Düsseldorf. Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf hat sich am Samstag beim 2:2 gegen Werder Bremen einen Punkt gesichert. Dieser Punkt allerdings ist nicht viel wert im Abstiegskampf, wie sich am Sonntagabend herausstellen sollte. „Wir wussten vorher, dass es in der Bundesliga einen Fight um die Rettung geben wird“, sagte Robbie Kruse, „wir stecken weiter mittendrin.“
Wieviel war Fortunas Punkt beim 2:2 (1:1) gegen den SV Werder Bremen wert? Die Frage wurde erst am Sonntagabend gegen 19.20 Uhr beantwortet. Nicht sehr viel, mussten die Fortunen da erfahren. Denn nach dem 2:0-Sieg des FC Augsburg über die Eintracht aus Frankfurt liegt die Mannschaft von Trainer Norbert Meier nur noch drei Zähler vor dem hartnäckigen Verfolger aus Bayern.
Dabei hatte Meier zunächst nicht von einer gefühlten Niederlage gegen einen arg ersatzgeschwächten, mit einem starken Kevin de Bruyne allerdings offensiv spielstarken Gegner sprechen wollen. Auch wenn die Fortunen Schahins Großchance zum 3:1 besaßen und letztlich durch Latkas Eigentor den Heimsieg aus den Händen gaben. „Wir sind absolut am Leben“, versicherte der Coach, „keiner geht vor Angst in den Keller.“
Beide Tore stark herausgespielt
Beide Treffer waren stark herausgespielt. Robbie Kruses’ Gassenpass auf Stefan Reisinger nach nicht einmal zwei Minuten hatte Klasse. Und auch Andreas Lambertz’ kämpferische Vorarbeit zum 2:1 rechtfertige Reisingers „Säge“ vor der Fankurve. Auch wenn Kapitän Lambertz ansonsten ziemlich neben der Kappe spielte.
Was sich auch beim Ausgleich bemerkbar machte. Aus Finks geblocktem Strafraumschuss zum vermeintlichen 2:0 entwickelte sich der Gegentreffer im Konter. Wie schon beim 0:1 in Hoffenheim vor zehn Tagen. Beim Schnellangriff der Werderaner wussten Bellinghausen, Lambertz, Kruse und auch Giefer den wieselflinken de Bruyne einfach nicht zu stellen. Junuzovic staubte dankend ab. „Kein gutes Defensivverhalten“, nannte Meier die ärgerliche Vier- gegen-zwei-Situation.
Latka im Mittelpunkt des Geschehens
Der zweite Bremer Ausgleich war dann aus Fortuna-Sicht pures Pech. Einen halbherzigen Schuss des Österreichers Arnautovic lenkte Latka beim versuchten Befreiungsschlag ins eigene Netz. Im Sechzehner direkt vor Torjäger Petersen platziert, hätte der Tscheche besser den linken statt den rechten Fuß an den Ball gelassen.
Innenverteidiger Latka stand danach noch zweimal im Mittelpunkt des Geschehens. Acht Minuten vor dem Ende hätte Referee Welz auf Elfmeter entscheiden können. Werders Ex-Fortune Assani Lukimya hatte Latka im Bremer Strafraum am Ärmel gezupft. Noch klarer war auf der Gegenseite dann Latkas Knieschranke im Fortuna-Strafraum gegen de Bruyne. Wieder blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm.
Fortuna, das bis zum 2:1 wie der sichere Sieger ausgesehen hatte, wackelte ins Punkteziel. „Ist doch klar, dass man nach den Ausgleichstreffern nicht vor Sicherheit strotzt. Trotzdem hätten wir uns gerade in der ersten Halbzeit cleverer anstellen müssen“, betonte Doppeltorschütze Reisinger.
Kruse: "Wir stecken weiter mittendrin"
Der hatte zwischenzeitlich mit Kreislaufproblemen zu kämpfen. „Ich habe in der ersten Halbzeit einen kleinen Schlag an die Schläfe bekommen“, begründete der Ex-Freiburger.
Dass der Ärger über verlorene zwei Punkte den gewonnenen übertünchte, war aus allen Spielermeinungen herauszuhören. „Wir wussten vorher, dass es in der Bundesliga einen Fight um die Rettung geben wird“, erklärte Vorlagengeber Robbie Kruse, „wir stecken weiter mittendrin.“
Am Ende hatte Ex-Fortune Assani Lukimya, den die Fans zwischenzeitlich mit den bekannten „Luki“-Rufen angestachelt hatten, noch warme Worte übrig: „Wir bleiben drin und sehen uns im nächsten Jahr wieder. Fortuna bleibt für mich ein besonderer Verein.“