Düsseldorf. Gegen das Bundesliga-Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth hätte Fortuna Düsseldorf leicht höher gewinnen können, zitterte beim 1:0-Heimsieg aber bis zum Ende. „Wenn man vorn aber Riesenapparate nicht nutzt, muss man hinten immer mit einem Kullerball zum Ausgleich rechnen“, erklärte Chefcoach Norbert Meier.
„Eigentlich“, gestand Fortunas samstäglicher Chancenvernichterer Stefan Reisinger kleinlaut, „wollten wir ja die Nerven des Trainers schonen.“ Beim hoch verdienten 1:0 (1:0) über Greuther Fürth hielt sich die Spannung angesichts eines spielerisch schwachen Bundesliga-Schlusslichts zwar in Grenzen. „Wenn man vorn aber Riesenapparate nicht nutzt, muss man hinten immer mit einem Kullerball zum Ausgleich rechnen“, erklärte Chefcoach Norbert Meier.
Der machte keinen Hehl daraus, mit den errungenen drei Pluspunkten froh und glücklich zu sein. Die zeitweiligen Pfiffe von den Tribünen für eine anfangs schläfrige zweite Halbzeit gegen gelb-rot-dezimierte „Kleeblätter“ nahm Meier trocken-humorvoll: „Wir können hier keinen aus dem Anzug schießen. Aber vielleicht wollen jene, die gepfiffen haben, ja unbedingt mal nach Maschatkala.“ Jene Europa-League-Truppe von Anzhi Makhachkala hatte sich übrigens im Österreich-Sommertrainingslager ums Testspiel gegen Fortuna gedrückt. Wegen Regenwetter!
Fünf Düsseldorfer Hauptdarsteller
Das waren die Protagonisten eines spielerisch dürftigen Fußball-Nachmittags in der Arena:
Martin Latka: Der kantige Tscheche war in Halbzeit eins nicht nur stets dort, wo es im Fortuna-Strafraum brannte. Der Innenverteidiger schaltete sich auch zwei-, dreimal in die Offensive mit ein. Fabrizierte im vierten Pflichtspiel kaum einen Fehlpass. Von seiner Sicherheit profitiert auch Abwehrkollege Stelios Malezas, der noch immer kämpfen muss, wie er nach seiner dreimonatigen Verletzungspause sagt: „Mein Kopf muss noch stärker werden!“
Axel Bellinghausen: Chance bekommen, Chance genutzt! Nach drei Bankeinsätzen zeigte der Blondschopf seine Vorteile: Laufstärke, Dynamik, Balleroberung im Zweikampf. Der (Sieg-)Treffer gab ihm im linken Mittelfeld sichtlich auftrieb. Plötzlich gelangen feine Zuspiele, auch Soli. Nach dem 4:0 über Frankfurt sicherlich Bellinghausens beste Saisonleistung.
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Robbie Kruse: Elf Fouls gegen den australischen Nationalspieler in 94 Spielminuten sind Bundesliga-Saisonrekord. Und wirkten wie eine kleine Fürther Treibjagd. Der flinke Offensivkicker stand immer wieder auf, rannte an, war scheinbar an jedem Fortuna-Angriff beteiligt. Und dies, obwohl Kruse kurz vor der Pause einen üblen Tritt von Klaus auf die linke Achillessehne bekommen hatte und in der Kabine behandelt werden musste. Doch der „Aussie“ biss sich bis zum Schlusspfiff tapfer durch.
Dani Schahin: Dem im Angriff neben Stefan Reisinger aufgebotenen Ex-Fürther gelang nur ganz wenig. „Man hat gesehen, wie ein verschossener Elfmeter einen runterziehen kann“, stellte Cheftrainer Norbert Meier hinterher fest. Er hatte noch versucht, seinen Unglückswurm am Spielfeldrand zu beruhigen. Was aber nur bedingt geklappt hatte. Schahin hakte die Partie zügig ab: „Der Elfmeter war schlecht geschossen und gut gehalten. Letztlich war’s die Hauptsache, dass wir gewonnen haben.“
Robert Tesche: Die HSV-Leihgabe wird, wie auch Martin Latka, immer mehr zur wertvollen Verstärkung. Im defensiven Mittelfeld setzte Tesche, gemeinsam mit dem erstmals als Kapitän aufgebotenen Oliver Fink, spielerische Akzente. Auch wenn er einen 5-3-Konter mit einem zu steilen Pass auf Bellinghausen verpatzte. Dazu hatte Tesche, gelb-verwarnt, nach einem taktischen Foul in Halbzeit zwei etwas Glück, dass Referee Welz nicht den roten Karton aus der Gesäßtasche gefischt hatte.