewinnen, kann uns das egal sein.“
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Zeit für einen Fortuna-Dreier drängt
Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Samstag beim Hamburger SV (15.30 Uhr/live bei Sky und in unserem Ticker) – jenem Team, gegen das die Fortuna schon in der Hinrunde eine längere Serie ohne Erfolg mit einem 2:0-Heimsieg beendete. Die Zeit für einen weiteren „Dreier“ drängt – sonst wird im Saison-Endspurt noch gezittert ohne Ende.
Haben Sie nach Augsburgs 2:0 eigentlich noch gut schlafen können, Herr Frymuth? „Das konnte ich“, so der Fortuna-Chef, „auch wenn wir jetzt sportlich einige Sorgen haben. Aber gegen die Sorgen, die wir in früheren Jahren hatten, sind mir die erheblich lieber.“