Düsseldorf. Am Samstag trifft Fortuna Düsseldorf mit Werder Bremen auf einen angeschlagenen Gegner und den Tabellennachbarn. Wegen Verletzungen und den Niederlagen in den vergangenen Spielen ist die Aufstellung der Fortuna noch ungeklärt.

Kennen Sie „Hallenhalma“? Wirklich? Die Mundart-Erfindung steht doch eigentlich für eine fiktive Sportart die sich gerade dadurch auszeichnet, dass man sie nicht betreibt. Mit „Hallenhalma“ grenzt man seine eigene ausgeführte Tätigkeit ab, um klarzumachen, dass man eben nicht nur spaßigen Unsinn betreibt. Fortunas Chefcoach Norbert Meier nutzte, um die sperrige Eingangserklärung fortzuführen, jenen Begriff. Um das Aggressionspotenzial seiner Bundesliga-Kicker im Training dieser Woche kurz, aber prägnant zu kommentieren.

Jens Langeneke mit Taubheitsgefühlen im Arm

„Wir haben Reizpunkte durch Spielformen gesetzt. Schließlich spielen wir kein Bridge oder Hallenhalma. Oder werfen mit Wattebäuschchen“, redete sich Meier für eine gute Minute in Rage. Aber im Ernst: Wenn seine Profis am Samstag (15.30 Uhr, Arena und live bei uns im Ticker) gegen Werder Bremen ähnlich engagiert den Abstiegskampf annehmen wie ihr Chef die gestrige Pressekonferenz, dürften sich die sportlichen Sorgen im Rahmen halten.

Letzteres sagt Meier ohnehin: „Es gibt eine gewisse Enge. Aber das ist normal für einen Aufsteiger und nicht befremdlich. Wir wurschteln schließlich nicht abgeschlagen am Tabellenende herum.“ Ein Erfolg nach sechs sieglosen Spielen gegen einen personell und psychisch angeknockten Tabellennachbarn würde die aufkommende Spannung mit Blick auf Augsburg, Hoffenheim sowie die Plätze 16 und 17 zumindest mal nicht weiter anstacheln.

In Anbetracht der Niederlagen in Hoffenheim (0:3) und gegen Leverkusen (1:4) sowie einiger Verletzungsausfälle sind die „sicheren“ Startplätze bei Fortuna nicht gerade üppig gesät. Fabian Giefer steht im Tor. Das kann man unfallfrei schreiben. Der Rest? In die zuletzt nicht sattelfeste Viererabwehrkette dürfte Jens Langeneke vorerst nicht zurückkehren. Der Fortuna-Routinier klagt seit zwei, drei Wochen über zeitweilige Taubheitsgefühle im Arm. Bislang konnten die Mediziner die Ursache nicht aufdecken. „Jens ist physisch eigentlich fit. Ich weiß aber nicht, ob ich ihn überhaupt mitnehmen kann“, erklärte Meier mit Blick auf den 18-er Kader.

Trainer Meier lässt sich nicht in die Karten blicken

Für den verletzten Adam Bodzek und den gesperrten Robert Tesche böten sich Andreas Lambertz und Oliver Fink im defensiven Mittelfeld an. „Es gibt aber auch Alternativen“, wie Meier betont. Beim Aachen-Cup Mitte März füllten testweise jeweils 45 Minuten lang Ivan Paurevic und Ken Ilsø sowie Oliver Fink und Paurevic die Positionen aus.

Auch vorn lässt sich der Trainer nicht in die Karten blicken. Wie immer. Die Besetzung hängt natürlich etwas daran, ob Kapitän Lambertz ins defensive Mittelfeld zurückbeordert wird und damit die rechte Außenpositionen freimacht. Links dürfte Axel Bellinghausen, in Hoffenheim beim 0:3 einer der wenigen Fortunen mit Biss, gesetzt sein. Und auch Australien-Import Robbie Kruse gilt als nicht verzichtbar. Erste Kandidaten für die übrigen Posten wären Dani Schahin, Stefan Reisinger und Ken Ilsø. Ganz danach, wie offensiv Meier gegen die in der Defensive zuletzt wackeligen Bremer aufstellen mag.